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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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war zumindest verhindert.
Vorerst
, dachte Shanija.
    Eine der drei Sonnen geriet in Shanijas Blickfeld und blendete sie. Das halborganische Flugwesen schrie abermals. Wie zuvor klang es gequält. Das rasselnde Geräusch verstärkte sich, wurde zu einem Röcheln. Plötzlich bewegten sich die metallenen Flügel asynchron. Der Orgavogel kippte über einen Flügel ab, und Shanija konnte ihn im letzten Moment wieder geraderichten. Doch dann senkte sich die Nase zum Sturzflug. Mit knapper Not konnten sich die Gefährten in den Sitzen halten.
    Shanija gab es auf, nach einer Landemöglichkeit Ausschau zu halten. Mit aller Kraft versuchte sie, den Kurs auf den See auszurichten. Besser eine Wasserung als ein Absturz inmitten der Häuser. Doch der Vogel reagierte nicht. »Etwas behindert ihn, weiter zu fliegen!« schrie sie über das Rasseln, Röcheln und Klappern hinweg.
    »Ich glaube, du bist dem Turm zu nahe gekommen.« Mun sprach so ruhig, als erlebe er desgleichen jeden Tag.
    Shanija unterdrückte eine scharfe Bemerkung. »
Darf
man dem Turm etwa nicht zu nahe kommen?«
    »So kommt es mir vor. Ich kann es spüren, eine starke Ablehnung. Wie eine unsichtbare Mauer.«
    Shanija blieb keine Zeit für eine Antwort. Der im Morgenlicht der drei Sonnen türkis glitzernde See huschte unter ihnen vorbei. Dann kamen Baracken, Stege, schräge Dächer, Masten in Sicht. Shanija glaubte fast, sie berühren zu können, so dicht schossen sie darüber hinweg. Der Vogel wich irgendwie einem steinernen Bogentor aus, rauschte über Baumwipfel, sank immer tiefer über die Straßen. Das Gewimmel dort unten stockte und erstarrte, als immer mehr Wesen stehen blieben, zu ihnen heraufdeuteten und irgendetwas schrien.
    Sie schrammten knapp über ein rotes, von hellen Säulen getragenes Dach. Eine breite Straße öffnete sich unter ihnen, darauf lag ein rostroter Schienenstrang, der sich schnurgerade durch das Häusermeer zog und im Dunst der Kraterberge verschwand. Dann plötzlich eine Wolke emporspritzender schwarzer Punkte, die sich zu einem Vogelschwarm zusammenfanden, mit Kurs auf sie. Shanija sah armlange Flugwesen mit langen gebogenen Schnäbeln, die ihr biomechanisches Fluggefährt zu Hunderten, wenn nicht Tausenden umschwirrten. Mehrfach wurde der Orgavogel getroffen. Inzwischen flog er so tief, dass er Dächer und Baumkronen streifte. Ein dritter, jämmerlicher Schrei, ein furchtbarer Ruck, etwas riss kreischend – dann sah Shanija den rechten Flügel davon wirbeln. Ein beißender und gleichzeitig vertrauter Geruch drang zu ihr, und es ging endgültig abwärts.
    »Festhalten!«, war alles, was sie herausbrachte. Dann krachte und schmirgelte es, und die Welt drehte sich um sie. Ein scharfer Schmerz durchzuckte Shanijas Stirn. Das Flugwesen schlug mit voller Wucht auf dem Boden auf und rutschte noch ein Stück, ehe es dumpf scheppernd zum Stillstand kam. Das Getöse erstarb, es zischte, knackte und knisterte nur noch leise.
    Von dem Gefährt war nicht mehr viel übrig. Eine ausgefranste Metallkante hätte Mun beinahe guillotiniert. Benommen kletterten sie aus den Trümmern, umgeben von Rauch und beißendem Gestank.
    Sie standen auf halber Höhe eines Hügels, der aus undefinierbaren Materialien zusammengesetzt war, zwischen denen an verschiedenen Stellen dünner weißer oder dicker, grauöliger Qualm aufstieg. Ein Hügel, der nur einer von vielen war. Die schwarzen Vögel flogen zwischen ihnen kreischend auf und nieder.
    Seiya hielt sich den Ellbogen vors Gesicht. Darren klemmte sich demonstrativ die Nase zu. Mun blickte stumm und reglos zu den Vögeln hinauf. As’mala tupfte mit einem Tuch das Blut von Shanijas Stirn und brachte so etwas wie ein Grinsen zustande. Der von den Kraterwänden herabfallende Wind wehte Shanija einen Pesthauch von Verwesung, Krankheit und Fäulnis entgegen.
    Das darf nicht wahr sein
, dachte Shanija erschüttert, während sie vorsichtig einen Fuß nach dem anderen auf die nachgiebigen Trümmer, die Scherben, die stinkenden, fliegenbesetzten Fleischund Fellreste und sonstigen Abfälle setzte.
Ich bin wieder in einem Müllhaufen gelandet
. Die Bilder ihrer ersten Landung und der Kampf mit dem wandelnden Müllberg schossen ihr durch den Sinn, und instinktiv suchte sie nach Anzeichen, ob sich auch dieser Haufen zu bewegen begann.
    Der jämmerliche, klägliche Schrei, mit dem der Orgavogel hinter ihnen verschied, holte sie in die Gegenwart zurück.
    Das und die fremde Stimme, die sagte: »Dafür werdet ihr teuer

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