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Sumpfblüten

Sumpfblüten

Titel: Sumpfblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Unterhaltszahlungen machen würde, besonders der republikanischen. In der Zwischenzeit fand sie es seltsam erbaulich – beinahe erregend – mit ihm zu spielen.
    »Hey«, sagte sie, »ich habe eine Idee. Komm, wir ziehen uns an.«
    Shreave furchte die Stirn. »Wo gehen wir denn hin?«
    »Das ist eine Überraschung.«
    »Aber in einer Viertelstunde kommt Judge Joe Brown .«
    »Super. Jetzt bin ich mit dem Rain Man verheiratet.« Lily schob Boyd aus der Küche, wobei sie fragte: »Wann hat Judge Joe Brown dir zum letzten Mal zu einem Ständer verholfen?«
    Später, im Auto, saß Shreave ernst und wie versteinert da. Er befürchtete, dass Lily mit ihm zu einem Einkaufsabenteuer in den Videoladen für Erwachsene ein paar Blocks von ihrem Haus entfernt unterwegs war – derselbe Laden, wo er DVDs für seine geheimen Besuche in Eugenie Fondas Apartment ausgeliehen hatte. Shreave glaubte nicht daran, dass der Verkäufer barmherzig genug sein würde, so zu tun, als erkenne er ihn nicht wieder, oder dass er die 37 Dollar überfällige Leihgebühren nicht erwähnen würde, die er hatte auflaufen lassen.
    Doch Lily bretterte an dem Pornoschuppen vorbei, und Shreave sank erleichtert in sich zusammen. Sie lenkte den Wagen auf den Parkplatz eines geschäftigen kleinen Einkaufszentrums und führte ihn in einen Frühstücksimbiss, an den er sich vage von einem lange zurückliegenden Date her erinnerte, bevor sie geheiratet hatten.
    »Hier sind wir am Morgen nach unserer ersten gemeinsamen Nacht hergekommen«, erinnerte Lily ihn.
    »Oh ja, ich erinnere mich«, erwiderte Shreave.
    »An die Nacht oder an die Bagels?«
    »An beides.« Shreave zwang sich ein Lachen ab. Er schwitzte wie ein typhuskrankes Schwein.
    Lily führte eindeutig etwas Dramatisches im Schilde, und Shreave wartete in einem Stadium blanker Furcht. Auf keinen Fall konnte er wieder mit seiner Frau intim werden und gleichzeitig weiter mit Eugenie Fonda schlafen, das wäre viel zu viel Arbeit. Während manche Männer durchaus in der Lage waren, die Bedürfnisse zahlreicher Frauen zu decken, und das sogar mit Freuden, welkte Shreave schon bei dem bloßen Gedanken dahin. Ob im Job oder im Bett, er war noch nie mit einem Übermaß an Ehrgeiz geschlagen gewesen.
    »Wir nehmen zwei Rosinen-Zimt-Bagels mit Frischkäse«, sagte Lily zu dem Kellner.
    »Und Eiswasser für mich«, fügte Shreave drängend hinzu.
    Aus irgendeinem Grund hatte seine Frau ihre Sonnenbrille nicht abgenommen. Sie schien in sich hineinzulächeln, als sie ihr blond gesträhntes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammenraffte. Dann holte sie aus ihrer Handtasche die Autoschlüssel, die sie klirrend auf den Linoleumboden fallen ließ.
    »Uups«, sagte sie und verschwand unter dem Tisch.
    Shreave umklammerte die Armlehnen seines Stuhles, als säße er in einem abstürzenden Flugzeug.
    »Was machst du denn?«, flüsterte er freudlos.
    Die Frage wurde durch das Geräusch eines sich öffnenden Reißverschlusses beantwortet, seines Reißverschlusses. »Schsch«, war die gedämpfte Anweisung seiner Frau zu vernehmen. »Entspann dich einfach, Schatz.«
    Noch nie hatte Boyd Shreave das Bedürfnis gehabt, Impotenz vorzutäuschen, und er war dieser Aufgabe nicht gewachsen (oder viel mehr nicht geschrumpft). Während Lily rasch die Oberhand über ihn gewann, befand er sich in einem Taumelzustand zwischen Panik und Staunen – nicht ein einziges Mal in 35 Jahren hatte er in aller Öffentlichkeit oralen Sex gehabt, und jetzt war das schon zweimal passiert, innerhalb ebenso vieler Wochen und mit verschiedenen Frauen! Die meisten Männer hätten diese Häufung berauschend gefunden, Boyd jedoch machte sich Sorgen wegen der schwerwiegenden Konsequenzen. Ihm war klar, dass seine ehelichen Verpflichtungen offiziell wieder gültig werden würden, wenn er sich seiner Frau ergab, und dass dies sein Geheimleben kompromittieren würde.
    Er ignorierte das Glotzen der übrigen Gäste und tat so, als studiere er die Speisekarte, während er sich die ganze Zeit bemühte, die Knie zusammenzupressen. Lily jedoch ließ sich nicht abschütteln.
    Gerade als der Augenblick der Erlösung unmittelbar bevorzustehen schien, kamen die Rosinen-Zimt-Bagels. Shreave nutzte den Augenblick, um ein Missgeschick vorzutäuschen und eine Kanne Eiswasser in seinen Schoß zu kippen. Prustend kam Lily unter dem Tisch hervor, während Shreave den unschuldigen Kellner laut für seine Ungeschicklichkeit tadelte.
    Der Manager des Restaurants übernahm die Rechnung

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