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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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atmete schwer in den heißen Sand.
    Der Alptraum war noch nicht vorüber.

    Yimak Groom schob das Fernrohr zusammen. Er hatte genug gesehen. »Mehr Höhe!«, befahl er durch das Sprechrohr. Alles Weitere würde sich ergeben. Bald, sehr bald schon. Wind spielte mit seinen feinen Haaren, Licht brach sich im Alulonium seines Handrükkens. Er war zufrieden. Der
Kontakt
ließ keinen Zweifel offen. Nun würde
er
Groom nie wieder entkommen, zumindest solange der
Kontakt
bestand.
    Manchmal verriet ihn die Gabe, je nach Sonnenkonstellation und Mondstand. Nun, Verrat war ein Postulat seines Lebens. Warum sollte es sich mit der Psimagie anders verhalten?
    Groom musterte den Horizont. Dort bildeten sich Wolkenformationen wie gerissenes Papier. Befremdend, selbst für Less, wo sich die Gegebenheiten täglich ändern konnten. Ein gezackter Lichtriss schob sich hinter den Wolken hervor und komponierte Farbtöne, deren Dramaturgie auf Groom fast anstößig wirkte. Etwas dort oben, weit weg im All schien seinen warnenden Finger auszustrecken.
    Groom blinzelte das beklemmende Gefühl weg und konzentrierte sich wieder auf den
Kontakt
, der in seinem Geiste analog zur Vielfarbigkeit des Himmelsgewölbes flackerte wie eine Gaslaterne im Wind.
    Die beiden Menschen dort unten versprachen in den nächsten Tagen Abwechslung und einen schönen Zeitvertreib. Die Frau war Groom fremd. Den Mann jedoch kannte er sehr gut. Der Zufall hatte es gewollt. Er hatte ihn endlich gefunden: Darren Hag.
    Vor vielen Jahren hatte Groom seine Suche nach Darren Hag aufgegeben, das Schicksal verflucht und es im gleichen Atemzug angefleht, ihm ein Zeichen zu geben. Dann hatte er geträumt und entschieden, jener Starke zu sein, der das Schicksal bezwingt. Daraufhin hatte ihm das Schicksal ein besonderes Geschenk überlassen: den Zufall! Heute Morgen hatte die
Pollux
die Region Arakal erreicht, wo es sonst keine Menschen gab – und ausgerechnet hierher war Darren Hag gekommen. Yimak Groom war für seine langjährige Ausdauer und Unerschütterlichkeit belohnt worden, und das war nur gerecht, denn Gerechtigkeit war eine Tugend, die jedem gab, was ihm gehörte. Und Darren Hag gehörte ihm!
    Während er sich ausmalte, was in Kürze geschehen würde, fauchte Groom vor Glück, und Dampf strömte aus seinen Gelenken. Gut gelaunt befahl er den Reinigungsgehilfen von Deck 3, Brock, zu sich. Groom erinnerte sich daran, dass dieser Mann ihm vor ein oder zwei Jahren auf die blank geputzten Schuhe gerotzt hatte. Versehentlich, wie der Idiot sich heulend entschuldigt hatte. Groom hatte ihm das Leben geschenkt. Seitdem war dieser Narr ihm hündisch ergeben.
    Brock erschien vor Groom. Er stand stramm, die Hände an die Seiten gedrückt. Der fette Bauch schwabbelte über dem Gürtel, das feiste Kinn legte sich in mehrfache Falten. Schweiß rann Brock in die Augen und brachte seine Stirn zum Glänzen.
    »Hallo, Brock«, säuselte Groom. »Geht es dir gut?«
    »Ja, Meister Groom! Ja, mir geht es gut, sehr gut«, antwortete der Mann unterwürfig und dienerte.
    »Liebst du dein Leben?«
    »Ja, Meister Groom. Mein Leben ist ein schönes Leben, Meister!« Die Verbeugungen nahmen kein Ende.
    »Das weiß ich, mein Freund. Also …« Groom lächelte und wies über die Reling nach unten. »Spring!«
    Brock riss die Augen auf. Sein Körper bebte vor Angst.
    Feiger Wackelpudding!
, dachte Groom verächtlich und wiederholte seinen Befehl. »Spring!«
    Das Gesicht des Mannes wurde von Röte überzogen, zwischen seinen Beinen färbte sich die Uniform dunkel.
    »Aller Tod ist Geburt«, schnurrte Groom. »Und Tod bedeutet Freiheit.«
    Brocks Jacke war von Angst durchtränkt, als habe man einen Eimer Wasser über ihm ausgegossen. Ein Klagelaut quälte sich aus dem mächtigen Brustkorb. »Nein, Meister, bitte nicht!«
    »Spring«, befahl Groom sanft, wie ein Kätzchen. Wie immer wehrten diese Narren sich vor dem Unausweichlichen. Wie immer hatten sie nicht den Hauch einer Chance. »Du hast dein Leben lang auf etwas gehofft, mein lieber Brock! Nun knüpfe neue Hoffnungen an den Tod.«
    Brock stakste schlotternd zur Reling. Die
Pollux
flog mehrere hundert Meter hoch.
    »Ha, wie er mundet. Der Geschmack des Todes auf meiner Zunge …«, flüsterte Groom. »Ich fühle etwas, das nicht von dieser Welt ist.«
    Brock hob ein Bein über die Reling. Eine Bö erfasste seine Jacke und riss sie hinten hoch. »Nein … bitte, nein …«, winselte der massige Mann.
    Warum nur kommt es ihnen nie in den Sinn, sich

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