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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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er sein Gift bei jeder sich bietenden Gelegenheit versprühen, selbst wenn er gar nicht anwesend war?
    Mairee öffnete die Augen und blinzelte ins erste, durch die halb geschlossenen Fensterläden fallende Sonnenlicht.
    »Entschuldige«, sagte Mun zerknirscht. »Ich wollte dich nicht wecken.«
    »Warum bist du schon auf?«, fragte die junge Frau und zog die Decke wieder über ihren schlanken nackten Körper.
    »Der vierte Tag ist angebrochen«, antwortete Mun. »Heute kommt er zurück. Und natürlich wird er sofort wieder auf Reise gehen wollen.«
    Mairee suchte seinen Blick, doch er wich ihr aus. Eine seltsame Unruhe hatte ihn gepackt, eine düstere Ahnung, die ihm die Kraft aus den Gliedern zog und von bedrohlichen Entwicklungen kündete. Nun verließ Mairee das Bett, ging auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. Als sich ihr warmer, weicher Körper an ihn schmiegte, schienen Zweifel und unterschwellige Angst für einen Augenblick zurückzuweichen, aber ganz ließen sie sich nicht vertreiben.
    »Dann wird es ein guter Tag«, flüsterte sie in sein Ohr. »Denn du wirst ihm sagen, dass du bei mir bleibst und er sich zu den Kraterdämonen scheren kann. Ich habe schon viel zu lange auf dich gewartet.«
    »Ja«, nickte Mun. »Das werde ich ihm sagen.«
    Mairee wollte ihn wieder ins Bett ziehen, doch ihm war nicht danach. Sie schmollte ein wenig, lächelte dann aber und begann sich anzukleiden. Auch er suchte seine Sachen zusammen. Nach einem gemeinsamen Frühstück, das hauptsächlich aus Leckereien aus Onkel Dubiks Backstube bestand, schickte Mairee ihn zum Schneider, der ihn tags zuvor genau vermessen und versprochen hatte, die neue Kleidung innerhalb eines Tages anfertigen zu können.
    Mun empfand es als ungehörig, sich von einer Frau beschenken zu lassen, doch er besaß keinerlei Zahlungsmittel. Alles, was Alman für seine diversen Dienste und das Erzählen von Geschichten verdiente, behielt er für sich. Das war bislang kein Problem gewesen, da er stets für Essen, Kleidung und Unterkunft gesorgt hatte. Wenn Mun ab jetzt in Lakara blieb, musste er sich Arbeit suchen. Vielleicht konnte er sich in Onkel Dubiks Bäckerei nützlich machen.
    Die neue Garderobe, eine weit geschnittene Hose, ein weißes Schnürhemd und ein hellblauer, bis zu den Kniekehlen reichender Umhang, passte genau. Mun hatte nie zuvor bequemere Bekleidung getragen, und nun erschien ihm die hohe Summe, die Mairee dafür aufgewendet hatte, eine durchaus angemessene Bezahlung. Er bedankte sich bei dem Schneider und machte sich auf den Rückweg zur Schenke.
    Schon von Weitem beschlich ihn das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. Die Fensterläden von Onkel Dubiks Schenke waren nach wie vor geschlossen. Aus dem Schornstein kam kein Rauch und auch sonst deutete nichts darauf hin, dass jemand zu Hause war. Hatte sich Mairee etwa noch einmal schlafen gelegt? Nein, das war eher unwahrscheinlich.
    Der spitze Schrei stach Mun mitten ins Herz. Mairee! Er rannte zur Eingangstür, die direkt in die Schankstube führte. Verschlossen! Jemand hatte von innen den Riegel vorgelegt. Ein zweiter Schrei, länger diesmal, verzweifelter. Mun sah sich um. Der Schuppen! Er rannte zu dem kleinen Holzverschlag hinüber, der sich neben dem Unterstand für den Kuchenwagen befand und in dem Onkel Dubik alles Mögliche aufbewahrte. An der Rückwand des Schuppens waren die Holzvorräte für den mächtigen Ofen in der Backstube fein säuberlich aufgeschichtet. Davor ruhte ein riesiger Hackklotz mit einer hineingeschlagenen Axt. Mun riss sie an sich und stürzte zum Haus zurück. Er versuchte erst gar nicht, durch die massive Holztür zu kommen; das hätte viel zu lange gedauert. Stattdessen wandte er sich einem der Fenster zu. Glas splitterte, der Holzrahmen wurde aus der Verankerung gerissen, und Mun sprang hindurch.
    Im ersten Moment glaubte er nicht, was er sah. Mairee stand mit dem Rücken zum Tresen im Hintergrund des Raums. Ihr Kleid hing in Fetzen an ihr herunter und ihr Gesicht war zu einem Ausdruck maßlosen Entsetzens verzerrt.
    Alman a Sant packte sie am Arm, während er sich umdrehte und Mun amüsiert angrinste. »Sieh an, sie an«, lachte er. »Wer hat es denn da so eilig? Such deine Sachen zusammen, Junge. Wenn ich hier fertig bin, brechen wir auf.«
    »Lasst sie los!«, schrie Mun mit vor Wut zitternder Stimme. »
Sofort!
«
    Der Adept lachte erneut. »Was denn, was denn«, sagte er. »Findest du es etwa fair, dass nur du deinen Spaß mit ihr hast? Aber ich bin gar

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