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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Schnabel gegen ihr Bettgestell hackte und dann, als Shanija halbwegs bei sich war, Klatsch und Tratsch der Vorgänge aus dem Hospiz zu erzählen begann.
    Mun klopfte mit dem verabredeten Zeichen an die Verbindungstür. Shanija schlüpfte verschlafen aus dem Bett und öffnete ihm.
    »Du bist nackt«, stellte der Adept mit einem kurzen Blick fest.
    »Nur oben herum. Und du bist Mun. Der Mensch, der angeblich keine Gefühle kennt.« Shanija streckte sich ausführlich und gähnte.
    »Ich kenne sie sehr wohl«, erwiderte der Adept. Rötlicher Schimmer bedeckte seine Wangen. »Meine Arbeit erfordert, dass ich sie aus meinen Gedanken ausspare. Was mir zugegebenermaßen nicht immer leicht fällt.«
    »Dann bist du ja doch noch ein Mann. Und jetzt komm schon rein, es zieht.« Shanija warf dem Weckdienst und dem Zimmerpersonal ein paar Münzen vor Schnabel und Schnauze und forderte sie auf, zu gehen. »Und keine Sorge, zwischen uns wird es sowieso nichts.« Sie räusperte sich. »Tut mir leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe. In unserem Militär gibt es kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Keine getrennten Duschen und gemeinsame Schlafsäle. Während diverser Einsätze schliefen wir oftmals zusammengedrängt, unter zusammengeknüpften Decken, Körper an Körper. Glaub mir: Ich kann dir Details über unterschiedliche Penisgrößen, Schnarchintervalle und Furzverhalten erzählen, die du in keinem Lehrbuch findest.«
    »Sehr interessant.« Mun, der ihr bislang starr in die Augen geschaut hatte, wandte seinen Blick beiseite. »In einer Stunde fährt die Kutsche ab, bald danach erwartet uns die morgendliche Dämmerung. Wir sollten zusehen, dass wir vor der Abreise noch etwas Anständiges zu essen bekommen. Fullmanzwulfs Speck und Bohnen – nun ja …«
    »Ich weiß. Du magst das Zeugs nicht besonders.« Shanija grinste. »Ich möchte mir, bevor wir uns auf den Weg machen, noch den Luxus einer Dusche gönnen. Würdest du mir bitte den Rücken einseifen?«

    Shanija wunderte sich über sich selbst. Sie veränderte sich immer mehr und zeigte ungewohnte Verhaltensweisen. Zu Hause hatte man sie als »Cold Angel« bezeichnet, und sie hatte als prüde gegolten. Seit sie auf Less gestrandet war, entdeckte sie vollkommen neue Seiten an sich. Möglicherweise förderte die nahende Passage zusätzlich seltsame Stimmungen.
    Losotim von Norno gesellte sich zu ihrem Frühstückstisch. Er nahm von einem teeähnlichen Getränk, das gratis ausgeschenkt wurde. Der Hundsköpfige hielt sein Maul geschlossen. Er wirkte verbittert, die Schultern seines pelzigen Körpers hingen weit nach vorn. Die Augen waren blutunterlaufen.
    »Na, kein Glück am Spieltisch gehabt?«, fragte Shanija.
    »Ich bin einem Betrüger aufgesessen«, maulte Losotim. »Einem besseren als mir. Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte er mich um fast meine ganze Barschaft gebracht. Für den Rest der Reise werde ich wohl Primpot auf dem Kutschbock Gesellschaft leisten und mich mit meinem grummelnden Magen unterhalten müssen.«
    »Es werden auch wieder bessere Tage kommen«, sagte Shanija ohne besonderen Nachdruck. Sie hatte noch keine fünf Sätze mit Losotim gewechselt und wusste nicht, wie sie ihn einschätzen sollte.
    »Mag sein. Aber meine Pechsträhne hält sich nun schon über ein ganzes Lunarium. Am liebsten würde ich meine Kinder verkaufen, so verzweifelt bin ich inzwischen.«
    »Deine Kinder?«, fragte Shanija irritiert.
    Der Zerberus öffnete sein Maul und zeigte die beiden Eier her, die er unter seiner breiten Zunge warm hielt. »Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie schlüpfen. Bis dahin muss ich ausreichend Barmittel erspielt haben, um sie ernähren zu können. Kindererziehung und Berufsleben vertragen sich nun mal nicht miteinander.«
    »Und die Mutter?« Shanija stellte den Frühstücksteller vor ihren Reisebegleiter und bot ihm an, Fleisch und Brot mit ihr zu teilen.
    »Hat mich sofort nach der Eiablage verlassen.« Er blickte sie verwirrt, aber auch empört an. »Denkst du, ich bin auf ihre Hilfe angewiesen? Ich habe mich längst emanzipiert.« Losotim griff zuerst zögernd nach dem Angebotenen, und aß dann mit Heißhunger. »Ich bin Proponent in der Liga für Männerrechte, und stolz darauf! Glaubst du etwa, ich komme beim ersten sich auftürmenden Hindernis zu ihr zurückgekrochen und bettle darum, dass sie mir hilft? Nein, danke! Sie mag zwar dem so genannten stärkeren Geschlecht angehören, aber sie hat mich nicht gekauft, dieses

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