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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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gelang es uns, einen unserer Männer als verdeckten Ermittler in die Besatzung einzuschleusen. Beim Landurlaub war einer der regulären Matrosen urplötzlich an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt. Zufälligerweise fand sich kurz vor dem Auslauftermin ein französischer Seemann vor Ort, der sich erbot, den Platz des angeschlagenen Mannes an Bord einzunehmen.  
    Der vermeintliche Europäer war DEA Special Agent Sullivan, dessen Mutter aus Frankreich stammt und der die französische Sprache akzentfrei beherrscht, was ihm eine nahezu perfekte Tarnung ermöglichte. Außerdem verfügt er als ehemaliger Lieutenant der Navy über ausreichende Seetüchtigkeit. Er war der ideale Mann für den Job. Sein Auftrag bestand darin, den genauen Transportweg und Zielort der heißen Fracht aufzuklären und bei etwaigen Unregelmäßigkeiten via Satellitentelefon mit uns Kontakt aufzunehmen. Das Gerät ließ sich ohne Weiteres in seinen persönlichen Effekten versteckt an Bord schmuggeln. Ein leichter Kreuzer unserer Spezialeinsatztruppen sollte der Sun Diamond im Abstand von fünfzig Seemeilen außerhalb der Radarreichweite folgen und die Absicherung gewährleisten.»  
    Sunderlands Gesicht verdüsterte sich.
    «Leider war uns das Schicksal beim Verlauf der Operation weniger gut geneigt als bei Beginn. Nachdem sich die Sun Diamond von Dar Es Salaam in Richtung Norden aufgemacht hatte, erhielt sie unerwarteten Besuch. Das Frachtschiff wurde rund 700 Meilen nördlich von Mogadischu, rund 280 Seemeilen von der Küste entfernt, von somalischen Piraten aufgetrieben und geentert. Mit der Spezialfracht an Bord.»
    Anderson und Baker vergruben ihre Köpfe in den Händen. Kaum zu glauben . So nah dran, und dann taucht die afrikanische Ausgabe von Long John Silver mit seinen Jack Sparrows im Schlepptau an Deck auf. Die Fracht wäre mit großer Wahrscheinlichkeit vor Erreichen des Suezkanals umgeladen worden. Und es wäre sehr spannend gewesen, zu erfahren, wo. Und vor allem: Wohin. Havering verstand nun Sunderlands unangenehme Lage und seine schlechte Laune etwas besser.
    Der Sonnenverbrannte übernahm auch gleich den folgenden Teil des Berichtes.  
    «Es kommt noch besser. Nachdem die Piraten die Besatzung überwältigt und dingfest gemacht hatten, entdeckten einige von ihnen bei spontanen Plündereien das weiße Gold im Container. Sie hatten ein halbes Dutzend Behälter aufgebrochen in ihrem Raubrausch, darunter auch den Jackpot . Der Anführer der Piraten befahl daraufhin Kurs zu nehmen in Richtung Eyl an der Küste, um die wertvolle Fracht an Land zu bringen.»
    Havering unterbrach ihn. «Woher wissen Sie, was genau an Bord passiert ist? Ich dachte Ihr Mann war außer Gefecht?»
    «Sullivans Beobachtungen und unsere späteren Untersuchungen in Eyl lassen auf diese Abfolge der Geschehnisse schließen. Aber dazu mehr später. Der Frachter ging also nahe Eyl vor Anker. Nach der Entladung auf einen Kutter und Deponierung des Containers in einem schäbigen Lagerhaus am Rande einer Fischersiedlung, nur wenige Kilometer von Eyl entfernt, überschlugen sich die Ereignisse ganz offensichtlich. Einige verängstigte Bewohner der Stadt vertrauten uns bei unserem kurzen Besuch vor Ort an, dass die Seeräuber am Abend ihrer Rückkehr eine wilde Party haben steigen lassen. Diese währte aber nicht lange, denn kurz nach Mitternacht flog das Treibstoffdepot am Stadtrand in die Luft. Ein Teil der Piraten, darunter der Anführer, rasten daraufhin wie vom Teufel gejagt, runter zum Strand.  
    Kurz vor der Fischersiedlung gerieten sie in einen Hinterhalt, der Kugelhagel sorgte für einen Haufen Tote und Schwerverletzte. Der Offroader, beladen mit geschätzten zwölf Kämpfern, stürzte einen Abgrund hinunter in ein Flussbeet, fing Feuer und überschlug sich mehrmals. Ein hässlicher Anblick. Die Patronenhülsen vor Ort deuteten auf AK-47s – Kalaschnikows – hin aufseiten der Angreifer, die weitverbreitetste Waffe in der Region. Ein klarer Hinweis auf einen Bandenkrieg, oder auf einen Überfall durch einen feindlichen Clanlord. Das muss jedoch nichts heißen, könnte auch ein Täuschungsmanöver sein.»  
    Sunderland verstummte und trat etwas zur Seite.  
    McMarsh übernahm das Wort. «Jedenfalls ist der Container in der Nacht verschwunden. Und jetzt kommt der merkwürdigste Teil der Geschichte: Ein Fischer, der sich zu dem Zeitpunkt auf dem Weg hinaus zur Arbeit befand, will einen Transporthelikopter gesehen haben, der den Container ausgeflogen hat. Er

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