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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Fliehenden vorbei auf den Wirbel zu, um den herum die Anbeter tanzten und jubilierten. Die Schergen hatten die Kontrolle völlig verloren und versuchten, wenigstens einen Teil der Gefangenen aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Shanija streifte im Vorübergehen die Kutte eines Zuschauers, merkte es jedoch nicht. Sie bekam auch nicht mit, dass der Verhüllte zusammenzuckte, die Hand in den Arm des ebenfalls vermummten Begleiters krallte und zischte: »Als hätte mich ein Blitz gestreift! Ich konnte ungeheure Energie spüren, und Hitze! Sieh doch nur, diese Frau!«
    Niemand hinderte Shanija, als sie immer weiter auf den Wirbel zuschritt, alle waren zu sehr mit sich beschäftigt. As’mala konnte sie nicht mehr erreichen, die entgegenkommende fliehende Masse versperrte ihr den Weg. Um Shanija hatte sich bereits alles gelichtet.
    Plötzlich ertönte ein donnernder Schlag, wie von einer Explosion, und eine Druckwelle warf Shanija bis zu einer Hausmauer zurück. Sie stieß ein Ächzen aus und blieb benommen liegen. Nur noch halbwegs bei Bewusstsein sah sie, wie der Wirbel Formen und Konturen annahm, sich immer mehr verdichtete, und schließlich schälte sich eine über fünf Meter hohe braune, ständig verschwimmende und neue Konturen annehmende Gestalt heraus, wie ein riesiger Haufen –
Scheiße
, vermengt mit Lehm und faulenden organischen Resten, und auch genauso stinkend. Wer zu nahe am Geschehen war, übergab sich augenblicklich unkontrolliert. Kein Wunder, dass dieses Wesen, erschaffen aus den psimagischen Gebeten seiner Anhänger, »Herr der Fäulnis« genannt wurde. Das war er in der Tat. An seinem unförmig auseinanderquellenden Leib öffneten sich mehrere Löcher, und er stieß mit nach Tod und Verwesung riechender, heißer Luft ein orkanartiges Gebrüll aus, das Shanijas Ohren zum Klingeln brachte und sie für ein paar Augenblicke taub machte. Ohne weitere Vorbereitung begann der Herr der Fäulnis sein Zerstörungswerk, wobei es ihm egal war, ob er dabei auch einen seiner Anhänger zertrat. Er schleuderte Fuhrwägen durch die Luft, brachte mit wenigen Schlägen die Mauer neben dem Tor zum Einsturz, walzte Hütten und Häuser platt.
    As’mala hatte sich endlich zu Shanija durchgekämpft und rüttelte sie am Arm. »Komm zu dir!«, schrie sie sie an.
    Shanija blinzelte, schaute zu ihr auf, sah, wie sich As’malas Lippen bewegten, und hörte wie aus weiter Ferne den Schall ihrer Worte, ohne ihn zu begreifen. Endlich fand sie zu sich und ließ sich von der Gefährtin aufhelfen. As’mala deutete hinter sich. Shanija sah oben am Eingang der Trutzburg einen fetten, nur mit dünnen Kleidern bedeckten Mann, der wild mit der Hand fuchtelte und vermutlich Befehle brüllte, dem weit geöffneten Mund nach zu urteilen. Von überall her strömten seine Schergen. Zum Teil konnten sie sich nur humpelnd fortbewegen. Das waren vermutlich diejenigen, die sich Gickwick entgegengestellt hatten. Unwillkürlich blickte Shanija zum Torweg, auch dort ein einziges Feld der Verwüstung. Da der Gorilla nirgends zu sehen war, setzte er sein Zerstörungswerk wohl in den Stallungen und Vorratsgewölben fort.
    Und hier am Marktplatz wütete das schlammige Monster, sich ebenfalls Richtung Burg vorarbeitend. Die Luft war mit entsetzlichem Gestank erfüllt, wobei die olfaktorischen Sinne durch die permanente Überreizung inzwischen schon abgestumpft waren.
    »Wir müssen weg, Shanija!«, rief As’mala. »Einen Fluchtweg haben wir auch!« Sie wies auf das Loch in der eingestürzten Wehrmauer. »Und wenn wir Glück haben, finden wir unterwegs ein oder zwei geflüchtete Reittiere!«
    Shanija folgte ihr langsam, zögerlich. Sie spürte noch immer die starke Anziehungskraft und war nicht sicher, ob sie genug Willen aufbrachte, den Ort zu verlassen. Sie hätte das As’mala gern gesagt, aber ihre Lippen waren wie versiegelt.
    Und auf einmal hatte sie das Gefühl, als würde sich das Zeittempo ändern. Mit einem einzigen Schritt tauchte sie in die Welt der Zeitlupe ein, alles um sie herum verlangsamte sich. Die Luft wurde dick und träge, die Sicht verschwommen – mit Ausnahme des Herrn der Fäulnis, der plötzlich in ganz anderem Licht erschien. Sein riesiger Körper schien übersät zu sein mit grünen und gelben Kristallen, die ein helles Streulicht verbreiteten. Er bewegte sich weiterhin schnell und zerstörerisch.
    Und dann waren da noch … Kuttenträger. Fünf oder sechs, seltsam scharf in den Konturen, wie herausgestanzt. Sie trugen alle

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