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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Wechselbalg.«
    »Gesellschaftliche Bilder und Vorstellungen können sich mitunter sehr voneinander unterscheiden«, flüsterte Mun Shanija zu. »Less ist nun einmal eine Welt der Gegensätze.«
    »Ich … verstehe.« Shanija legte ihre Gabel beiseite und sah zu, wie Losotim die letzten Reste von ihrem Teller leckte.

    Der Abschied vom Hospiz fiel der Erdenfrau schwer. Nur zu gerne wäre sie noch ein Dianoctum oder länger hier geblieben. Es gab so viel zu sehen und zu erleben; nicht allein die unterschiedlichen Erlebniswelten faszinierten sie, nein! Vielmehr imponierte das Miteinander. Angehörige unterschiedlichster Kulturen fanden an einem Tisch zusammen, tauschten sich aus, lachten und weinten, feierten und trauerten. Sie alle waren Reisende, die ihre Geschichte und Geschichten zu erzählen hatten. Für eine Stunde oder mehr schnitten sich ihre Lebenswege; dann trennten sie sich wieder, um sich möglicherweise andernorts als Feinde gegenüberzustehen.
    »Du spürst den Zauber, der vom Hospiz ausgeht?«, fragte Mun wissend.
    »Ich bin beeindruckt.« Shanija atmete die frische, viel zu dünne Luft des kommenden Morgens ein. »Aber ich nehme an, dass wir es nun wieder mit der alltäglichen Mischung aus Neid, Missgunst, Streitigkeiten und Eifersüchteleien zu tun bekommen werden?«
    »So ist es.« Mun nickte. »Wir müssen uns noch mehr in Acht nehmen als gestern. Je näher wir uns dem Ziel der Reise, der Urmutter, nähern, desto größer die Gefahren.«
    Unerwartete Hektik herrschte im Freien. Kleine und größere Gefährte umlagerten das Hospiz. Menschen und andere Wesen umarmten sich oder tauschten letzte Informationen aus, bevor sie sich endgültig trennten. Geschäfte wurden hastig zum Abschluss gebracht, Söldner taxierten einander misstrauisch. Auffällig viele kapuzenbedeckte Gläubige der einen oder anderen Sekte wandten sich vom Hospiz ab und begannen den mühseligen Abstieg ins Hochland Amendur. Der Weg in die Gegenrichtung war über Nacht gesperrt worden. Gewaltige Metallbolzen staken wie überdimensionierte Zaunlatten in den Straßen und Wegen rings um diesen wichtigen Kreuzungspunkt. Düstere Gesellen arbeiteten an den Befestigungen. Sie taten es stumm oder erzählten sich schmutzige Zoten. Einige Wenige diktierten mit einfachen Worten Briefe an einen Schreiber, der dann an eine längst vergessen geglaubte Liebe auf den Weg gesandt wurde. Im Angesicht des möglichen Todes schwirrten den Soldaten die Geister der Erinnerungen durch den Kopf.
    Kampf lag in der Luft. Kampf gegen die Dondeloeven, die sich in der Nacht formiert hatten und bald angreifen würden.
    Das Schluchzermoos sang ein grausiges Lied, das von drei Seiten auf die scheidenden Gäste eindrang und die Nervosität noch weiter verstärkte. Muskelbepackte Knechte kümmerten sich um die Trossen. Mit ihren stämmigen Beinen stampfen sie auf dem Moos umher, das im Morgennebel grau und weiß wirkte. Wellenförmige Bewegungen in den Wiesen, die vom Hospiz weggingen, zeigten, dass der Bewuchs tatsächlich auf die Behandlung durch die Trossenwächter reagierte.
    Die Kutsche des Transless-Express kam herangerauscht. Primpot stand auf dem Bock. Mit wippenden Knien glich er die wilden Galoppbewegungen der Soloppen aus. Er blieb stumm; trotz der geringen Körpergröße wirkte er auf Shanija wie ein Mann, dessen Kräfte man niemals unterschätzen durfte.
    Mit einem sanften Zupfen an den schweren Lederriemen zwang Primpot die Soloppen in eine breite Nische nahe des Hospiz-Haupteingangs. Die Tiere wirkten ausgeruht und munter; ihre Augen glühten, als freuten sie sich auf die Weiterreise.
    Der Eingang öffnete sich, die metallene Konstruktion dreier Klappstufen fiel heraus, Metallspitzen bohrten sich wuchtig in den Boden. Das mürrische Gesicht Fullmanzwulfs lugte aus der Kutsche hervor. »Beeilung, Herrschaften!«, rief er. »Dies hier ist eine Kurzparkzone. Transless-Express freut sich, euch wieder an Bord begrüßen zu dürfen. Gibt es irgendwelche Abgänge, Vermisste, Tote? Hm …«
    Er begann, seine Passagiere durchzuzählen. Shanija und Mun waren unter den Ersten, die die Kutsche betraten und den Schrumpfungsprozess auf sich nahmen. Hinter ihnen bildete sich eine Schlange, in der sich auch Losotim, Matlin sowie die Kaliken Smoot, Smaat und Smiit einfanden.
    Shanija drehte sich ein letztes Mal um und warf einen Blick über das Hochland des Golgoch-Passes. Weit hinten, in der Richtung, aus der sie gekommen waren, sammelten sich unheilvolle Gestalten. Die

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