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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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weggezogen. As’mala wunderte sich nicht darüber. »Die schlecht bezahlten und wie Sklaven behandelten Schergen des Barons tun gerade das Notwendigste«, erläuterte sie. »Nicht einen Handschlag mehr. Niemand befiehlt, die Leiter wegzutun, also bleibt sie stehen. Solange, bis es doch einmal einem Gefangenen gelingt, hier auszubrechen. Aber anscheinend ist das bisher nicht vorgekommen.«
    »Kein Wunder.« Shanija wagte sich bis zur Hälfte nach oben und sicherte vorsichtig. »Erstens ist man hier auf dem Präsentierteller, sobald man das Gitter öffnet, und zweitens – wie wollen wir es aufbekommen?«
    »Da scheitern selbst meine Künste«, meinte As’mala leise. »Ich habe Kraft, aber nicht genug, um das Gitter anzuheben. Das schaffen wir auch nicht zu zweit.«
    Shanija grübelte. Am Rand sah sie das Affenwesen kauern. Der Einpeitscher war nicht zu sehen. Natürlich bestand Hoffnung, dass er inzwischen irgendwo einen über den Durst trank, aber sie wollte kein Risiko eingehen. Sie deutete nach oben. »Was ist mit dem Gorilla?«, flüsterte sie. »Können wir irgendwie Einfluss auf ihn nehmen? Oder ist er zu dumm dafür?«
    Die junge Frau stutzte zuerst und musste nachfragen, weil sie das Wort für das Tier nicht kannte. »Ein Versuch wäre es wert«, wisperte sie dann zurück. »Soll ich mit ihm reden?«
    »Pass aber auf den Einpeitscher auf …«
    Die Diebin war bereits an ihr vorbei hinaufgeklettert, wobei sie ständig nach allen Seiten sicherte. Viel schien derzeit nicht los zu sein dort oben, es waren auch keine Geräusche in der Nähe zu hören, nur gedämpft vom Markt. Wenn das noch eine Weile so blieb … As’mala hatte kleine Steinchen gesammelt und warf sie auf das Affenwesen, um es auf sich aufmerksam zu machen. Es dauerte eine ganze Weile, bis es die Kiesel überhaupt bemerkte. Dann kratzte es sich leise grunzend, mit halb geschlossenen Augen. As’malas Lippen formten lautlos einen Fluch und sie setzte die Versuche fort. Endlich fuhr der Gorilla hoch und schnaubte unwillig, mit geblähten Nüstern.
    »He,
Gickwick
«, flüsterte die Diebin, oder so ähnlich. Shanija, die dichtauf war, verstand sie kaum. Die Gefährtin lockte das Tier mit allerlei sanften, seltsam klingenden Schnalz- und Zirplauten.
    Das Affenwesen richtete seine stumpfen dunklen Augen auf das Gitter. As’mala holte aus ihrer Lederweste etwas, das wie ein versteinerter Kuchenkrümel aussah, und warf es dem Tier zu. Gickwick griff sofort danach, hielt es an die große, flache Nase und schnüffelte. Er steckte sich den Krümel in den Mund und kaute schmatzend. Dann rückte er näher an das Gitter heran. Die Ketten um Hals und Füße rasselten.
    As’mala hatte noch Nachschub und lockte den Gorilla immer näher zu sich heran.
    »Was trägst du da eigentlich mit dir herum?«, zischte Shanija, denn der Affe fing schon an zu sabbern.
    »Habe ich immer bei mir«, antwortete As’mala gelassen. »Unentbehrliches Rüstzeug für Diebe. Macht Haustiere zu guten Freunden.«
    »Verstehe.«
    Gickwick hatte das Gitter erreicht und streckte einen dikken Finger hindurch, leise schnatternd bettelnd.
    »Gleich ist es soweit«, frohlockte As’mala.
    In diesem Augenblick erklang ein sausender Ton, dann knallte und klatschte es, und Gickwick brüllte auf.
    As’mala und Shanija mussten sich die Ohren zuhalten und wären beinahe die Leiter hinuntergestürzt. Hastig drückten sie sich in den Schatten und verharrten still.
    »Auf deinen Platz!«, erklang oben eine barsche Stimme, und die Peitsche sauste ein zweites Mal auf den Rücken des gepeinigten Tiers nieder. »Kann man dich nicht mal einen Moment aus den Augen lassen, du Blödian?«
    Die beiden Frauen warfen sich halb verzweifelte, halb wütende Blicke zu und kletterten die Leiter hinunter, um eine neue Strategie zu planen. »Es hilft nichts, ich muss Pong wieder wecken«, sagte Shanija »Ich hoffe, er hat sich inzwischen einigermaßen regeneriert. Er muss das in die Hand nehmen.«
    »Ist denn Verlass auf ihn?«, fragte As’mala kritisch.
    »Wir haben nicht viele Alternativen, oder? Aber wenn es dich beruhigt: Ja, auf ihn ist Verlass. Er war mal mein Gefechtscomputer und ist darauf programmiert, mir zu gehorchen.«
    »Dein was?«
    »Schon gut. Vertrau mir einfach.«
    »Sagte der Fuchs zum Hasen.«

    Pong schob den Drachenkopf durch eine Lücke im Gitter und sah sich um. Der Einpeitscher streckte sich und drehte sich der Mauer zu. Ansonsten war hier alles still und verlassen. Vom Markt drangen

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