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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sich den Luxus dieser Reise bildlich vorzustellen: die friedliche Landschaft zieht draußen still vorbei, ein Bänkelsänger erzählt von der guten alten Zeit, und von der bezaubernden Reisehostess werden die begehrtesten Delikatessen serviert, die auf Less zu bekommen sind …«
    »Das hört sich zu gut an, um wahr zu sein«, sagte Shanija leise zu Mun. »Trotzdem: die Reise mit einer Kutsche bedeutet Zeitgewinn und weniger Unannehmlichkeiten.«
    Der Adept sah sie blicklos an. Er überlegte lange, bevor er antwortete, mit einem verstohlenen Blick auf einen aufgequollenen Uriani, der neben ihnen stand und mit weit aus dem Gesicht hängender Zunge Notizen auf einem Wachsblock anfertigte.
    »Zeitgewinn – ja«, flüsterte er. »Weniger Unannehmlichkeiten – nein. Diese beiden Agenten sehen mir keinesfalls vertrauenserwekkend aus. Und von Altim dem Zarten habe ich während meiner Reisen nur das Schlechteste gehört. Keiner der beiden Anbieter hat bislang gesagt, welche Gegenleistung man für die Tickets erbringen muss. Ich kann’s mir allerdings vorstellen …«
    Sie steckten im Gewirr fest, das sich rings um den Rufplatz im Zentrum des Marktes gebildet hatte. Stummelfüßige Laufschrecksen drängten sich neben Kuntar, Menschen neben zottelige Voiden. Ungewohnte Gerüche vermengten sich, eine seltsame Stimmung hatte die schätzungsweise mehr als zweihundert Neugierigen und Interessenten erfasst.
    »Ich habe keine Angst vor irgendeinem feisten Krämer.« Shanija zuckte mit den Achseln. »Ich kann mir den Kerl sicherlich vom Leib halten, sollte es notwendig sein.«
    »Bei Altim handelt es sich um einen
Samti
. Um einen mit der Kutsche verwachsenen Schleimbatzen, dessen Einflüsterungen dich selbst in deinen Träumen verfolgen. Er sitzt seit Jahrzehnten in dem Gefährt und schließt dort seine Geschäfte mit den anderen Reisenden ab. Er suggeriert Dinge, bezirzt dich, beherrscht alle Arten der Überredungskunst. Ein Samti ist selbst für meine Willenskraft eine bemerkenswerte Herausforderung.«
    Shanija überlegte. Muns Beharrlichkeit rang ihr immer wieder Bewunderung ab. Der Adept verfolgte seine Ziele konsequent und voller Hingabe. Er war ihr zum verlässlichen Freund und Partner geworden.
    »Ich verlasse mich auf dich, wenn etwas schiefgehen sollte«, sagte sie. »Du weißt, wie sehr es mich drängt, zur
Urmutter
zu gelangen. Ich bin die Ritte auf stinkenden und spuckenden Tieren allmählich leid. Der Komfort einer Kutsche bedeutet gesparte Kraft, die wir sicherlich später benötigen werden.«
    Qualloide und Mastochse stritten indes auf ihrem Podest munter weiter. Abwechselnd warfen sie sich Beleidigungen an den Kopf, die für Gelächter oder hochrote Köpfe im Publikum sorgten.
    »Sieh dir die Frucht-, Wein- und Fleischhändler ringsum an«, sagte Mun. »Sie kümmern sich nicht weiter um das Spektakel. Wahrscheinlich müssen sie es jeden Tag über sich ergehen lassen. Ich vermute auch, dass die beiden vermeintlichen Kontrahenten in Wirklichkeit zusammenarbeiten. Das ist eine abgekartete Sache, sage ich dir. Es ist vollkommen egal, wer von ihnen tatsächlich ein Ticket an den Mann bringt. Sie kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.«
    »Mag sein«, sagte Shanija leichthin. »Ich habe mich dennoch entschlossen. Wir nehmen diese Kutsche. Ich erkundige mich, wie viel die Fahrt kostet …«
    Mun hielt sie fest, bevor sie näher zum Podest vorrücken konnte. »Es ist anzunehmen, dass dir das Geschäft nicht besonders gefallen wird.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Altim ist dafür bekannt, einen Gegenwert in Ovarien und Spermien zu fordern. Möchtest du deine Beine vor einem Pflanzenwesen breitmachen und darauf warten, dass es dich penetriert?«

    »Oh.« Shanija ließ sich von Mun ohne weitere Gegenwehr aus der wogenden Masse der Zuhörer ziehen.
Nur nicht rot werden
, dachte sie – und wechselte prompt die Farbe.
    »Samti wie Altim schenken beim Geschlechtsakt mit Fremdrassigen Träume voll Ekstase«, erklärte der Adept, wie immer mit ausdruckslosem Gesicht. »Über ihre natürlichen Fähigkeiten, Orgasmen bei jedwedem Sexualpartner herbeizuführen, werden landauf, landab die wildesten Zoten verbreitet. Egal, ob Männlein oder Weiblein – jedermann kommt auf seine Kosten.«
    »Und was hat nun Altim von einem derartigen Handel?«
    »Der Sexualakt ist für ihn nicht nur ein kindliches Vergnügen. Er entnimmt das, was er benötigt. Der Geschlechtsakt stimuliert sein Wachstum, und bei ausreichend angesammelter Masse an

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