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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Auftraggeber die Treue, sie verabscheuen Schwäche. Für sie sind deshalb
wir
jetzt die Starken, denn wir haben dich zu Fall gebracht.«
    B-ama ging auf Groom zu, der nächste Pfeil war eingelegt. Langsam zielte sie auf seine Stirn.
    »Das kannst du nicht tun!«, kreischte Groom und versuchte verzweifelt, seinen schweren Maschinenkörper über den Rand zu ziehen. Immer wieder schwang er das Bein nach oben, aber er schaffte es nicht. Die Metallfinger krallten sich ins Holz. Schweiß rann ihm von der Stirn, aus seinen kranken roten Augen lief Blut, ebenso aus der Schulterwunde.
    »Ich kann«, sagte B-ama, »und ich werde.«
    Seiya blinzelte und schwankte, sie hatte plötzlich das Gefühl, als würde sich die Sicht verschieben. Und etwas drängte aus ihrem Inneren hoch, eine dunkle Erinnerung, die Flammen barg, und die Schreie Sterbender, und einen weißen Raum.
    Da kam Himmelstürmer wieder nach oben, landete am Rand des Decks, dicht bei der Rampe, und Darren sprang von ihrem Rücken.

9.
    Darren ging langsam auf den Maschinenmann zu, sein Gesicht eine kalte, starre Maske. Er schien weder Seiya noch B-ama zu bemerken.
    B-ama schulterte die Armbrust und trat zurück, neben die Prinzessin. »B-awig sollte nicht umsonst gestorben sein. Deswegen bin ich hierher aufgebrochen, um noch mehr Leid zu verhindern und alles zu beenden.«
    Die Prinzessin schloss kurz die Augen und schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. »Tut mir leid«, flüsterte sie.
    »Ihm«, zischte B-ama und deutete auf Groom, »muss es leidtun. Und das wird es auch.«
    Der Maschinenmann sah zu Darren hoch. »Was nun?«, keuchte er. »Bist du ein Geist? Der Geist der Rache?«
    Darren verharrte und blickte auf den einstigen Spielgefährten herab.
    »Hilf mir, Darren!«, bettelte Groom mit kindlich hoher Stimme. Seiya sah, wie die Kraft in seinen Metallfingern nachließ, die ihren Griff allmählich lösten.
    »Warum sollte ich das tun?«, fragte Darren. »Immerhin hast du mich in den Tod geschickt. Damit sind wir quitt.«
    Grooms Griff verstärkte sich wieder. »Ich … ich kann … alles ändern …«
    »Du willst sagen, du bist geläutert? Sei nicht albern, Groom. Kayim ist tot, er starb damals unter der Folter. Aus seinen Überresten wurde Groom geboren, das verzerrte Abbild Kayims, ein Monster, geboren und genährt von Hass und Rachsucht. Und vermutlich steckte die Anlage zur Grausamkeit von Anfang an schon tief in Kayim, denn welchen Grund sonst solltest du haben, Unschuldige zu unterdrücken, mit Alpträumen zu quälen und zu ermorden? Du bist längst tot, Kayim-Yimak, du willst nur einfach nicht loslassen.«
    »Ich will leben«, schluchzte der Maschinenmann.
    Da griff Darren mit einer unerwarteten, blitzschnellen Bewegung zu und legte seine Hände um Grooms Unterarme. »Ich bin nicht wie du«, sagte er. »Ich richte nicht über dich.«
    Seiyas Hände verkrampften sich, unwillkürlich tastete sie nach dem Messer. Neben ihr ging auch B-ama mit der Armbrust in Anschlag. Groom würde keine Dankbarkeit zeigen, wahrscheinlich würde er Darren in dem Moment angreifen, sobald der Maschinenmann wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Doch das würde die Prinzessin nicht zulassen, auch wenn sie Darren für seine Entscheidung hohe Anerkennung zollen musste. Aber es war zu viel geschehen, sie würde Groom niemals verzeihen. B-ama hatte recht. Es war Zeit, endlich das Leid so vieler zu beenden.
    In diesem Augenblick materialisierte neben Darren eine mächtige Gestalt. Ein Mann in roter Robe, mit scharfen Gesichtszügen, messerscharfen Lippen, die Stirn mit zwei Wölbungen verunstaltet, angedeuteten Hörnern ähnlich. Er lächelte selbstgefällig. Seine Stimme war sanft und angenehm. »Du hast keine Verpflichtung mehr ihm gegenüber.« Er beugte sich vor und legte eine Hand auf Darrens Schulter. »Erfahrungen sind die Sporen, die uns das Schicksal gibt, um uns auf den richtigen Weg zu bringen, Darren. Dein Weg ist die Hoffnung, und diese liegt nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft.«
    »Tophel, du verdammter Schweinehund!«, brüllte Groom. »Was flüsterst du ihm ein?«
    Der Gehörnte löste Darrens Hände und zog ihn zurück. Seiya kam es so vor, als würde er etwas in Darrens Brusttasche stecken, aber vielleicht hielt er den Mann auch nur fest. Darren starrte mit weit aufgerissenen Augen zu dem missgestalteten, riesigen Wesen hoch. »Ich soll ihm Gnade verweigern?«
    Der Gehörnte lächelte. »Niemand kann den Morgen erreichen, ohne den Weg

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