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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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Und wo bist du? Du hörst dich so merkwürdig an.«
    Ama hielt den Telefonhörer weg und wischte sich die Nase am Ärmel ab. Es war eklig, aber was sollte sie sonst tun?
    »Ich - ich bin hier bei einem Ranger. Er ist gerade dabei, die anderen für mich zu suchen.«
    »Wissen deine Betreuer, wo du bist?«
    »Nein.«
    »Oh, Ama, chérie .«
    »Ich hab mich verirrt. Ich hatte keine Ahnung, wo ich hin sollte.« Jetzt ließ sie die Tränen einfach laufen »Es ist so schrecklich hier, Maman. Ich hasse diese Tour. Ich will nur noch nach Hause.«
    »Chérie.« Amas Mutter war überrascht. »Ich habe nicht gewusst, dass es so schlimm ist.«
    »Nein, das hab ich euch ja auch nicht geschrieben.«
    »Ich rufe sofort im Büro von dieser Stiftung an, in der Broschüre steht eine Nummer für den Notfall. Ich melde mich wieder, sobald ich mit jemandem gesprochen habe.«
    »Gut.«
    Ama legte auf, starrte wieder das Poster an und weinte. Sie dachte an gar nichts mehr, sondern heulte nur noch. Der Rhythmus ihrer Schluchzer lullte sie so ein, dass sie fast vergaß, warum sie weinte. Als das Telefon kurze Zeit später wieder klingelte, schrak sie zusammen.
    Diesmal war es ihr Vater.

    »Ama, du kommst sofort nach Hause!« Sie hatte ihren friedlichen Vater noch nie so wütend erlebt.
    »Wirklich?«, fragte sie und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme kiekste.
    »Diese Leute sind völlig verantwortungslos! Deine Betreuer wissen nicht mal, wo du bist! Wir sorgen dafür, dass du abgeholt und zum Flughafen gebracht wirst. Du kommst nach Hause. Dort bleibst du auf keinen Fall.«
    Die Erleichterung durchflutete Ama wie eine warme Welle. Endlich Rettung!
    »Du kannst dir den Kurs zwar nicht anrechnen lassen, wenn du ihn nicht abschließt, aber darüber können wir uns später Gedanken machen.«
    »Das macht nichts! Überhaupt kein Problem!« Ama schrie fast. Sie konnte nach Hause fahren. Ihre Eltern holten sie heim. Kein Wandern mehr. Keine Blasen mehr. Keine Carly mehr. Kein Abseilen! Hurra - kein Abseilen! Keine Sechs!
    Es war zu schön, um wahr zu sein!
    Sie schniefte. »Das macht wirklich nichts.«
    »Ama, hol mir jetzt bitte den Ranger ans Telefon. Wir müssen mit einem Erwachsenen sprechen.«
    »Aber …«
    »Bitte hol ihn her.«
    Ama legte den Hörer hin und ging in den Nebenraum. Vor der Tür blieb sie stehen und räusperte sich.
    »Äh, Bob?«, rief sie schüchtern.
    Sie sah, wie er in ein Handy sprach.
    »Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht unterbrechen. Aber mein Vater will mit Ihnen sprechen.«
    Bob erteilte ein paar letzte Anweisungen, legte auf und kam zum Telefon.
    »Ich hab die Organisation erreicht«, sagte er.

    Dann griff er zum Hörer und besprach mit ihrem Vater, wie sie nach Hause kommen könnte. Es klang alles sehr kompliziert.
    Aber Ama bekam kaum etwas davon mit. Sie saß in einem Sessel an der Wand, starrte wieder auf das Poster und fühlte sich wie ein kleines Kind, das noch nicht reden kann.
    Nach dem Gespräch mit ihrem Vater telefonierte der Ranger noch mit mehreren anderen Leuten. Amas Magen knurrte. Irgendwann sank ihr Kopf nach vorn und die Augen fielen ihr zu.
    Zuerst träumte sie vom Essen. Sie war bei Jo zu Hause in der Küche. Polly war auch da, sie hatte ihr Lieblingscowboyhemd an, das vorn ganz mit Mehl bestäubt war. Sie backte Schokomuffins für Ama und blecheweise Kekse und eine siebenstöckige rosa Sahnetorte, aber Ama wollte nichts davon essen.
    »Ich kann mir das nicht leisten.«
    Verwundert beobachtete Ama, wie sich Muffins, Kekse und Torte in Blumen verwandelten: Plötzlich erblühten überall in der Küche Bleche mit Tulpen und Gänseblümchen und rosa Strauchrosen.
    »Aber du musst nichts bezahlen«, sagte Polly.
    »Ama?«, drang die Stimme des Rangers in ihren Traum. »Maureen ist am Telefon, deine Betreuerin. Sie möchte mit dir reden.«
    Verwirrt und erschöpft griff Ama nach dem Hörer. »Hallo?«
    »Ama, es tut mir so wahnsinnig leid, was heute passiert ist.« Maureen hörte sich an, als würde sie gleich losheulen.
    Ama atmete aus. »Schon gut«, murmelte sie.
    »Nein, gar nicht. Überhaupt nicht. Wir sind heute Morgen noch im Dunkeln aufgebrochen und anschließend hat sich die Gruppe gleich aufgeteilt. Da du nicht in meiner Gruppe warst,
hab ich angenommen, du würdest bei den anderen mitlaufen. Erst als wir Rast gemacht haben, ist uns aufgefallen, dass du fehlst. Noah und ich sind sofort zurückgerannt, aber da warst du schon losgegangen.«
    Ama nickte, während sich ihre Augen

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