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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hat. Wenn du mich dafür verachten willst, so habe ich es verdient. Doch auch ich bin nicht immer frei in meinen Entscheidungen. Ich habe so gut es ging versucht, dir einen Teil dessen zurückzugeben, was du verloren hattest, aber deine Bestimmung stand stets zwischen uns.«
    »Ich verachte Euch nicht, Meister«, brachte Mun kaum hörbar hervor. »Wie könnte ich das? Ihr wart … Ihr seid der, zu dem ich immer gehen konnte, der mich nie abgewiesen hat. Ihr seid der Einzige, zu dem ich stets … Vertrauen hatte.«
    »Dann ist alles gut, mein Junge«, erwiderte Taardar, »denn Vertrauen ist wichtiger als Verstehen.«
    »Selbst jetzt«, Mun schüttelte den Kopf und lächelte bitter, »kleidet Ihr Eure Gedanken in kluge Phrasen.«
    »Aber ist es nicht genau das, wonach sich alle sehnen?«, fragte der Draawe. »Einfache Wahrheiten? Die Erkenntnis liegt immer im Grundlegenden, Mun. Daher wird sie so oft übersehen. Deine Vorfahren, die einst mit ihrem Raumschiff auf Less strandeten, brachten viele neue Legenden mit, darunter auch die vom Baum der Erkenntnis, der in einem paradiesischen Garten namens Eden stand und dessen Früchte alle Wonnen und alles Wissen des Universums verhießen. Doch als die ersten beiden Menschen von den Früchten kosteten, mussten sie zur Strafe den Garten für immer verlassen. Erinnerst du dich an die Schlussfolgerung, die wir damals aus dieser Geschichte gezogen haben?«
    »Wer nicht bereit ist, das aufzugeben, der sollte sich nicht um Antworten auf seine Fragen bemühen«, sagte Mun.
    »So ist es«, bestätigte Taardar zufrieden. »Die Antworten sind alle vorhanden, nur scheuen die meisten die Anstrengung, ernsthaft nach ihnen zu suchen. Sie zimmern sich die Welt nach ihren alltäglichen Neigungen und Wünschen zurecht, weil es so am bequemsten ist. Sie errichten unüberwindbare Mauern um ihren Verstand und wenn ihre kurze Lebensspanne abgelaufen ist, bejammern sie die Sinnlosigkeit ihrer Existenz. Du bist anders, Mun, und nicht nur Alman hat das vom ersten Augenblick an gewusst.«
    »Er hat mich gesucht«, nickte der Adept.
    »Er hat jemanden mit einer ganz besonderen Veranlagung gesucht«, korrigierte der Draawe. »Er und viele andere. Im Auftrag des Zentralarchivs und über Jahrzehnte hinweg. Es gibt bestimmte Anzeichen, die ein Wissensträger
erspüren
kann, die auf die gesuchte Veranlagung hinweisen. Leider wussten wir nicht,
welchem
Volk der Gesuchte entstammen würde, daher waren wir auf eine sehr lange Suche gefasst, mit nur geringer Aussicht auf Erfolg. Aber das war immer noch besser als nichts. Niemals hätten wir damit gerechnet, dass ausgerechnet ein Mensch, Abkömmling einer erst so jung auf Less heimisch gewordenen Rasse, diese einzigartige Veranlagung besitzen könnte.«
    »Meister, was …«, begann Mun verständnislos, wurde jedoch von einer knappen Geste unterbrochen, die Taardar mit den dünnen Ärmchen vollführte.
    »Niemand kann einen Roten Adepten erkennen, bevor er sein unheilvolles Wirken begonnen und somit Zugriff auf das gesammelte Wissen des Expars hat«, sagte er. »Das ist auch der Grund, warum dort keine Daten über diese Gefahr gespeichert sind. Die entsprechenden Informationen werden von jeher nur von Draawe zu Draawe weitergegeben. Es ist die einzige Chance, den Roten Adepten aufzuhalten und ihm einen Gegenspieler zu präsentieren, der ihm ebenbürtig ist und von dem er nichts ahnt.«
    »Legetar handelt nicht bewusst«, widersprach Mun. »Er weiß wahrscheinlich nicht einmal, dass er …«
    »… der Rote Adept ist?«, stoppte ihn Taardar zum wiederholten Mal. »Natürlich nicht! Ebenso wie
du
nie gewusst hast, dass du der
Weiße Adept
bist!«
    »Der Weiße Adept?«, wiederholte Mun konsterniert.
    »Ein Name, nichts weiter. Wir haben einstmals den Namen Roter Adept gewählt, weil die Selachen das Eintauchen in einen anderen Zeitablauf als
rote Welt
bezeichnen. Obwohl wir heute wissen, dass der Ausdruck nicht korrekt ist, blieb es aus Gewohnheit dabei. Und Weiß, nun – das ist neutral. Aufhebung einer Wirkung.« Der Draawe schob sich schwerfällig ein paar Zentimeter in das Lesezimmer hinein. »Legetar ist wie wir alle nur eine Figur in einem Spiel«, erklärte er dann. »Wir versuchen seit Ewigkeiten zu ergründen, was es mit den Roten Adepten auf sich hat und warum alle siebenhundertachtzig Quartennien ein Lebewesen auftaucht, mächtig genug, das Expar zu vernichten. Möglicherweise handelt es sich um einen natürlichen Regelmechanismus, eine Art Ventil,

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