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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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zu wehren? Warum lassen sie es zu?
, fragte sich Groom nicht zum ersten Mal. Immer wieder ließ er Untergebene auf diese Weise in den Tod springen. Das war wichtig, um seine Position als Meister der
Pollux
zu festigen. Nur, solange er stark war, würden sie ihm gehorchen, vor allem die Söldner. Nie hatte jemand ernsthaft aufbegehrt oder eine Meuterei angezettelt. »Noch keinen sah ich fröhlich enden«, sinnierte Groom. »Könnte es bei dir nicht anders sein?«
    »Meister, verlangt es nicht von mir! Nicht das!«
    »Das Leben ist nur ein Moment, und ebenso der Tod«, lächelte Groom.
    Brock weinte wie ein kleines Kind und bettelte um sein Leben.
    »Es ist wie schlafen, mein Großer«, sagte Groom freundlich. »Wie schlafen, glaub mir!« Gerade wollte er sich großherzig geben und seinen Befehl widerrufen, um zu genießen, wie Brock dankbar vor ihm auf die Knie sank. Er wollte sich feiern lassen als gnädiger Meister, doch da gab Brock auf und ließ sich fallen. Ohne einen Laut verschwand er in die Tiefe.
    Idiot
, dachte Groom und wandte sich seinem neuen Ziel zu. Darren Hag würde ohne Zweifel länger durchhalten. Und seine Schuld bezahlen.
    Wie hatte Epistol, jener Philosoph, der von sich behauptete, der geistige Vater aller Lumini zu sein, gesagt?
Wehe dem, der durch die Schuld zur Wahrheit geht! Sie wird ihn nicht erfreuen
.
    Groom kicherte in steigender Vorfreude.
Ich bin der Vater der Gewissheit! Ich bin die Hoffnung der Rechtschaffenheit! Ich zeige dir die Wahrheit, Darren Hag, bevor auch du stirbst
.

    Über der Ebene verdunkelten sich die Sonnen. Der in ferner Vergangenheit an manchen Stellen geschmolzene Sand reflektierte wie Glas, in dem sich die Baumreihen spiegelten. Rote Wolkenfinger zeigten vom Himmel auf den Boden, gigantische Formationen glühten wie Kaminfeuer, derbe Farbschichten, als habe ein wirrer Geist mit den Fingern in Farbpfützen gerührt. Der Himmel schien den Geruch von Fäulnis anzunehmen. Wasser rauschte irgendwo, und der Duft holziger Gewürze überlagerte optimistisch das Dunstbild des Unnatürlichen.
    Etwas war anders – lag es an den bizarren Farben, die sich am Himmel bildeten, an dem scharfen Leuchten, das über den Himmel irrlichterte wie ein unhörbares Gewitter?
    Das nahm Seiya wahr. Ihre Muskeln schmerzten, der Schädel pochte, und sie fror.
    Der Traum war unheimlich gewesen. Folter, Schmerz, Tod! Etwas Glitschiges, das sie umfasst hielt. Es war ihr gewesen, als müsse sie Schleim würgen. Das Gesicht eines Insektoiden. Tausend Tentakel, die sich in ihre Haut bohrten. Und dann das Ende. Es war dunkel um sie herum geworden. Nur noch Leere.
    Sagte man nicht, dass der Tod im Traum gleichzeitig den realen Tod nach sich zog? War dies schon die nächste Welt? Hatte sie das letzte Tor durchschritten?
    Die Prinzessin setzte sich stöhnend auf und fuhr sich durch das strähnige schwarze Haar. Nein, tot war sie nicht, stellte sie nüchtern fest. Sie war schlichtweg aufgewacht.
    Sie erkannte die drei Sonnen, und den dunkel glühenden Fathom über sich, auch wenn der Himmel selbst seltsam …
verrückt
wirkte. Aber warum sollte sie nach ihrem Tod ausgerechnet nach Less zurückkehren, wenn es so viele andere Möglichkeiten gab? Das wäre unsinnig. Also war es tatsächlich nur ein intensiver, sehr erschrekkender Traum gewesen, verbunden mit Schmerzen, die von ihrem Körper Besitz ergriffen hatten wie hungrige Tiere; Schmerzen, die ihr seltsam vertraut waren.
    Ich bin Prinzessin Seiya! Ich lebe in einem Schloss. Es geht mir gut
.
    Nein. Ich
lebte
in einem Schloss
. Sie schüttelte den letzten Rest Schlaf ab. Das war Vergangenheit. Die Gegenwart bedrängte sie nun erbarmungslos und sie zerbrach sich den Kopf, suchte nach Erinnerungsfetzen, wie sie hierher gekommen waren – Darren und sie.
    Es hatte einen Streit gegeben, kroch es düster aus der Tiefe nach oben. As’mala war verschwunden, Shanija aber wollte sofort weiter zum Meer, zur Urmutter, um Less zu verlassen.
    Man lässt einen Freund nicht im Stich!
, hatte Darren gesagt. Darren, der sich in Shanija verliebt hatte.
    Es geht um Milliarden Menschen
, hatte Shanija entgegnet.
    Wütend und ohne Abschied waren Darren und Seiya aufgebrochen, um nach der Freundin zu suchen. Mun war an Shanijas Seite geblieben. Das hatte Seiya mehr als alles andere verletzt, weil sie dachte, dem Adepten näher gekommen zu sein.
    Dummes, romantisches Prinzesschen!
Durst und Erschöpfung mischten sich mit Trauer. Seiya ermahnte sich zur Ruhe.
Darren! Wo ist

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