Summertime (Beachrats: Teil 4)
antwortete er und holte eine der Wasserflaschen aus der Kühlbox. Dann durchwühlte er alles mögliche auf der Suche nach etwas, in das er das Wasser füllen konnte. Er fand jedoch nichts. »Verdammt, wir haben keine Schüssel oder so etwas mitgenommen.«
»Wir müssen ihr aber etwas zu trinken geben«, sagte David. »Dann musst du ihr eine Schüssel holen.«
»Mal sehen, ob sie aus der Flasche trinken kann.«
Er öffnete die Flasche und trank einen Schluck. Trixie beobachtete ihn genau und ihre Zunge schleifte schon fast auf dem Boden. Alex hielt die Flasche an ihre Schnauze und Trixie trank daraus. Er musste vorsichtig sein, um nicht zu schnell zu schütten, aber sie trank tatsächlich aus der Flasche.
»Gut zu wissen, dass sie das kann«, sagte Alex erfreut. »Ich hole ihr morgen einen Napf, wenn ich Justin nach Hause bringe. Aber es ist gut, dass sie zur Not auch so trinken kann.«
David und Brian wollten sich den Rest des Nachmittags entspannen und am Strand lesen, Alex wollte sein Wurfnetz ausprobieren und sehen, ob wir damit etwas fangen konnten. Ich bat ihn darum, mir zu zeigen, wie man damit umging.
»Wir sollten uns erst mit dem Zeug eincremen«, sagte Alex und hielt die Tube Sonnenmilch hoch, die er gekauft hatte. »Wir wollen keine verbrannten Ärsche oder Pimmel, oder?« Wir mussten alle lachen. »Und ich werde mich nicht rasieren, solange wir hier draußen sind. Das ist wahrscheinlich unser einziger Urlaub diesen Sommer und da werde ich mich nicht rasieren.«
Einziger Urlaub , dachte ich. Ja, schon klar, Alex. Seit Oktober waren wir zwei Mal in North Carolina, zwei Mal in New Orleans, ein Mal in Sarasota und ein Mal in New York. Wie konnte er vom einzigen Urlaub reden? Ich wusste, dass er über solche Sachen nicht nachdachte, aber er schien wirklich nicht zu realisieren, wie gut es uns ging. Selbst David, der ebenfalls aus einer Familie kam, die Geld hatte, wusste, wie glücklich wir uns schätzen konnten.
»Was denkst du, mein Äffchen?«, fragte Alex ihn.
»Ich denke an Chris und wie viel Spaß er hier mit uns haben würde.«
»Habt ihr gesehen, wie Kevin in Tränen ausgebrochen ist, als er die Karte geöffnet hatte, die Chris ihm geschickt hat?«, fragte Alex. Wir alle nickten. »Chris will, dass wir ihn besuchen kommen.«
»Ich weiß«, sagte Brian.
»Woher wisst ihr das alle?«, fragte ich.
»Hat er dir keine E-Mails geschickt?«, wollte Alex wissen.
»Ich sehe da nicht regelmäßig nach«, gab ich zu. »Ich kenne eigentlich nur euch.«
»Das solltest du jeden Tag machen, Bubba. Er hat uns ein paar wirklich witzige geschickt. Und er will definitiv, dass wir ihn besuchen.«
»Als er hier war, konnte er sich nicht einmal selbst den Arsch abwischen, wie kann er da schreiben?«, fragte ich.
»Er verwendet eine Stimmerkennungssoftware. Sein Dad ist Informatiker an der University of Montana und er hat das für Chris eingerichtet. Manchmal ist es nicht leicht, es zu lesen, weil seine Aussprache so schlecht ist, aber meistens versteht man, was er sagen will.«
»Alex, du musst für uns einen Trip organisieren, damit wir ihn besuchen können«, sagte ich.
Mir war vollkommen klar, dass das ausreichte. Noch bevor der Sommer vorbei war, würden wir Chris in Montana besuchen. Da war ich mir absolut sicher. Alex wurde ziemlich ruhig und mir war klar, dass er darüber nachdachte. Ich konnte fast hören, wie sich die Zahnräder in seinem Kopf drehten.
»Lasst uns essen«, sagte er nach einer Weile. »Heute gibt es nur Sandwiches.«
Wir gingen an unserem ersten Abend auf der Insel ziemlich früh schlafen. Alex sagte mir, dass er den Wecker auf 6 Uhr gestellt hatte und ich nickte widerwillig.
Als er mich am nächsten Morgen weckte, brannte schon ein kleines Feuer und Alex hatte schon Kaffee gemacht. Es war Punkt 6 Uhr, also wusste ich, dass er noch vor seinem Wecker wach war. Ich war ziemlich brummig an diesem Morgen, denn ich wollte bei Brian liegen bleiben und noch eine Weile schlafen. Mir war aber klar, dass ich zur Arbeit musste und ich ließ meinen Frust auch nicht an Alex aus. Wir setzten uns zusammen ans Feuer und sahen, wie die Sonne über der Bucht aufging. Es war wundervoll. Alles war so ruhig und friedlich - jedenfalls bis Trixie aufsprang. Sie wedelte jedoch nicht mit dem Schwanz. Dann begann sie, herum zu springen und ihren Kopf hin und her zu schütteln wie verrückt. Als sie zu uns kam, hatte sie etwas im Maul. Trixie ließ es vor uns fallen und es war ein Kopf und eine 15
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