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exklusiv für die Serie 6. Und da erfuhr ich, dass sie die Menschenfrau für ein Experiment einsetzen wollen, und zwar im Herz. Aber mehr dazu kann ich euch leider nicht sagen.«
»Bei Anamas Hintern, bitte erlaube mir endlich, den Wahnsinnigen in seine Bestandteile zu zerlegen, Shanija!«, schnaubte As’mala.
»Es wäre gut, Bio6, wenn du uns auf dem schnellsten Weg führst, und ohne Verzögerung«, sagte Mun langsam. »Denn ein Experiment an einem Menschen bedeutet höchste Lebensgefahr für unsere Freundin.«
»Oh, das wusste ich nicht. Aber wir sind auf dem schnellsten Weg, glaubt mir!«, beteuerte der Orga.
Pong übernahm es, die Gänge zu sichern; der Großalarm schrillte noch immer, und sie konnten hektische Geräusche vernehmen. Aber Bio6 kannte tatsächlich einen Weg, der kaum frequentiert wurde, und sie kamen fast ohne Verzögerung voran.
»Wie viel Munition haben wir noch?«, fragte Shanija Darren unterwegs.
»Noch so ein Gefecht packen wir nicht«, antwortete er. »Wir haben nur noch das, was unsere Magazine hergeben. Also höchstens zwanzig Schuss pro Automatik.«
»Es muss reichen.«
Auf den letzten Metern verlor die Treppe an Steigung und endete schließlich in einem ebenen Gang. Vor ihnen verschwand der Schlauch in der Wand.
Direkt über ihnen befand sich eine kleine Wartungsluke. Shanija warf einen Blick darauf und machte Platz für As’mala.
»Kein Problem«, sagte die leidenschaftliche Schlossknackerin. Nach ein paar Fummeleien und verhaltenen Flüchen entriegelte der Verschluss mit einem leisen
Klack
.
Die Gefährten fanden sich auf einer freien Fläche wieder, einer Mischung aus Stadion und Halle. Sie waren am äußeren Ring herausgekommen, zehn Meter vor ihnen fiel ein kreisförmiger Graben ab. Er war mit einer ölig-schwarzen, fluoreszierenden Substanz gefüllt. Mehrere schmale Stege überbrückten den Graben und führten auf der anderen Seite auf festen Boden. Im Zentrum ragte eine monströse, organische Säule bis zur Decke.
»Das Herz ELIUMS«, flüsterte Bio6.
Die Gefährten machten sich kampfbereit und sahen sich nach Seiya um, während sie einen Steg überquerten. Aus der zähen Flüssigkeit unter ihnen stiegen ab und zu Blasen, und sie bewegte sich leicht, wie die Wogen eines Meeres. Es mochte das Blut des Gigantraumers sein. Jahrtausendealtes Blut.
Als sie festen Boden erreichten, öffneten sich ringsum Türen. Wortlos verfolgte Shanija, wie eine Hundertschaft Kriggets oder mehr, hereinströmten und sich entlang des Außenrings verteilten. Die Kriggets waren mit automatischen Waffen ausgerüstet. Aus den Echsengesichtern ließ sich keine Gemütsregung ablesen, während sie anlegten. Eine Flucht war ausgeschlossen.
Bio6 warf sich auf der Stelle hin und stellte sich tot.
»Warum schießen sie nicht?«, flüsterte As’mala.
»Um das Herz nicht zu gefährden«, vermutete Mun.
Shanija machte ein grimmiges Gesicht. »Und ich schätze, dass sie uns lebend und in einem Stück haben wollen.«
Ein Brausen erfüllte die Luft und eine dichte Wolke aus Insekten hüllte die Gefährten ein. »In einem Stück«, bestätigte eine nichtmenschliche Stimme.
Rasender Schmerz explodierte in Shanijas Kopf. Sie taumelte und stürzte hilflos zu Boden. Mit trübem Blick sah sie, wie ihre Freunde sich neben ihr wanden.
Die Insekten umschwirrten sie in einem wütend brausenden Sturm. Waren sie die Ursache dieser Schmerzen? Shanija fühlte, wie Chitinpanzer gegen sie prallten. Eine Woge aus Schmerz und lähmendem Druck presste sie nieder.
Vage registrierte sie, wie sich die Käferwolke etwas lichtete, und ein großes, hageres Wesen in groteskem Gang auf sie zustakste. Eine Kutte verbarg den größten Teil des Leibes, doch Kopf und Arme waren die eines Insektoiden.
»Ja«, erklang die Stimme des Wesens, als hätte es Shanijas Gedanken gehört. »Ich bin Rr’b’trr, und du scheinst mir ein interessantes Exemplar Mensch zu sein.«
Seine Klaue packte Shanija am Handgelenk und zerrte sie daran hoch. Sie war zu schwach, um sich zur Wehr zu setzen. Ihre Muskeln reagierten nicht auf die Kommandos ihres Gehirns.
»Du bist sogar sehr interessant. Ich sollte dir ausgiebig Zeit widmen.«
Doch da geschah etwas Unerwartetes.
Shanija war plötzlich von einer Glutwolke umgeben, als die um sie kreisenden Käfer in Flammen explodierten und brennend zu Boden regneten. Der Insektoide ließ sie fallen und fuhr herum.
Shanija richtete sich mühsam auf und verharrte blinzelnd. »Seiya …«, flüsterte
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