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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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verwischtem Mehl, durchsetzt mit dem braunen Pulver der zerriebenen Konnacknüsse. Der kaffeeähnliche Duft des belebenden Getränks erfüllte rasch das Zimmer. Dazu kam das an Zimt erinnernde Aroma der frischgebackenen Pfannkuchen, die Shanija auf einer weiteren Platte erblickte. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Es gab sogar Marmelade für die Pfannkuchen! Am liebsten hätte sie alles, was geboten wurde, auf einmal gegessen. Sie sah an den leuchtenden Gesichtern der Gefährten, einschließlich Mun, dass es ihnen ebenso erging. Nach all den Strapazen war es wie eine Orgie. Wer weiß, wann sie das nächste Mal wieder so satt und zufrieden werden würden …
    »Wohl bekomm’s«, wünschte Kemnor heiser. »Und was die Naschereien betrifft – kostet auf jeden Fall von den Backwaren dort.« Er zeigte auf den größten Korb von allen. Er sah sich verschwörerisch um und flüsterte hinter vorgehaltener Pranke: »Diese Köstlichkeiten stammen allesamt aus der höchsteigenen Backstube des berühmten Dubiknarnasandrakar. Sein Naschwerk ist das edelste der ganzen Stadt. Ihr werdet einen unglaublichen Gaumenschmaus erleben: Es sind Offenbarungen, gewebt aus feinsten Zutaten, süß wie die Liebe, raffiniert wie die Verlockungen einer Konkubine, dabei so zart wie der Schmelz des ersten Schnees, der auf die Kraterzedern fällt.«
    Seine Zähne glitzerten noch breiter in seinem Echsengesicht, und wenn er vorhin einem weinenden Krokodil geglichen hatte, dann erinnerte er jetzt eher an einen unglücklichen Kaiman, der gezwungenermaßen mit ansehen musste, wie eine Horde fremder Flachlandreptilien die eigentlich ihm zustehende Beute unter sich verteilte.
    »Das stammt wirklich von Onkel Dubik?«, fragte Mun fast flüsternd. Sein plötzlich gequälter Gesichtsausdruck stand im tiefen Gegensatz zu den Wohlgerüchen, die dem besagten Korb mit den Plätzchen, Törtchen und Hörnchen entstiegen.
    »Es sind sogar einige
Mairee
-Pralinen dabei – sie liegen ganz unten, sozusagen als Krönung aller Genüsse. Mögen sie euch köstlicher munden als alle Verlockungen sämtlicher Paradiese, die Dur je geschlossen hat.« Kemnor schluckte schwer, verbeugte sich und zog die Tür leise hinter sich zu. Kein Rufen und kein Poltern diesmal, als er sich über die knarzende Treppe entfernte.
    »Wenn nicht Dur, wer dann?«, setzte Darren die unterbrochene Unterhaltung fort. Er legte sich eine daumendicke Scheibe Schinken und jede Menge Beilagen auf den Teller.
    »Es hängt mit dem Archiv zusammen.« Seiya, die ihren Teller bereits gefüllt hatte, schielte in den Korb, zog mit spitzen Fingern eine der
Mairee
-Pralinen hervor und steckte sich das dunkel glasierte und mit einer echten Blüte geschmückte Ding verzückt in den Mund. »Dem Gerücht nach erwarten die Bibliothekare einen sogenannten Roten Adepten, der eine gewaltige Bedrohung für das Archiv darstellt.«
    »Es ist kein Gerücht«, sagte Mun ernst. Er teilte eine Frucht in vier perfekt geschnittene Viertel, starrte auf seinen mit wenigen Speisen bedeckten Teller und nickte dann, wobei ein verstecktes Lächeln um seine Lippen tanzte. Eine Weile aß er schweigend, ebenso wie die anderen. Nachdem die Hälfte der Platten geleert war, setzte er nahtlos wieder an: »Vier dieser besonders begabten Wesen suchten in der Vergangenheit bereits das Zentralarchiv heim. Sie konnten abgewehrt werden. Kein jetzt Lebender kann sich noch an den Vierten erinnern – und doch gilt es im Zentralarchiv als sicher, dass jeder Nachfolgende gefährlicher war als sein Vorgänger. Nur etwa alle zwanzigtausend Jahre folgt auf einen Roten Adepten der nächste. In diesen langen Abständen wird einer geboren, der mächtig genug ist, dass die Bibliothekare ihn fürchten müssen. Der jetzt erwartete Fünfte, so munkelt man in diesen Tagen selbst in den Straßen ehrfurchtsvoll, soll die höchste zerstörerische Kraft besitzen.« Der Adept sah die Gefährten der Reihe nach an. Für einen Moment war nur das Surren einiger Mugvligs, das Klappern der Bestecke und emsiges Kauen zu hören.
    Shanija schenkte sich die dritte Tasse Konnack ein, der nicht ganz an frisch gebrühten Kaffee heranreichte, ihr aber in diesem Moment weitaus besser dünkte als alles, was jemals aus den Automaten der Flotte in viel zu dünne und viel zu heiße Pappbecher geflossen war.
    Mun deutete zum Fenster. »Der Rote Adept wird bereits in der Stadt vermutet. Natürlich ist er kein
wirklicher
Adept, das ist nur eine Bezeichnung. Er befindet sich unter

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