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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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dieselben dunklen, bodenlangen Umhänge mit Kapuze, und waren wohl humanoid, weil sie aufrecht gingen und zwei Arme hatten, aber mehr war nicht zu erkennen. Trotzdem fielen sie Shanija auf, denn eine seltsame Ausstrahlung strömte von ihnen aus, wie eine silbrige Aura. Und sie beobachteten eindeutig
sie
, nicht das Ungeheuer, das konnte sie spüren.
    Wer ist das?
, wollte sie As’mala fragen, doch die Gefährtin war nur noch ein verwaschener Fleck, seltsam in die Breite gezogen.
    Der Boden bebte, als der Herr der Fäulnis näher kam. Er hatte schrecklich gewütet, mindestens ein Viertel von Castata war bereits zerstört, und er würde nicht aufhören. Für einen Augenblick war Shanija hin und her gerissen, was sie tun sollte. Einerseits hatte der Baron ein solch unrühmliches Ende verdient, und Orte wie dieser sollten ohnehin von der Landkarte getilgt werden.
    Aber hier gab es auch Kinder, Arme und Unschuldige. Auch wenn sich ihr Schicksal dadurch nicht verbessern würde, ein solches Ende wäre zu grausam gewesen.
    Ich muss etwas tun
, dachte Shanija.
Und ich weiß auch, dass ich es kann
. Sie spürte, wie das Fremde in ihr sich aufbäumte und immer stärker auf Freilassung drängte. Nach wie vor wehrte sie sich dagegen, weil sie wusste, dass sie dann die Kontrolle über sich verlieren würde, und das ließ sie normalerweise niemals zu. Sie hatte vor allem keine Ahnung, was geschehen würde, wenn sie das tollwütige Etwas in sich herausließ.
    Es wäre besser gewesen zu fliehen, aber das schaffte sie nicht mehr. Shanija stand unter einem Bann, konnte nichts dagegen machen.
    Entscheide dich!
, fauchte eine Stimme in ihrem Inneren.
Leben oder Tod, du hast genau noch zwei Atemzüge!
    Der Herr der Fäulnis verdeckte inzwischen die Sicht mit seiner gewaltigen Masse, die seit Beginn der Zerstörung zugenommen hatte. Ein weiteres Monster aus Abfall, erschaffen von Tagedieben, die keinerlei gesellschaftlichen Rechte mehr hatten.
    Shanija stieß den Atem aus und öffnete die Arme. Dann ließ sie das Toben in ihrem Inneren frei.

    Ein kurzer, scharfer Ruck durchfuhr sie, und ihre Augen färbten sich orange. Dann schoss ein Lichtstrahl aus ihr, genau durch Pongs Relieftattoo hindurch. Die Luft fing an zu knistern, feine Blitze zuckten durch den Staub, wurden rasch dichter, stärker und nahmen an Intensität zu.
    Shanija bekam dies wie aus weiter Ferne mit, als unbeteiligte Zuschauerin, und sah mit Staunen, wie sich vor dem Monster zischend und knallend ein energetischer, grell strahlender Drache aufbaute, eine –zigfach vergrößerte Kopie Pongs. Der Herr der Fäulnis verharrte, möglicherweise überrascht, als ihm unerwartet gewaltige Psimagie entgegenschlug. Dann öffnete der nunmehr ebenfalls fünf Meter hohe Drache den Rachen und stieß einen gewaltigen Flammenstoß aus.
    Die Kraft floss aus ihr heraus, unaufhaltsam. Shanija hatte das Gefühl, in tausend Stücke zerrissen zu werden, doch zufrieden sah sie, wie der Feuerstoß das Faulmonster verbrannte, zerschmolz und in eine Schlammpfütze zerlaufen ließ.
    Und dann war alles vorbei. Der ganze Vorgang hatte nicht mehr als ein paar Sekunden gedauert, aber Shanija war es wie eine Ewigkeit vorgekommen. Der Drache erlosch, in die Zeit kam wieder Bewegung, Shanijas Augen nahmen ihre normale Farbe an, und es zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Von Krämpfen geschüttelt und völlig entkräftet wand sie sich auf dem Boden und bemerkte es kaum, als As’mala bei ihr eintraf und versuchte, sie aufzurichten.
    Die Diebin war leichenblass und sah Shanija fast furchtsam an. »Was hast du da getan …«, flüsterte sie fassungslos. Um sie herum herrschte noch immer völliges Chaos, doch schon bald würden die Ersten nach der Ursache für den plötzlichen Wandel suchen. As’mala packte Shanija unter den Achseln und zog sie mit sich, in den Schutz eines dunklen Hauseingangs.
    Shanija war schweißüberströmt, und ihre Zähne klapperten immer noch. An Flucht war jetzt nicht zu denken. »Ich … ich glaube, ich sterbe …«, stieß sie abgehackt hervor. »K-k-keine Kraft mehr …«
    »Du wirst nicht sterben«, widersprach As’mala fest. »Nicht weit von hier ist das Haus eines Kurpfuschers, dort bringe ich dich jetzt hin. Ein kräftiger Schluck Starkmacher, und du bist gleich wieder auf den Beinen.«
    Shanija schaffte es, einen Arm um As’malas Schulter zu legen, und sie stolperten und taumelten wie Betrunkene durch die Gassen, dadurch fielen sie in dem Durcheinander erst recht

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