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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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seinem
Opfer
zuzuwenden. Mun wich dem ersten, eher schwerfällig vorgetragenen Angriff mühelos aus, tauchte unter den wirbelnden Fäusten des Hünen hinweg und stand plötzlich in dessen Rücken. Die Sohle seines Stiefels krachte gegen Koromaks Hinterteil. Es war, als hätte er gegen eine Mauer getreten.
    Der Riese wankte nicht einmal. Er stieß lediglich ein erstauntes Grunzen aus und drehte sich um. Seine nächste Attacke führte er bereits mit deutlich mehr Aufmerksamkeit, doch auch diesmal sprang Mun rechtzeitig zur Seite.
    »Was soll das, Bübchen?«, murrte Koromak. »Bleib stehen, dann verspreche ich auch, dir nur die Hälfte deiner Knochen zu brechen.«
    Im selben Maße, wie sich der Atem seines Gegners beschleunigte, wurde Mun beherrschter. Alman a Sant hatte recht. Er war alles andere als chancenlos. Größe und Kraft eines Kontrahenten waren selten ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage. Das war eine der ersten Lektionen, die er gelernt hatte.
    Die Stärke deines Feindes wird zu seiner Schwäche, wenn er sich ihrer zu sicher ist
, hörte er die Worte des Peerers.
Deshalb lass ihn glauben, er sei dir grenzenlos überlegen. Mach dich vor ihm zum Gespött und bestätige ihn in der Überzeugung der eigenen Dominanz
.
    Mun täuschte ein Stolpern vor, ließ sich fallen und rollte sich nach hinten weg, als Koromak das vermeintliche Ungeschick ausnutzen wollte und nach vorn stürzte. Sofort stand der Junge wieder aufrecht und glitt gewandt um den heranstürmenden Koloss herum. Diesmal fand sein rechter Fuß die Kniekehle des Widersachers. Koromak stieß einen Schrei aus, mehr aus Wut denn aus Schmerz, und knickte ein. Seine Arme wirbelten im Drehen wie Dreschflegel. Mun erhielt einen harten Schlag gegen die Brust und wurde mehrere Meter durch den Raum mitten hinein in die Wand der Zuschauer geschleudert.
    Jeden Kampf führst du zunächst gegen dich selbst und dann erst gegen andere
, sprach Alman a Sant in seinem Geist.
Es gibt keine schlimmeren Feinde als die, die in dir wohnen. Zorn und Unbeherrschtheit. Selbstüberschätzung und Arroganz. Egoismus und Gedankenlosigkeit. Sie sind es, die du fürchten und niederwerfen musst. Jeden Tag aufs Neue!
    Koromak war nun sichtlich verstimmt. Er hatte wohl mit einem schnellen und vor allem mühelosen Erfolg gerechnet. Zudem fürchtete er vermutlich den Spott seiner Kumpane, die bereits hämische Bemerkungen machten.
    »Was ist los, Koro?«, höhnte einer. »Brauchst du etwa Hilfe?«
    »Hast wohl zu viele Humpen gestemmt«, lachte ein anderer. »Soll ich deine Frau holen, damit sie dich ins Bett bringt?«
    »Der Kleine ist dir über«, lästerte schließlich der Dritte. »Vielleicht solltest du einen von uns ranlassen.«
    Das brachte das Fass zum Überlaufen. Koromak machte es Mun viel zu leicht, als er wie eine Lawine auf ihn zurollte. Anscheinend wollte er ihn mit seiner reinen Körperfülle bezwingen, ihn einfach unter sich begraben. Der Junge wartete geduldig, bis ihn der Mann beinahe erreicht hatte. Er fühlte die Ruhe, die ihn durchströmte, dirigierte sie ins Zentrum seines Körpers und ließ sie sich von dort in alle Richtungen ausbreiten. Die Zeit schien sich zu verlangsamen, die Bewegungen Koromaks wurden immer schleppender. Wie im Traum wechselte Mun die Position, ließ Koromak an sich vorbeirasen und rammte ihm das Knie mit voller Wucht in die Magengrube. Der Hüne brach zusammen, und Muns Handkante drosch in seinen fleischigen Nacken. Mit einem dumpfen Stöhnen krachte Koromak endgültig zu Boden und blieb dort regungslos liegen.
    Mun konnte sich später nicht mehr daran erinnern, was danach passiert war. Ihm war plötzlich kalt und er sah seine Umgebung in verwischten Blautönen. Offenbar hatte ihn Alman zurück zu ihrem Lagerplatz geschleppt, denn als er am nächsten Morgen mit hämmerndem Schädel und schmerzender Schulter aufwachte, lag er neben dem heruntergebrannten Feuer, während der Wissensträger bereits damit begonnen hatte, ihre Sachen zusammenzupacken.
    »Steck deinen Kopf in den Bach«, grinste er wissend und deutete in Richtung des leise plätschernden Wasserlaufs, kaum mehr als zehn Schritte von ihrem Ruheplatz entfernt. »Und beeil dich. Ich kann nicht ausschließen, dass dein Freund Koromak auf die Idee kommt, für die gestern erlittene Schmach eine Revanche zu fordern. Übrigens: Du hast dich recht annehmbar geschlagen.«
    Mun war gerührt und vergaß sogar seine Kopfschmerzen. Er konnte sich nicht erinnern, dass ihn der Peerer in all den

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