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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Jahren auch nur ein einziges Mal gelobt hatte.
    Zwei Sonnenzyklen später, Mun stand kurz vor seinem siebzehnten Geburtstag, erreichten sie erneut Lakara. Der Adept erhielt den Ruf und machte sich auf den Weg zum Zentralarchiv, sein Zögling suchte stattdessen Onkel Dubik auf, der ihn wie einen lange verlorenen Sohn empfing und so heftig an seinen feisten Leib drückte, dass er zu ersticken drohte.
    »Mairee ist oben in ihrem Zimmer«, sagte er schließlich und zwinkerte Mun vertraulich zu. »Sie wird erfreut sein, dich zu sehen.«
    Der Junge musterte Onkel Dubik verwirrt.
    »Oh«, lächelte der dicke Schankwirt, als er Muns Befangenheit bemerkte. »Falls du dir Sorgen um das machst, was beim letzten Mal passiert ist: Ich persönlich finde, ihr beiden passt wunderbar zusammen. Allerdings lege ich mich nicht mit Alman an und stelle schon gar nicht seine Entscheidungen in Frage. Er glaubte damals zu wissen, was für dich am besten ist.« Er trat auf Mun zu und legte seine großen Hände mit den fettigen Wurstfingern auf dessen Schultern. »Du bist alt genug zu wissen, was du willst, mein Junge«, sagte er ernst. »Und du bist alt genug, um für das, was du tust, die Verantwortung zu übernehmen.«
    Mun hatte in den beiden vergangenen Sonnenzyklen oft an Mairee gedacht und der Schmerz, den er dabei in der Brust verspürte, machte ihn jedes Mal rasend. Alles, was Alman a Sant ihm jemals angetan hatte, verblasste zur Bedeutungslosigkeit gegenüber der Tatsache, dass sich der Peerer zwischen ihn und Mairee stellte. Ja, der Adept hatte ihm das Leben gerettet, ihn letztlich sogar aufgenommen, ihn, den dummen und unerfahrenen Waisenjungen. Er hatte ihn gefüttert, gekleidet und unterrichtet, doch Mun war der Ansicht, diese Schuld mit seiner Rolle als besserer Sklave bezahlt zu haben. Alman hatte kein schlechtes Geschäft gemacht, und vielleicht war genau das der Grund, warum er seinen Zögling nicht gehen lassen wollte.
    Diesmal würde sich Mun nichts mehr vorschreiben lassen. Und mit Schlägen würde ihn der Wissensträger nicht mehr überzeugen können. Onkel Dubik hatte es gesagt. Er war jetzt alt genug, um sein eigenes Leben zu leben, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, und falls Alman glaubte, das mit Stockhieben ändern zu können, würde er eine unangenehme Überraschung erleben.
    Mairee war reifer und bezaubernder geworden. Sie empfing ihn, als wäre er nie weg gewesen. Zusammen gingen sie auf den Markt, wo er ihr half, die Backwaren ihres Vaters zu verkaufen. Die Sonnen schickten Licht und Wärme über eine Stadt, die vor Geschäftigkeit überzukochen schien, und Mun in seinem Willen, das Nomadenleben endlich aufzugeben, nur bestärkte.
    Als sie in die Schenke zurückkehrten, fanden sie eine kurze Nachricht von Onkel Dubik vor, der ihnen mitteilte, dass er Bäckerei und Wirtshaus für einige Tage geschlossen hatte, um seinen Bruder in Burundun zu besuchen. Burundun zog sich ringförmig um Lakara herum und reichte bis in die steilen Wände des Kraterrings, der die Schwimmende Stadt und das Zentralarchiv weiträumig umschloss.
    Mairee lächelte, nachdem sie die Nachricht gelesen hatte. Als Mun sie nach dem Grund dafür fragte, sagte sie: »Mein Vater hat keinen Bruder. Was er hat, ist Taktgefühl, und deshalb weiß er sehr genau, wann er stört.« Mit den letzten Worten zog sie ihn die Treppe hinauf und in ihr Zimmer, in das geräumige Bett, das sie beide in den kommenden Tagen nur selten verließen.
    An dem Tag, an dem sein altes Leben endete, erwachte Mun sehr früh neben Mairee, die noch tief und fest schlief. Eine Strähne ihrer langen weißen Haare hing ihr ins entspannte Gesicht, fiel in sanften Wellen über Stirn, Nase und Wange und verschwand schließlich hinter der Schulter.
    Hüte dich vor schönen Frauen, mein Junge
, hörte er Alman a Sant mit schwerer Zunge lallen,
denn sie fressen dich mit Haut und Knochen, damit sie von dir zehren können, wenn alle Anmut verflogen ist
.
    Mun vertrieb die Erinnerung an den Peerer mit einem unwilligen Kopfschütteln. Was wusste ein betrunkener Schinder wie der Adept schon von Schönheit? Wenn Mairee ihn verschlingen wollte, dann würde er sich nicht wehren.
    Die Liebe und der Krieg haben viel gemeinsam
, kehrte Alman beharrlich in seine Gedanken zurück.
Sie sind leicht zu beginnen, schwer zu beenden und bringen stets nur Kummer und Leid
.
    Wütend schlug Mun die Bettdecke zurück. Warum behielt der verdammte Schwätzer seine Weisheiten nicht für sich? Warum musste

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