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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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außerhalb von Jeanerette. Er wusch seinen Wagen auf dem Hof und bearbeitete gerade seine Motorhaube mit einem schaumigen Schwamm.
    »Ich glaube, ich laß ihn mal restaurieren und fahr ihn dann wie eine Antiquität und nicht wie eine Rostlaube«, sagte er. Er trug Gummistiefel und eine Badehose, und das Haar auf seinem Bauch klebte feucht an seiner Haut.
    »Megan meint, die Jungs, die Ricky Scar erledigt haben, könnten versuchen, Holtzner aufs Korn zu nehmen, indem sie sich seine Tochter greifen. Sie findet, du solltest sie nicht in deinem Wagen rumkutschieren lassen«, sagte ich.
    »Wenn diese Jungs jemandem weh tun wollen, dann nicht mit ner Autobombe. Die machen es Mann gegen Mann, wie bei Ricky Scar.«
    »Hast du schon jemals in deinem Leben auf mich gehört?«
    »Hundertprozentig, damals in Hialeah. Hab dreihundert Piepen verloren.«
    »Archer Terrebonne hat Cisco Flynns Vater umgebracht. Ich hab es Cisco gesagt.«
    »Ja, ich weiß. Angeblich glaubt er dir nicht.« Clete bewegte den Schwamm langsam kreisend über die Motorhaube, die Gedanken hinter seiner Stirn unlesbar.
    »Was hast du?« fragte ich.
    »Terrebonne ist der Hauptgeldgeber bei Ciscos Filmprojekt. Wenn Cisco aussteigt, ist seine Karriere keinen Pfifferling mehr wert. Ich dachte nur, er hätte vielleicht mehr Courage. Aber ich habe schon oft auf das falsche Pferd gesetzt.«
    Er schüttete einen Eimer Seifenwasser in einen Abwassergraben. Die Sonne leuchtete wie ein Schwelfeuer durch die Bäume.
    »Warum rückst du nicht endlich damit raus, was dich wirklich bedrückt?« fragte ich.
    »Ich dachte, Megan und ich ... wir könnten unsere Beziehung noch mal kitten. Deshalb bin ich Ricky Scar an die Eier gegangen; wollte ganz groß rauskommen. So einfach ist das. Megan ist in der ganzen Welt zu Hause. Ich meine, der ganze Mist hier ist doch nur ein kleiner Fleck in ihrer Karriere.« Er schnaubte. »Ich muß mit dem Saufen aufhören. Hab ein Summen wie ein großes Neonschild im Kopf.«
    »Gehen wir angeln«, schlug ich vor.
    »Dave, diese Fotos, die Harpo Scruggs in der Erde vergraben hatte ... Dieser Arsch muß irgendwo noch mehr Beweismaterial haben. Irgendwas, das Terrebonne Kopf und Kragen kosten kann.«
    »Schon, aber ich kann Scruggs nicht finden. Der Kerl scheint ne Tarnkappe zu haben.«
    »Weißt du noch, was dieser pensionierte Texas Ranger aus El Paso zu dir gesagt hat? Du solltest in Puffs und bei Tontaubenschießständen und Hundekämpfen nach ihm suchen.«
    Seine Haut leuchtete rosig im schwindenden Licht, das Haar auf seinen Schultern bewegte sich im Wind.
    »Hundekämpfe? Nein, das war was anderes«, sagte ich.
    Die Hahnenkämpfe fanden im Bezirk St. Landry in einem riesigen, heruntergekommenen Holzgebäude statt, in dem sich ein Nachtclub befand. Das Haus war grellgelb gestrichen und lag von der Straße zurückgesetzt vor einer Reihe grüner Hartriegelbäume. Der mit Muschelschalen aufgeschüttete Parkplatz bot Raum für Hunderte von Autos und Pickups, und die Kunden (Arbeiter, Collegestudenten, Anwälte, Berufsspieler), die kamen, um zu sehen, wie sich die Vögel mit ihren messerscharfen Metallsporen blendeten und töteten, taten dies mit freudigem und anscheinend unschuldigem Herzen.
    Die viereckige Kampfarena war von einem Holzgeländer umgeben, mit Hühnerdraht gesichert, der festgestampfte Lehmfußboden mit Sägespänen bestreut. Dicht am Geländer, dort wo man den besten Blick hatte, standen ständig Wetter, und Tausende von Dollar wechselten ohne jeden Ausdruck von Emotionen den Besitzer, so als sei die Fluktuation des Geldes von dem weiter unten stattfindenden blutigen Sport völlig unabhängig.
    Alles war legal. In Louisiana fallen Kampfhähne unter den Rechtsbegriff »Geflügel« und sind daher keinem Tierschutzgesetz unterworfen. Im Schein der Neonröhren, unter Schwaden von Zigarettenrauch, in ohrenbetäubender Geräuschkulisse und bei klappernden Fenstern konnte man den beißenden Geruch von Blut, Kot und Testosteron, getrocknetem Schweiß und Alkoholdunst riechen, der sich, wie ich vermutete, kaum von jener Geruchsmischung unterschied, die einst an heißen Tagen von römischen Arenen aufgestiegen war.
    Clete und ich saßen am Ende der Bar. Der Barkeeper, ein Veteran des Koreakriegs namens Harold, der eine schwarze Hose und ein kurzärmliges Hemd trug und die wenigen verbliebenen schwarzen Haarsträhnen sorgfältig quer über den Schädel gekämmt hatte, servierte Clete einen Wodka Collins und mir ein Dr. Pepper auf Eis. Harold

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