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Sumpfblüten

Sumpfblüten

Titel: Sumpfblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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wir’s jetzt machen oder nicht? Ich muss mich nämlich für die Arbeit fertig machen.«
    Sie hatte sich Hoffnungen gemacht, nachdem sie Sacco zunächst dazu gebracht hatte zuzugeben, dass er heterosexuell war. Es war der erste Schritt nach ihrem Entschluss, sich wieder auf unverheiratete Männer zu konzentrieren.
    Trotzdem, als sie die knochige, freudlose Gestalt in ihrem Badezimmer musterte, dachte Eugenie Fonda: Hab ich Männernotstand, oder was?
    »Dir ist völlig egal, was die mir angetan haben, nicht wahr?«, fragte Sacco.
    Eugenie warf ihm ein Handtuch zu. »Hey. Manchmal ist das Leben eben Eis am Stiel mit Scheißegeschmack.«
    »Willst du nicht wenigstens was über die Klage hören, und wie sie den Richter mit einem Gratis-Laptop und DSL auf Lebenszeit bestochen haben?«
    »Nicht wirklich.«
    Sacco kaute auf dieser Information herum, dann stieg er entschlossen aus der Wanne.
    »Na ja, wir können’s ja mal mit Sex versuchen«, meinte er.
    Versuchen?, dachte Eugenie.
    »Großer Gott, ich will nicht, dass du dir noch was tust«, erwiderte sie. So viel zu den schweigsamen, grüblerischen Typen.
    »Nein, Genie, das wird toll«, beteuerte Sacco.
    Daran hatte sie so ihre Zweifel. »Warum wartest du nicht auf der Couch auf mich?«
    »Wie wär’s mit dem Bett?«
    »Das ist kaputt. Frag nicht.« Eugenie schob ihn zur Tür hinaus, zog den Perlenstecker aus ihrer Zunge und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Dann zog sie sich bis auf die Unterwäsche aus, weiter jedoch konnte sie nicht gehen.
    Als sie aus dem Bad kam, hatte Sacco gehorsam auf dem Sofa Position bezogen. Das Handtuch hatte er zu einem Dreieck über seinem Schoß gefaltet, eine altmodische Geste der Schamhaftigkeit, die Eugenie unter anderen Umständen liebenswert gefunden hätte.
    »Ich fasse es nicht, dass du keinen PC hast«, bemerkte er. »Kommst du dir nicht völlig verloren und ausgegrenzt vor?«
    »Du hast ja keine Ahnung.«
    Sacco zuckte zusammen, als sie das Handtuch wegriss.
    »Wie groß bist du eigentlich?«, wollte er wissen.
    »Genau einsachtzig, aber lass dich davon nicht einschüchtern«, sagte sie und hoffte auf das genaue Gegenteil.
    »Willst du mal was total Abgefahrenes hören?«, fragte Sacco. »Ich bin genauso groß wie Bill Gates.«
    »Cool. Sind eure Schwänze auch gleich groß?«
    Prüfend schaute Sacco an sich hinunter und zog diese Möglichkeit in Erwägung. Eugenie Fonda erschrak bei dem Gedanken, dass sie diesen Mann einmal interessant gefunden hatte. Er war einfach nur völlig neben der Spur, und zwar auf nicht besonders interessante Art und Weise.
    »Es wird spät«, wiederholte sie und hoffte, er würde ihren mangelnden Enthusiasmus bemerken.
    »Na, dann los. Ich bin bereit«, erwiderte Sacco.
    »Wirklich?«
    Er klopfte sich auf die dünn behaarten Schenkel, lud sie ein, an Bord zu kommen.
    »Ich will dir nicht wehtun«, wandte Eugenie ein.
    »Du kannst mir nicht wehtun. Ich bin jenseits aller Schmerzen.«
    Mal wieder typisch mein Pech, dachte Eugenie. Sie nahm mit abgewandtem Gesicht auf Saccos Schoß Platz. Er gab ein grollendes Geräusch von sich und meinte, sie sollten so tun, als führen sie auf einer Harley.
    »Wohl eher ’n Motorroller«, murmelte sie.
    »Was hast du gesagt?«
    Wunderbarerweise klingelte es an der Tür. Eugenie schwang sich hurtig aus dem Sattel, schnappte sich das Handtuch und hüllte sich hinein, während sie in den Flur eilte. Durch den Türspion erblickte sie ihn.
    »Boyd?«
    »Bitte, Genie.«
    Sie öffnete die Tür. »Was soll denn das?«
    Er war in Flipflops, schlabberigen Surfershorts und einem weiten zitronengelben Hemd mit Palmen drauf aufgekreuzt.
    »Kann ich reinkommen?«, erkundigte er sich.
    »Absolut nicht.« Sie trat hinaus in einen kalten Nieselregen und schloss die Tür hinter sich.
    »Kommst du gerade aus der Dusche?«
    »Nein, Boyd, ich tanze beim Dallas-Ballett. Was machst du hier?«
    Nervös fuhr er sich mit der Zunge über die Zähne. »Ich hab darüber nachgedacht, was du gestern Abend gesagt hast. Von wegen, ich wäre so …«
    »Langweilig?«, half Eugenie Fonda ihm aus.
    »Vorhersehbar. Und du hast völlig Recht.«
    »Hier draußen sind neun Grad, Boyd, und habe nur ein Handtuch an. Könntest du verdammt noch mal zur Sache kommen?«
    »Es geht um Folgendes: Ich werde mich ändern.«
    »Na klar doch.«
    »Gib mir eine Chance«, beharrte Shreave. »Schau mich doch mal an!«
    Eugenie war sich sicher, dass sie auf der anderen Seite der Tür jemanden atmen hörte – ihr

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