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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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regelrecht abstrakt geworden war, oder vielleicht hegte ich einfach einen lange unterdrückten Groll gegen Archer Terrebonne und die herrische, selbstgerechte Arroganz, die er und seine Kaste repräsentierten. Dabei hatte ich vor langer Zeit gelernt, daß Wut, mein alter Feind, viele Katalysatoren hat, aber letztendlich nur eine Konsequenz, das Feuerwerk aus roten und schwarzen Sternen hinter der Netzhaut, einen alkoholischen Blackout in nüchternem Zustand, dann einen Adrenalinstoß, der mich erzittern und jede Beherrschung verlieren ließ und von einer zerstörerischen Macht besessen machte, die mich später mit Scham erfüllte.
    Ich packte ihn hinten am Gürtel, hob ihn vom Stuhl, drückte ihn mit dem Gesicht nach vorn über den Tisch in seinen Teller und legte ihm mit brutaler Gewalt Handschellen an. Dann stieß ich ihn vor mir her ins Foyer und hinaus auf den Parkplatz und zwängte mich an einer Gruppe von Leuten vorbei, die mich mit offenen Mündern anstarrten. Terrebonne versuchte etwas zu sagen, doch ich riß die hintere Tür des Streifenwagens auf und stieß ihn unsanft hinein, wobei er sich den Kopf am Türrahmen anschlug.
    Dann knallte ich die Tür zu, drehte mich um und fand mich der Frau in Blau gegenüber.
    »So behandeln Sie einen Dreiundsechzigjährigen? Mein Gott, darauf können Sie wirklich stolz sein. Bin entzückt, daß wir noch Polizisten Ihrer Couleur haben, die uns vor uns selbst beschützen.«
    Früh am nächsten Morgen rief mich der Sheriff in sein Büro. Er massierte sich die Stirn mit den Fingerspitzen und starrte auf einen Punkt dicht vor seiner Nasenspitze.
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll«, sagte er.
    »Haben Sie Terrebonne wieder rausgelassen?«
    »Zwei Stunden nachdem Sie ihn eingelocht hatten. Ich bin mit Anrufen regelrecht bombardiert worden. Unter anderem von einem Richter, drei Politikern und einem Kongreßmitglied. Haben Sie ihn tatsächlich mit einem Transvestiten und einem vollgekotzten Besoffenen in eine Zelle gesperrt?«
    »Hab ich gar nicht gemerkt.«
    »Hab ich mir schon gedacht. Er will Sie verklagen.«
    »Soll er doch. Er hat bei Mordermittlungen gelogen und Beweismaterial unterschlagen. Hat ne Menge Dreck am Stecken, Skipper. Warten Sie ab, was passiert, wenn die Geschworenen seine Tochter im Zeugenstand hören und die Fotos sehen.«
    »Sie wollen ihm wirklich an die Eingeweide, was?«
    »Finden Sie nicht, daß erʼs verdient hat?« fragte ich.
    »Der Mord ist in St. Mary passiert. Dave, der Mann hatte eine Platzwunde, die genäht werden mußte. Ist Ihnen eigentlich klar, was seine Anwälte daraus machen?«
    »Wir waren hinter den Falschen her. Schneid den Kopf der Schlange ab, und der Körper stirbt«, sagte ich.
    »Ich habe meinen Versicherungsagenten heute morgen wegen einer Regenversicherung angerufen. Sie wissen schon, die Versicherung, die verhindert, daß man sein ganzes Hab und Gut verliert. Ich gebe Ihnen seine Nummer.«
    »Terrebonne geht uns also durch die Lappen?«
    Der Sheriff griff nach einem rosaroten Notizblatt und ließ es auf seine Schreibunterlage flattern.
    »Sie habenʼs erfaßt.«
    Später an diesem Nachmittag, als die Sonne hinter den Bäumen abtauchte, kam Cisco Flynn den Bootsanleger herunter, wo ich die Grilltonne reinigte, setzte sich auf das Geländer und beobachtete mich bei der Arbeit.
    »Megan meint, es gäbe wegen ihr Probleme zwischen Ihnen und Ihrer Frau«, sagte er.
    »Wo sie recht hat, hat sie recht«, erwiderte ich.
    »Es tut ihr leid.«
    »Hören Sie, Cisco. Ich habe diese Erklärungen in jeder Beziehung allmählich satt. Wie heißt es doch so schön? Jedem das Seine?«
    »Der Kerl, der aus dem Hotelfenster in San Antonio gefallen ist ... Das war Swede. Aber ich habe Reise und Alibi arrangiert.«
    »Warum sagen Sie mir das?«
    »Swede ist tot. Er war ein guter Kerl. Ich stehe zu dem, was ich für einen Freund getan habe.«
    »Wenn Sie Gewissensbisse wegen des Flugakrobaten haben, stellen Sie sich der Polizei in San Antonio.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Archer Terrebonne, der Mann, der sein Geld in Ihr Filmprojekt gesteckt hat, hat Ihren Vater umgebracht. Kommen Sie in mein Büro, und sehen Sie sich die Fotos an. Ich habe Kopien machen lassen, bevor ich die Originale an die Kollegen von St. Mary weitergeleitet habe. Die Kehrseite der Medaille ist, daß ich an ihn nicht herankomme.«
    Seine Miene war ausdruckslos, und seine Lippen bewegten sich stumm. Er blinzelte und schluckte. »Archer Terrebonne? Nein, das kann nicht

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