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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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neuerlich in Schatten ein. Eine Vielzahl Gassen später erreichten sie den Steinernen Hafen.

    Vor über tausend Jahren, erklärte Mun, sollte es hier einen
metallenen Hafen
gegeben haben. Heute erinnerte nichts mehr daran, deswegen war er in den Steinernen Hafen umbenannt worden. Hafenmauern, Molen, Treppen, Rampen und Schiffsländen sowie der Hafenplatz selbst und die umliegenden Häuser waren aus dem wie glasiert wirkenden, rot schimmernden Stein der Kraterberge errichtet worden.
    Ein langer, tiefer, durchdringender Laut ertönte, als die Gefährten um einen Stapel Fässer bogen und den Hafenplatz vor sich liegen sahen. Das sirenenartige Geheul kam von einer steinernen Erhebung, die wie eine Insel in der Mitte des Platzes lag und rundum von Treppenstufen umgeben war. Darauf erhob sich ein kleiner fahnengekrönter Turm mit Fahnenmasten im Kreis um das Fundament. Das Signal wurde viermal wiederholt. Offenbar wurde es im Inneren des Turms erzeugt.
    »Fünfklang«, murmelte Mun.
    Wie überall herrschte auch hier reger Betrieb. Fauchend löste sich eine schwer beladene Dampfplattform von der Verladestation und keuchte und ratterte über die gezahnte Schiene, bis sie zwischen den Häusern verschwand. Ein Dampfschiff stieß schwarze Wolken in den Himmel, Segel kleiner Boote knatterten im Wind. Netze, denen ein intensiver Geruch nach Tang und Fisch entstieg, lagen ausgerollt bereit oder wurden von Fischern ausgebessert, die achtlos darüber hinwegsteigende Passanten derb verfluchten. Teerköche rührten in gewaltigen Bottichen, Bootsschreiner hämmerten um die Wette. Unter ihrer Last quietschende Dreibeinkräne wurden hin- und hergeschwenkt. Preise wurden über Kisten- und Sackstapel hinweg geschrien und je nach Höhe verlacht oder akzeptiert. Die schwarzen Vögel kreisten kreischend über den Dächern. Bettler am Wegerand baten mal kläglich, mal vorwurfsvoll oder gar mürrisch um Almosen.
    Mun lotste die Gefährten quer über den Platz bis zu einem nahe an der Kaimauer stehenden Haus; darin befand sich eine Herberge namens
Aan roodsten
.
    Der kuntarische Wirt begrüßte Mun wie einen alten Freund, zeigte sich aber zugleich geschäftstüchtig. »Fünf Betten, auf unbestimmte Zeit? Nur zum Weihezeitpreis. Und selbst das wird schwierig – wir sind bis unter die Dachkante belegt.«
    »Wohl eher zum Freundschaftspreis, Kemnor«, warf Darren ein und trat nach vorn. »Um der alten und der zukünftigen Zeiten wegen.« Shanija wunderte sich nicht, dass der weit gereiste Abenteurer den Wirt ebenfalls kannte.
    »Vor allem aber«, ergänzte Mun, »weil dein Haus noch Lunarien nach meiner Abreise zum Bersten voll sein und dir schwindelerregende Umsätze bescheren wird, wenn bekannt wird, dass
ich
hier genächtigt habe.«
    Kemnor kratzte sich nachdenklich im schwieligen Nacken und schien zu rechnen. Die imaginären Sicheln und Halbmonde in seinem Hirn klimperten selbst für Außenstehende deutlich hörbar und türmten sich wahrscheinlich zu Sonnenstapeln auf. Schließlich nickte er und ahmte ein menschliches Grinsen nach.
    Kurzerhand setzte er eine Reisegruppe aus Thel-Ryon vor die Tür. Diese wollten das natürlich nicht so einfach hinnehmen; nach einigen Minuten Gezeter, Drohungen und Flüche zogen die Thel- Ryoner, denen trotzdem nichts anderes übrig blieb, erbost von dannen. Darren drehte den Kopf zur Wand und betrachtete hingebungsvoll ein dort hängendes Bild, als die Thel-Ryoner mit Sack und Pack schimpfend die Treppe herunter polterten.
    Kemnor zeigte den Gefährten ihr Quartier, das sich als größerer Raum mit Tisch und Stühlen und mit in die Wand eingelassenen Alkoven entpuppte, deren Flügeltüren verschließbar waren. Der Tisch war noch mit den Resten der Mahlzeit der Händler bedeckt, und der Wirt beeilte sich, alles abtragen und die Betten neu herrichten zu lassen.
    Während der Reinigung inspizierten die Frauen die Schränke und das angrenzende Bad. Es gab fließendes Wasser und sogar eine Duschvorrichtung, was As’mala ein süffisantes Grinsen, Seiya einen Entzückensschrei und Shanija ein Seufzen entlockte. Das Zimmer schien einigermaßen sauber, die Schränke frei von grobem Ungeziefer, zumindest gab es keine Ratten und Schlangen, bissiges Moos oder im Holz nistende Spuckpilze, und unter der Balkendekke hingen nur drei oder vier größere Spinnennetze. Etliche Gulmen hatten sich darin verfangen, und ein paar grünlich schimmernde Mugvligs, blutdürstige Insekten, deren Larven zu Myriaden im nahen See

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