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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Gliedern verspürte.
    Er merkte erst spät, dass der Geräuschpegel im Schankraum deutlich niedriger geworden war, ja dass beinah Totenstille herrschte. Wie durch eine Wand aus Tuchballen hörte er die laute Stimme des Peerers.
    »Ja, ihr habt richtig gehört: Zwei Sonnen für den, der den Jungen im Faustkampf besiegt!«, rief Alman a Sant. »Ich habe ihn persönlich trainiert, und er hat mir noch vorhin selbst versichert, dass er jeden hohlköpfigen Dorfgimpel in dieser Schenke, der es wagt, ihn herauszufordern, in Grund und Boden stampfen wird.«
    Mun war schlagartig nüchtern. Was redete der Adept denn da? Mit großen Augen musterte er die Umstehenden, die jetzt eine dichte Traube um ihn und seinen Herrn bildeten und ihn mit glasigen Blicken anstarrten, die Münder zu einem breiten Grinsen verzogen. Offenbar gab es keinen Einzigen im Raum, der das Angebot Almans nicht mit Freude angenommen hätte. Kein Wunder: Zwei Sonnen waren nicht nur für einen Stadtbewohner eine immense Summe; hier draußen mussten sie ein Vermögen sein, und vermutlich hatte keiner der Anwesenden jemals so viel Geld auf einmal zu Gesicht bekommen. Zudem erschien die zu lösende Aufgabe leicht, denn der dünne, heranwachsende Mun vermittelte nicht gerade das Bild eines unbesiegbaren Meisterkämpfers.
    »Aber, Herr …«, protestierte der Junge. »Ich kann doch nicht …«
    »Zwei Sonnen!« Der Peerer ignorierte seinen Schützling und schlug mit der Faust auf den Tisch, an dem er saß. »Sofort und gleich ausbezahlt an den, der Mun niederschlägt, dass er nicht mehr aufstehen kann.«
    Das Geschrei, das anhob, war ohrenbetäubend. Die Männer drängelten, und erst als Alman einige energische Worte sprach, kehrte wieder Ruhe ein.
    Ein bulliger, knapp über zwei Meter großer Hüne, vor dem die anderen respektvoll zurückwichen, trat schließlich nach vorn und baute sich vor dem Wissensträger auf. »Ich bin Koromak«, stellte er sich mit kehliger Stimme und nicht mehr allzu verständlicher Aussprache vor. »Kann ich das Geld sehen?«
    »Zweifelst du am Wort eines Adepten des Zentralarchivs?«, fragte Alman a Sant drohend.
    »Nie und nimmer«, beeilte sich Koromak zu versichern und hob beschwichtigend beide Hände, die jeweils die Größe einer von Onkel Dubiks Prachttorten hatten.
    »Gut.« Alman zeigte sich zufrieden. »Dann lasst uns beginnen.«
    »Herr …«, klagte Mun und packte den Peerer am rechten Arm.
    »Das ist nicht Euer Ernst. Gegen den Riesen habe ich keine Chance!«
    Im nächsten Moment rieb sich der Junge fassungslos die schmerzende Wange. Alman a Sant hatte ihm eine schallende Ohrfeige versetzt. »Willst du mich beleidigen, verfluchter Bengel?«, zischte er wütend und brachte sein Gesicht ganz nah an Mun heran. Sein Atem roch nach Skok und halb verdautem Essen.
    »Ich … ich …«, stammelte Mun.
    »Ich habe dir alles beigebracht, was du wissen musst«, sprach der Adept weiter. »Mit deinen Fähigkeiten könntest du problemlos ein halbes Dutzend vom Schlage Koromaks besiegen. Also hör auf zu jammern und beweise mir, dass ich meine Zeit nicht an einen Schwächling vergeudet habe!«
    Er stieß Mun von sich, sodass dieser samt Stuhl nach hinten kippte und unsanft auf den Boden schlug. Erneut brachen die Umstehenden in dröhnendes Gelächter aus. Der Junge rappelte sich hastig auf, geriet jedoch ins Schwanken und landete abermals auf dem Hinterteil. Die Wirkung des vielen Alkohols ließ sich nicht so einfach abschütteln.
    »Komm schon, Bürschchen«, brummte Koromak und zog Mun auf die Füße. Die riesige Pranke, die er ihm dabei auf die Schulter legte, fühlte sich an wie ein Mühlstein. »Bringen wir es hinter uns.«
    Die übrigen Gäste hatten inzwischen Stühle und Tische beiseite geräumt und eine Art Ring gebildet. Koromak schubste sein Opfer in die Mitte der provisorischen Arena und winkelte unter dem Beifall des Publikums beide Arme an. Unter der braunen, dicht behaarten Haut zuckten gewaltige Muskelpakete. Mun warf Alman einen hilfesuchenden Blick zu, doch der Wissensträger hatte sich einen weiteren Humpen mit Skok organisiert und konzentrierte sich ganz auf dessen Inhalt. Die stumme Hoffnung des Jungen, dass sich dieser ganze Alptraum als schlechter Scherz des Adepten entpuppte und dieser dem Schauspiel im letzten Augenblick Einhalt gebot, erfüllte sich nicht. Alman a Sant meinte es offenbar ernst.
    Da die Menge langsam unruhig zu werden begann, hielt es Koromak wohl an der Zeit, die Kraftmeierei zu beenden und sich

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