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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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behauptete, der gewaltige Luftstrom der Maschine habe sein Boot um ein Haar zum Kentern gebracht.  
    Soweit wir wissen, verfügt kein noch so gut ausgerüsteter Clanlord Somalias über solch schweres Fluggerät mit entsprechender Traglast. Die einzige bekannte Maschine, die sowas schleppt, ist eine Boeing CH-47 Chinookmit Tandemrotor, wie sie in unserer Air Force seit dem Vietnamkrieg eingesetzt werden, aber in neuerer Ausführung. Mal abgesehen vom Transportmittel konnte keiner der Clanlords so schnell darüber informiert worden sein, dass der Container überhaupt da war. Es sei denn, jemand hat die Bande verpfiffen. Eher unwahrscheinlich.»
    Der General setzte nahtlos an. «Und somit wären wir bei Rätsel Nummer 1. Wer zum Teufel war das?» Er schaute in die Runde und kniff die Lippen zusammen. «Wenn Sie mich fragen – sieht das verdammt eindeutig nach einer Kommandoaktion aus. Unsere vertraulichen Anfragen an die obersten Stellen unserer Geheimdienste, Regierungsbehörden und militärischen Spezialeinheiten bezüglich eines solchen Vorhabens in der Region Naher Osten oder afrikanische Ostküste – natürlich ohne allzu genaue Angaben zu machen – wurden ausnahmslos verneint. War auch nicht anders zu erwarten, allerdings habe ich dieses Mal das dumpfe Gefühl, dass sie die Wahrheit sagen.»

    3

    Der General atmete tief durch und richtete sich an die Agents Anderson und Baker. «Meine Herren, Ihr Zug!»  
    Die beiden Angehörigen des DEA, beide um die 35 Jahre alt, erhoben sich und traten nach vorn, während die älteren Beamten McMarsh und Sunderland Platz nahmen. Anderson steckte einen USB-Stick in den Laptop und öffnete ein darauf gespeichertes Dokument. Eine Farbaufnahme erschien auf der Leinwand, die einen älteren Geschäftsmann, umgeben von einigen seiner Leibwächtern, beim Einsteigen in eine Limousine mit russischem Kennzeichen zeigte.  
    Den kenn ich doch, CNN hat darüber vor einer Weile berichtet. Irgendwas mit einem Anschlag von tschetschenischen Terroristen auf irgendwelche russische Industrielle in der Schweiz. Haverings leichte Verwunderung verwandelte sich allmählich in ein ausgeprägtes Interesse an den merkwürdigen Vorfällen.  
    Baker begann mit seinen Ausführungen. «Sie sehen auf diesem Bild den russischen Industriellen Mikhail Wolkow, 56, sowie ein paar seiner Wachhunde, unter anderem Wassily Kulikow, 46. Alle Personen auf diesem Bild wurden vor etwas mehr als zehn Tagen Opfer eines Überfalls in einem Luxushotel in den Schweizer Alpen. Genauer gesagt, Hotel Plaza, St. Moritz. Sie sind alle dabei ums Leben gekommen. Vielleicht haben Sie etwas darüber in den Nachrichten gehört. Die offizielle Erklärung lautete: Ein Attentat, verübt von tschetschenischen Terroristen.» Er bleckte kurz die Zähne.
    «Nun, das ist wohl nicht ganz richtig. Unsere Leute in Polen, der Ukraine und in Rumänien hatten seit längerer Zeit ein Auge auf Wolkow geworfen. Es gab Hinweise darauf, dass der Mann neben seinem beachtlichen Wirtschaftsimperium über Kontakte zu bedeutenden Akteuren der russischen Unterwelt verfügte. Sie fragen sich jetzt vielleicht, was dieser russische Oligarch mit dem Container in Eyl und Heaven's Gate zu tun haben soll. Soweit sind wir noch nicht: vielleicht gar nichts! Wieso bringen wir das Thema auf?» Er ging ein paar Schritte durch den Raum und legte seine Hand ans Kinn, den anderen Arm über der Brust verschränkt.  
    «Nun, die Ermittlungen der Schweizer Behörden haben zu einigen erstaunlichen Befunden geführt, die eine vertrauliche Kontaktanfrage an unseren Botschafter in Bern nach sich zog.  
    Einerseits war der Überfall auf Wolkows Suite professionell geplant und ausgeführt worden. Eine Betäubungsgasgranate, die ursprünglich wohl alle Personen in der Suite hätte außer Gefecht setzen sollen, war von Wolkows Leuten schnell genug unschädlich gemacht worden. Es hätte ursprünglich also einen unblutigen Diebstahl geben sollen. Als die Aktion mit dem Schlummergas fehlschlug, haben die Angreifer mir nichts dir nichts alle Russen und die beiden sich ebenfalls in der Suite befindlichen weißrussischen Geschäftsleute niedergemäht – und zwar ohne jegliche Rücksicht auf Interieur oder besonders elegante Trefferquoten.»  
    Anderson übernahm. «Kurz und dreckig, sozusagen. Die Opfer konnten sich kaum zur Wehr setzen, allem Anschein nach war der Schusswechsel sehr überraschend ausgebrochen. Die Angreifer haben dabei konventionelle Maschinenpistolen mit

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