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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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ihm zu folgen.  
    Der Weg führte von der Straße weg in eine Seiteneinfahrt, dann durch mehrere gepflegte Gärten, an einigen Hecken entlang und unter ausladenden Bäumen hindurch. Immer mit ausreichend Abstand von den jeweiligen Villen, um sämtliche Lichtsensoren oder Alarmanlagen zu vermeiden.  
    Tonys Augen gewöhnten sich allmählich an die Dunkelheit. Er nahm die Düfte von Laub, Blüten und nassem Boden viel intensiver wahr als bei hellem Tageslicht. Gute zehn Minuten später hatten sie den im hinteren Bereich liegenden Teil von Benjamins Anwesen erreicht.  
    «Da vorn gibt es einen herrschaftlichen Garten. Benjamin beschäftigt einen eigenen Gärtner. Dieser Teil des Anwesens ist zugänglich vom salonartigen Wohnzimmer aus, getrennt durch eine ausladende Veranda. Wir haben jetzt kurz nach 22 Uhr. Benjamin müsste sich eigentlich im Studierzimmer befinden, welches direkt neben dem Wohnzimmer liegt. So, wie ich ihn kenne, wird er die Abende mit Recherchen verbringen, die ihm bei der Befreiung aus seiner misslichen Lage helfen könnten. Er lebt seit dem Tod seiner Frau allein in dem Haus. Da lang!»
    Havering ging weiter voraus, die anderen folgten ihm dicht auf den Fersen. Zwei Dutzend Schritt vom Haus entfernt wies Havering sie flüsternd an, hier auf ihn zu warten. Er schlich davon und war bald nicht mehr zu sehen. Erst als sich die Tür auf der Veranda öffnete, welche ins Haus führte, war er für einen Augenblick zu erkennen. Auf einmal ging das Licht aus, und es war eine Weile still. Tony und die anderen wurden unruhig.  
    «Los, kommt mit.» Die flüsternde Stimme Haverings war unvermittelt hinter ihnen zu hören.
    Sie folgten Havering erneut, welcher sich in einem Bogen und durch Buschwerk und Hecken geschützt zum Haus hin vorarbeitete. «Benjamin macht uns den direkten Kellerzugang auf, der liegt etwas weiter hinten zum Teich hin.»
    Tony konnte in der Dunkelheit keinen Teich erkennen, höchstens erahnen.  
    Havering hielt inne und wies die anderen mit einem leisen Zischen an, sich ruhig zu verhalten.
    Eine Doppeltür, welche flach auf dem Boden an der Außenmauer von Benjamins Haus angebracht war, wurde von innen aufgeschlossen. Der Laut war kaum hörbar.
    Havering griff an den Griff der linken Flügeltüre und hob sie an. Unten war das schwache Licht einer Kerze zu sehen. «Los, da runter!»
    Kurze Zeit später waren alle im Abgang verschwunden, und die Tür wurde von innen verriegelt.

    5

    Das Kellergeschoss von Walter Benjamins Herrenhaus war zu einem gediegenen zweiten Wohnbereich ausgebaut und verfügte über eine stattliche Raumhöhe. An den Wänden prangte schwere dunkle Holzvertäfelung. Es gab einige Sitzgruppen mit englischen Clubsesseln, einen Pool-Tisch, eine massive Bar, eine imposante Auslage von edlen Destillaten und ausreichend Platz, um in den Genüssen karibischen Tabaks und schottischen Whiskys zu schwelgen. Ein Durchgang führte in einen weiteren Bereich, wo sich Bücherregale bis unter die Decke erhoben.
    Hier waren sie alle nun versammelt und genossen den geistesklärenden Geschmack des Scotch in Fassstärke, welchen Walter Benjamin ihnen eingeschenkt hatte. Ryan Havering hatte gerade, mit etwas Unterstützung durch Tony, alle Erkenntnisse und Fakten vor Walter Benjamin ausgebreitet. Darunter auch die Liste mit Carls Tweets. Sie hatten den suspendierten DEA-Mann auch von dem Plan in Kenntnis gesetzt, die beiden Phy-Trupps aufeinanderprallen zu lassen.  
    Der General hatte sich vor ihnen aufgebaut und schritt im Raum auf und ab, während er sprach. Er hielt eine hellbraune Lederakte in der linken Hand. «Meine Herren, ich schätze es sehr, dass Sie mit diesem Anliegen selbst in dieser riskanten Lage an mich herangetreten sind. Und dass Sie mir Einblick gegeben haben in Ihre bisherigen Erkenntnisse. Ich hatte natürlich gehofft, dass Ryan oder einer der anderen vier Agenten mit neuen Fakten – und vor allen Dingen lebend – in die Staaten zurückkehren würde. Ich konnte ja nicht ahnen, in welcher Gefahr das Team wirklich schwebte. Ich habe den Gegner unterschätzt. Nun ja! Es ist, wie es ist. Diese für uns alle äusserst unvorteilhafte Situation verlangt nach drastischen Maßnahmen.  
    Bevor ich Ihnen meinen Vorschlag für das weitere Vorgehen erläutere, möchte ich den Inhalte dieser Akte mit Ihnen teilen. Ich habe nach der Abreise Ihres Teams, Ryan, noch einige intensive Nachforschungen angestellt. Dabei bin ich auf etwas gestoßen, das bestimmte Leute im

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