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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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sich ihnen in den Weg stellt. Falls jemand über das Dach per Helikopter entkommt, wird eine Verfolgung natürlich schwierig. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist meines Erachtens eher gering.
    Viertens: Halten Sie sich aus Feuergefechten heraus, falls irgendwie möglich. Es wird ein blutiger Tag werden, das lässt sich leider kaum vermeiden. Ohne Feuerwerk könnte die Affäre mit leichter Hand unter den Tisch gewischt werden. Trotzdem. Ich möchte Sie alle lebend wiedersehen.  
    Alles klar? Das wär’s soweit von meiner Seite. Leider kann ich nicht mit Ihnen in Kontakt bleiben. Festnetzanschluss, Mobiltelefon, E-Mail-Konten, Internetzugang – wird alles überwacht. Wenn Carls Plan mit unserer Unterstützung aufgeht, sehen wir uns in Freiheit und rehabilitiert Anfang September in New York. Viel Glück, meine Herren!»

    6

    Tony steuerte den Wagen in ruhiger Fahrt über die Interstate 95 nach Nordosten. Vom Staat New Jersey war außer ein paar wenigen Autobahnbrücken und vereinzelten Lichtern links und rechts entlang der Strecke nichts zu sehen. Es war tiefe Nacht und kaum ein anderes Fahrzeuge zu dieser späten Stunde noch unterwegs. Ein paar wenige Fernfahrer rollten in gemächlichem Tempo auf dem Highway dahin. Alle paar Kilometer überholte der Mietwagen, den Takeda alias Naoto auf seinen Namen eingelöst hatte, einen der Trucks. Die dreispurige Autobahn lag nach einem kurzen Regenschauer in glitzernder Nässe. Dem Thermometer auf dem Digitaldisplay des Wagens nach zu deuten waren es kühle 12 Grad draußen. Davon spürte man im Innern nichts, das Fahrzeug entsprach höchsten Anforderungen an Komfort und verfügte über modernste Klima-Automatik. Der angenehme Duft des neuwertigen Wagens mit Lederinterieur, die wohlige Temperatur und das sanfte Dahingleiten war symbolisch für die Stimmung unter den vier Schicksalsgenossen. Ein lange nicht mehr gekanntes Gefühl der Zuversicht herrschte vor. Das Treffen mit dem General war Balsam gewesen für ihre Moral, und die paar hundert Dollar in Bar, welche Tony im Safe seines Wochenendhauses als Notgroschen aufbewahrt hatte, würden für ein Auskommen in den paar Wochen bis zum High Noon reichen.
    Vince schlief auf dem Rücksitz, den Kopf an die gepolsterte Seitenstrebe gelehnt.  
    Havering neben ihm blickte gedankenverloren auf seine Dienstmarke.  
    Takeda saß auf dem Beifahrersitz und starrte in die Nacht – wachsam wie ein Greifvogel auf nächtlichem Beutezug.  
    Zum ersten Mal seit langer Zeit war so etwas wie Gelassenheit anstelle von Hast und Ungewissheit eingetreten.  
    Als der Morgen graute, bog der gemietete schwarze Lexus Sedan in die Einfahrt vor dem Haus in den Hamptons ein. Tony parkte den Wagen in der Garage des Strandhauses und stieg aus. Hinter ihm senkte sich das massive Garagentor. Als auch der müde dreinblickende Vince den Wagen verlassen hatte, betätigte Tony den Schließ-Knopf. Die Blinklichter flackerten für einen Moment grell auf, gleichzeitig schoss Tony ein Gedanke durch den Kopf: Carl. In was hast du uns hier bloss reingeritten? Möge Gott dich beschützen!
    Tony ertappte sich dabei, dass er den Gedanken an Gott wirklich spürte. Er dachte ihn nicht nur als Floskel. Er fühlte dieses spirituelle Gefühl der Hoffnung in sich. Er schüttelte den Kopf, amüsiert und etwas irritiert wegen sich selbst, und ging den anderen hinterher in den Wohnbereich des Hauses.

    7

    Tony stieg in den Aufzug. In seiner rechten Hand trug er den Koffer, den er soeben bei Mike Elroy abgeholt hatte. Darin befand sich der Schlüssel zum weiteren Vorgehen.
    Eine halbe Million Dollar in bar. Ich hoffe, dass ich keinem Straßengangster über den Weg laufe!
    Der Lift fuhr nach unten. Mikes Wohnung lag im Süden von Manhattan im 28. Stock eines hochmodernen Wohnhauses. Die riesige Terrasse bot eine beeindruckende Aussicht über das Financial District und den East River.
    Das Treffen mit seinem alten Freund war von kurzer Dauer gewesen. Tony hatte weder die Zeit noch die Muße gehabt für ein langes Gespräch.  
    Dafür wird in ein paar Tagen genügend Zeit bleiben. Erst muss dieses Vorhaben gelingen, und falls ich dann noch lebe, brauche ich eh ein paar Bier mit ’nem guten alten Freund.  
    Der Aufzug hielt in der Tiefgarage. Mike verfügte über drei Parkplätze, was purem Luxus entsprach in einem dicht gedrängten Stadtteil wie Manhattan. Einer davon war stets für Besucher reserviert. Tony kannte den Zugangscode zur Einfahrt. Als einer der wenigen von Elroys

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