Summertime (Beachrats: Teil 4)
Alex.
»Nein, verschwinde«, sagte ich.
Alex kam trotzdem ins Zimmer - genau wie ich erwartet hatte. Er setzte sich neben mir aufs Bett und nahm meine Hand.
»Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?«, fragte er.
Alex wusste genau, was in mir vor ging.
»Sie könnten meinen Arsch vor die Tür setzen. Das könnte passieren.«
»Du meinst, so wie sie es bei Jeff gemacht haben?«
»Ja, aber er gehört zur Familie.«
»Nicht mehr als du.«
»Ja, vielleicht.«
»Glaubst du allen Ernstes, dass sie dich nicht lieben?«
»Nein, ich weiß, dass sie mich lieben.«
»Glaubst du wirklich, dass Kevin Miller und Rick Harper dazu fähig sind, jemanden, den sie lieben und der über ein Jahr lang ihr Sohn war, einfach vor die Tür zu setzen, nur weil er 18 geworden ist?«
»Wenn du es so ausdrückst, nein, aber -«
»Es gibt kein aber, Bubba. Du wirst nirgendwo hin gehen, Kumpel. Vergiss diese Scheiße einfach.« Ich umarmte ihn. »Und du solltest unter die Dusche gehen.«
»Okay«, sagte ich und stand auf. »Danke, Alex.«
»Oh nein, Justin, ich danke dir für vorhin.«
»Oh nein, ich danke dir, Alex.«
»Oh nein, ich danke dir, Justin.«
»Halt die Fresse und verschwinde aus meinem Zimmer, damit ich duschen gehen kann.«
Alex ging, aber ich konnte ihn noch eine Weile lang lachen hören.
Kevin kam am Abend ziemlich spät nach Hause. Er hatte im Krankenhaus mit Waynes Schwester gesprochen und erfahren, dass Wayne wirklich krank war. Er nannte es Bipolare Störung und versuchte uns zu erklären, dass es eine psychische Störung war, die ihn extrem depressiv machte. Er bekam Medikamente dafür, die ihm helfen sollten, aber vor einer Weile hatte er aufgehört, die Medizin zu nehmen, weil sein Freund ihn verlassen hatte.
Wie sich herausstellte, hatte Jason wirklich recht und Wayne war selbst schwul. So sehr ich auch versuchte, es zu verstehen, es fiel mir wirklich schwer, auch nur den Hauch von Mitleid für ihn zu empfinden. Als ich Alex ansah, wusste ich, dass es ihm genauso ging.
Ich war jedenfalls froh, dass wir Wayne auf Arbeit nicht mehr ertragen mussten. Kevin hatte ihn nicht sofort gefeuert, weil er sich nicht sicher war, ob er nicht Probleme mit irgendwelchen Gesetzen bekommen würde, weil Wayne krank war. Immerhin versicherte er uns, dass Wayne nie wieder im Laguna arbeiten würde - selbst wenn er weiter als Page für GE arbeiten sollte.
Kapitel 5: Kevin
Am Freitag nach der Wayne-Episode klingelte das Telefon in meinem Büro.
»Was machst du?«, fragte Cherie, nachdem ich mich gemeldet hatte.
»Ich telefoniere«, antwortete ich.
Das war unsere Standard-Floskel zu Beginn unserer Telefonate.
»Erinnerst du dich an Seth Adams von Mardi Gras ?«
»Natürlich. Was ist mit ihm?«
»Sein Dad, Matt Adams, unterrichtet in den nächsten sechs Wochen einen Kurs in London und er hat mich darum gebeten, dich zu fragen, ob Seth euch besuchen könnte, während er und seine Frau verreist sind.«
Mein erster Impuls war natürlich, zuzusagen. Aber ich wusste, dass ich erst mit den Jungs darüber reden sollte. Ganz zu schweigen von Rick.
»Du meinst, er wäre dann die ganze Zeit lang hier?«
»Wenn euch das recht ist. Die Alternative ist, dass er alleine zuhause bleibt, ohne jede Hilfe und Unterstützung. Seine Schwester nimmt den ganzen Sommer über an irgendeinem Programm an der Duke University teil. Ich schätze, sie könnten Seth alleine zuhause lassen, aber ich habe den Eindruck, dass sie das nicht wollen. Matt sagt, er redet die ganze Zeit über eure Jungs und er denkt, dass es Seth gut tun würde, Zeit mit euch zu verbringen.«
»Das ist ziemlich schmeichelhaft«, sagte ich. »So etwas wie ein schwules Sommercamp.«
Sie lachte. »Ich weiß, dass du das als Scherz meinst, aber es ist nicht so weit von der Wahrheit entfernt, wie du vielleicht denkst.«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Antwort ja sein wird, aber ich muss mit den anderen erst darüber reden.«
»Natürlich. Wann denkst du, hast du ein Urteil?«
»Heute Abend, schätze ich«, sagte ich. »Ich rufe dich an.«
Wir verabschiedeten uns und ich ging zu Rick und fasste unsere Unterhaltung für ihn zusammen. Er hielt es für eine gute Idee.
»Kannst du einen weiteren Pagen im Laguna gebrauchen?«, fragte er.
»Ja, vor allem nachdem Wayne Smith ausfällt. Wir werden ihn ersetzen müssen. Selbst wenn er sich wieder fängt, möchte ich nicht, dass er weiter im Laguna arbeitet.«
Als wir am Abend alle im Pool waren, sprach ich
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