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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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wieder mit Tränen füllten. Sie hätte einfach im Lager bleiben und warten sollen. Das wäre das Klügste gewesen. Gleich zu Beginn der Tour hatten ihnen die Betreuer gesagt, dass sie immer an Ort und Stelle warten sollten, falls sie jemals den Anschluss an die Gruppe verlieren würden.
    »Ich fühl mich so mies. Wir fühlen uns alle mies. Wir haben uns solche Sorgen gemacht.«
    »Ist schon gut«, sagte Ama wieder.
    War das wirklich erst heute Morgen passiert? Es schien schon so lange her zu sein.
    Ama verabschiedete sich. Sie war zu erschöpft, um zu erzählen, was sie durchgemacht hatte oder um den anderen zu verzeihen.
    Als sie auflegte, sah sie, dass es draußen dunkel geworden war.
    »Du bleibst heute Nacht hier«, erklärte Bob freundlich. »Das ist wohl am vernünftigsten. Deine Gruppe übernachtet heute auf einem Zeltplatz und fährt morgen von dort aus mit dem Bus weiter. Unterwegs holen sie dich hier ab und dein Betreuer Jared fährt dich vom nächsten Etappenziel aus zum Flughafen. Deine Eltern haben alles für deinen Rückflug organisiert. Sobald sie die Bestätigung für dein Ticket bekommen, sagen sie den Betreuern Bescheid.«
    Ama nickte. Sie fühlte sich irgendwie überrumpelt. Obwohl die Heimreise genau das war, was sie wollte, störte es sie, dass niemand sie nach ihrer Meinung zu den Plänen fragte.
    »Soll ich dir was zu essen machen? Hast du Hunger?«

    Bob machte eine Dose Reis mit Bohnen warm. Ama war zu hungrig und zu müde, als dass sie viel geschmeckt hätte. Vielleicht hatte das Essen aber auch nicht viel Geschmack, sie konnte es nicht genau sagen.
    »Mein Bruder heißt auch Bob«, erzählte sie dem Ranger, weil sie es unhöflich gefunden hätte, beim Essen zu schweigen.
    »Als Abkürzung von Robert?«
    »Nein, er heißt einfach nur Bob.«
    Ranger Bob nickte und mehr hatten sie sich nicht zu sagen. Nach dem Essen erklärte Bob, dass er in der kleinen Wohnung im hinteren Teil der Hütte schlief, dann zeigte er Ama, wo sie sich mit ihrer Isomatte und ihrem Schlafsack hinlegen konnte und wo das Bad war.
    Irgendwann fiel ihr auf, dass sie in einem fremden Haus bei einem fremden Mann übernachtete. Eigentlich hätte sie das nervös machen müssen, aber sie war viel zu müde und freute sich viel zu sehr auf den nächsten Tag, um Angst zu haben. Sie würde von hier wegkommen! Sie würde ihre Familie wiedersehen! Sie würde endlich wieder ihren Balsam und ihr Glätteisen benutzen können!
    Außerdem vertraute sie Ranger Bob. Er war ein Ranger wie aus dem Bilderbuch, groß, ruhig, mit tiefer Stimme - so jemand konnte gar nichts Böses tun.
    Ama gähnte und legte ihren Schlafsack auf den Boden. Plötzlich vermisste sie ihre Wanderstiefel. Ihr fiel ein, dass sie sie vorhin irgendwann ausgezogen und an die Tür gestellt hatte, aber jetzt hatte sie das Gefühl, als würde etwas fehlen. Sie holte sie und stellte sie ordentlich ans Fußende ihres Schlafsacks.
    Als sie Bob Gute Nacht sagte und sich bei ihm bedankte, fiel ihr Blick wieder auf das Poster.

    Sie zeigte darauf. »Wo ist das eigentlich?« »Das?« Er sah auf das Poster und dann sah er sie an. »Das ist hier.«
     
     
    » Was hat er gemacht?«
    Falls Jo es darauf angelegt hatte, Bryns ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen, war ihr das ziemlich gut gelungen.
    Sie hielt das Telefon ans andere Ohr. »Du hast schon richtig gehört. Er hatte praktisch seinen Kopf unter ihrem T-Shirt. Ich hab die beiden in der Bar gesehen.«
    »Meinst du Effie?«
    »Ja. Effie.« Jo konnte den Namen nicht ausstehen. So gern sie Zach sagte, so sehr widerstrebte es ihr, Effie zu sagen.
    »Mann, das ist ja eine miese Nummer.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Erzähl doch mal genau , was passiert ist. Erzähl mir alles . Das war gestern Abend?«
    Also erzählte Jo es ihr noch einmal von Anfang an, aber Bryn unterbrach sie immer wieder mit Fragen, und Jo hatte es ziemlich bald satt, alles genau zu erzählen. Vielleicht hörte sich die Geschichte aufregend an, aber ihr tat jedes einzelne Wort davon weh.
    »Wow«, sagte Bryn wieder, als Jo fertig war. »Und ich hab gedacht, er würde echt was von dir wollen.«
    Jo war sich nicht sicher, ob es Mitleid war, das in Bryns Stimme mitschwang, oder ob sie da noch was anderes gehört hatte.
    Sie wollte schon Hab ich auch gedacht sagen, aber allein der Gedanke daran brachte sie zum Heulen, und sie wollte sich vor Bryn nicht noch mehr Blöße geben. Zum Glück sprachen sie am Telefon miteinander und nicht persönlich. Sie hatte

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