Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
zurücklässt?«, erklang Darrens Stimme vom Fenster.
    »Ja.« Shanija schloss kurz die Augen. »Aber ich habe keine Wahl. Wenn ihr zum Himmel schaut, wisst ihr, was ich meine. Die Veränderungen fangen bereits an. Die Passage rückt näher. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit.« Sie griff sich an die Brust. Als wäre dies ein Signal gewesen, löste Pong sich aus ihr, doch im Gegensatz zu seiner sonst so schnoddrigen Art verhielt er sich still. »Ich weiß jetzt, dass die Urmutter existiert, doch ich habe nur einen vagen Anhaltspunkt, wo sie sich aufhält. Ich kann nicht abschätzen, wie lange ich nach ihr suchen muss.«
    »Natürlich, die Suche nach As’mala würde zusätzlich Zeit rauben«, äußerte Darren sarkastisch.
    Seiya bedachte Shanija mit einem Blick, der ihr einen heftigen Stich versetzte. »Ich kann es einfach nicht glauben«, sagte sie mit brüchiger Stimme.
    »Seiya, ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, was oberste Priorität für mich hat. Ich muss mich für die Menschheit der Erde entscheiden.«
    »Tja, das ist deine Entscheidung, wohl wahr«, machte sich Darren wieder bemerkbar. »Aber ich sage dir: Bei uns auf Less läuft das anders. Wir sind eine Gemeinschaft, in der einer für den anderen da ist. Ich werde jedenfalls weiter nach As’mala suchen.«
    »Ich auch«, bekräftigte Seiya.
    »Genau das solltet ihr«, versetzte Shanija. »Es ist sowieso besser, wenn ihr meine Nähe meidet. Je näher die Passage rückt, desto mehr Anhänger der Sekten werden mich in die Fänge kriegen wollen. Es wird zu gefährlich für euch. Deshalb muss ich ab hier allein weiter. Ich halte das für die beste Lösung.«
    »Und das war’s dann?« Darren schnippte mit dem Finger. »Einfach so?«
    Shanija schluckte schwer. Wie sollte sie ihm begreiflich machen, dass dieser Zeitpunkt früher oder später ohnehin gekommen wäre? »So ist es nicht«, flüsterte sie. »Darren, ich …«
    »Nein, schon gut«, unterbrach er. »Keine emotionalen Ausbrüche mehr, bitte, wenn es sowieso vorbei ist. Ich hätte es wissen müssen.«
    »Ich habe euch nie etwas vorgemacht«, sagte Shanija verzweifelt.
    Seiya wandte sich an Mun. »Und was wirst du tun?«
    »Ich werde Shanija begleiten«, antwortete der Adept bedächtig. »Das Zentralarchiv hat mir den Auftrag gegeben, sie zur Urmutter zu bringen.«
    Die Unterlippe der Prinzessin fing an zu zittern. »Oh, natürlich, ich vergaß«, sagte sie leise. »Du bist ja genauso pflichtversessen wie Shanija. Ihr beide passt perfekt zusammen.« Sie ging zu ihrem Bett und sammelte ihre Sachen.
    Shanija sah Darren bittend an, aber er wandte sich ab und packte ebenfalls. »Ihr … ihr werdet As’mala bestimmt finden«, sagte sie schließlich.
    Darren schulterte seinen Beutel. »Sicher«, sagte er kühl. »Mach dir um uns keine Gedanken, wir kommen zurecht. Schließlich ist das hier unsere Heimat. Geh und erfüll deinen Auftrag, Shanija Ran von der Erde.« Mit der Fingerkuppe tupfte er kurz Pong an, der mit hängenden Flügeln auf Shanijas Schulter saß.
    Seiya versuchte etwas zu sagen, aber sie brachte nichts mehr heraus. Sie folgte Darren aus dem Zimmer, ohne sich noch einmal umzusehen, und Shanija lauschte lange dem Nachhall ihrer Schritte auf der Treppe.
    Dann konzentrierte sie sich auf die Zukunft. »Du hättest mit ihnen gehen sollen«, sagte sie zu Mun, während sie ihre Sachen zusammensuchte.
    »Wir gehen alle, wohin wir müssen«, erwiderte der Adept. »Taardar gab mir folgende Worte zum Abschied meiner ersten Reise mit auf den Weg:
Von dem, was du wirklich erkennen willst, musst du Abschied nehmen, wenigstens auf Zeit. Erst wenn du Burundun verlassen hast, siehst du, wie hoch sich der Große Turm des Zentralarchivs über die Häuser erhebt.«

Volker Ferkau Michael Marcus Thurner

Am Rande der Hoffnung
Dies Cygni
Band 5

Neunter Teil
    Volker Ferkau
    Traumata

1.
    Sie starben. Die Frau klagte wie ein ageischer Jasminvogel im Regen. Über dem Mann lag der Geruch von verrottendem Aas.
    Seiya bäumte sich auf, krallte die Finger in den Staub und stöhnte. In ihren aufgerissenen Augen spiegelte sich der grellfarbige Himmel. Ihre Lippen bewegten sich in lautlosen Worten, sie riss die Hände abwehrend hoch, als könne sie so den Alptraum verscheuchen, der sie hierher geschleudert hatte. Vage registrierte sie, ohne richtig zu begreifen, dass Darren neben ihr auf dem Bauch lag. Er versuchte vergeblich, sich hochzustemmen und winselte dabei wie ein waidwundes Tier. Langsam rutschte er zurück und

Weitere Kostenlose Bücher