Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
zwei behäbig wiederkäuende Gemel dazu zu bewegen versuchte, sich durch den immer dichter werdenden Verkehr zu drängen. Der Zwerg verlachte die Drohung und schwang erneut die Peitsche. Der Kuntar schnappte blitzschnell nach dem zischenden Lederriemen und riss den Zwerg samt Peitsche vom Wagen herab. Die Gemel tröteten und trotteten schnell weiter. Der Kuntar und der Zwerg fielen übereinander her und lieferten sich eine wilde Rangelei. Rötlicher Staub wallte auf, als die beiden zwischen die vorbeirollenden Räder gerieten.
    Niemand achtete auf die Kämpfenden, jeder war mit sich selbst beschäftigt.
    Emsige Geschäftigkeit bis zur Zufriedenheit strahlten die Handeltreibenden und Reisenden aus, die sich aus dem nahen Stadttor zwängten, vollbepackt mit Säcken und überfüllten Körben die einen, diverse Gerätschaften tragend die anderen. Shanija sah viele Menschen, aber noch mehr Angehörige anderer Lebensformen; bei manchen war nicht ganz klar, wer nun Lasttier und wer Treiber war. Alle waren bis über die Schultern bepackt, beladen oder bis zur Unkenntlichkeit behängt. Anders verhielten sich die Pilger, die nach Burundun hinein wollten. Von den meisten humanoiden Mienen konnte Shanija größtenteils zwar Müdigkeit, aber zugleich gespannte Erwartung ablesen. Allen gemeinsam waren staubbedeckte Gewänder und die fiebrigen, voller Vorfreude glänzenden Augen, sowie ihre wachsende Unruhe, je näher sie dem Stadttor kamen und zusehends aufgeregter den hoch aufragenden, alles überschattenden Turm des Zentralarchivs betrachteten, das große Ziel ihrer Reise. Jede plötzliche Lücke im Gedränge bedeutete eine Gelegenheit, vorbei zu schlüpfen und sich so dem Ziel der Reise um ein paar schnellere Schritte zu nähern, ehe die breite Brust eines Lastträgers oder der schwitzende Arm eines Peitsche schwingenden Viehtreibers den Weg erneut behinderte.
    Mun ging voran, und seine hohe Gestalt in der dunkelblauen Kutte wirkte wie die Spitze eines Pfluges, der unaufhaltsam die Menge teilte. Die Gefährten blieben dicht hinter ihm.
    Wenig später passierten sie das breite und dennoch für die Massen viel zu enge Tor, durch das auch die eiserne Zahnschiene führte, und dann erreichten sie einen quadratischen Platz, von dem aus die Hauptstraße Richtung Archiv weiterführte und zwei schmälere Straßen abgingen. Mun wählte die linke Abzweigung, in der deutlich weniger Verkehr herrschte. Ein Handwerker- und Wohngebiet: Shanija blickte in offene Werkstätten zu ebener Erde und zu schmalen Fenstern hinauf, unter denen Wäsche an dünnen Leinen im Wind baumelte. Winzige Gassen zwängten sich zu beiden Seiten durch das Häusermeer, und Mun führte sie in die dritte dieser engen Gassen, in denen man kaum nebeneinander Platz fand. Über ihnen wuchsen die Hauswände aufeinander zu; manches Obergeschoss war breiter als das darunter befindliche, und etliche Häuser lehnten sich bereits fest vermauert aneinander, sodass sie die Gasse wie Tunnelwände überspannten. Hier herrschten trübes Dämmerlicht und Feuchtigkeit, und abseits des Trubels war niemand sonst zu sehen.
    »Hört zu«, sagte Mun mit gedämpfter Stimme. »Es gibt ein paar Regeln, die ihr in Burundun beachten solltet. Was immer ihr tut, entfernt euch nicht weit von mir. Nehmt ohne meine Einwilligung keinerlei Angebote an. Geht nicht in dunkle Gassen, außer, ich bin dabei. Bleibt nicht stehen, außer, ihr müsst einen Wahrsprecher vorbei lassen, oder einen Adepten. Haltet eure Hände bereit, am besten an den Waffen. Und wenn euch jemand berührt, tötet ihn!«
    »Das ist nicht dein Ernst, oder?« Seiya sah sich verstohlen um.
    »Habe ich jemals gescherzt?« Mun machte eine die ganze Stadt umfassende Geste, streifte dabei versehentlich Shanijas Schulter und ballte anschließend die Faust.
    Die
Hand!
, korrigierte sich Shanija automatisch in Gedanken. Wie von selbst sprangen ihr die Worte ihres unbarmherzigen Ausbilders in den Sinn, der ihr vor vielen Jahren einen ellenlangen Vortrag über die exakte Erteilung von Befehlen ins Gesicht gebrüllt hatte. »Denke stets eindeutig! Klar! Präzise! Sonst sprichst du schwammig. Und schickst dadurch deine Soldaten in den sicheren Tod! HABEN SIE DAS VERSTANDEN, CORPORAL?« Oh ja, sie hatte.
Sir, yessir!
Wenn Captain Sab »Rino« Cepp einem einen Vortrag hielt, dann verstand man besser. Shanija hatte es sich hinter die Ohren geschrieben.
Man kann nur eine Hand ballen. Eine Faust ist eine schon geballte Hand
. Auch wenn das Universum

Weitere Kostenlose Bücher