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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Schlangenschleim. Alles an ihr war Schmerz. Brennender, ätzender Schmerz …
    Eine Berührung an ihrer Schulter. So sanft wie die eines Schmetterlings.
    Shanija wusste, dass sie sich umdrehen musste, um in Erfahrung zu bringen, wer auf die perverse Idee kam, sie inmitten einer Lache Kotze zu streicheln und zu liebkosen.
    Sie fühlte sich selbst dafür zu schwach. Ein Abgrund aus Schwärze tat sich vor ihr auf, wollte sie verschlucken.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte eine wohlbekannte,
nienienie
erwartete Stimme. »Mach dir keine Sorgen mehr. Ich kümmere mich ab jetzt um dich. Es wird dir bald wieder besser gehen …«
    Shanija entspannte sich. Verwirrt, aber erleichtert.
    Ja. Alles war gut.
As’mala
war hier und würde sich um sie sorgen. Ohnmacht umfing sie.

    Sie schreckte aus traumlosem Schlaf hoch. In einem Augenblick waren die Erinnerungen wieder da. Das Ziel. Die Aufgabe. Die gefühlten und erahnten Geschehnisse, die sie hierher geführt hatten.
    Wo war
hierher
?
    Shanija blickte sich um. Rasch und prüfend, mit in endlosen Trainingseinheiten anerzogenen Reflexen.
    Der Raum war hell. Eine Sonne lachte durch das große Fenster. Rotbäuchige Vögel saßen in den Ästen eines knorrigen Baumes und wetteiferten in ihrem Zwitschern. Frische, angenehm kühle Luft strömte herein.
    Eine Tür, ein Stuhl, ein Tisch. Saubere Kleidung, für sie sorgsam bereitgelegt. Die wenigen privaten Sachen, die sie besaß. Das Kreischerschwert, und auch die Schusswaffe samt Munition.
    Aber wo war Pong abgeblieben? Shanija tastete über ihre Brust. Das Relief war leer. Der Schmuckdrache blieb verschwunden.
    »Ich bin mir sicher, es geht ihm gut.«
    As’mala stand in der Tür. Sie hielt die Hände vor der Brust verschränkt, ihr Gesicht drückte ungewohnte Ernsthaftigkeit aus. Ihre körperlichen Vorteile blieben unter dem groben Leinen einer Kutte verborgen.
    Shanija schob die Beine aus dem Bett und trat vorsichtig auf. Der Boden, sauber und glänzend, fühlte sich warm an.
    Die Beine trugen ihr Gewicht. Sie fühlte sich besser, als sie befürchtet hatte. Mit zögernden Schritten ging sie auf die Freundin zu.
    As’mala kam ihr entgegen. Die Umarmung der Diebin, die Shanija längst zur Freundin geworden war, war herzlich und innig. Das Zittern ihrer Arme unterstrich die Intensität, mit der sie diesen Augenblick empfand.
    »Wie kommt das?«, fragte Shanija nach einer Weile. Und: »Was ist geschehen?« Sie schob As’mala ein Stückchen von sich. Tränen standen in ihren Augenwinkeln, derer sie sich nicht schämte. Tausend und mehr Fragen wirbelten durch ihren Kopf. Die Bruchstücke des Erlebten, die ihr in Erinnerung geblieben waren, passten keineswegs zu diesem überraschenden Wiedersehen.
    »Wir sollten es ruhig angehen«, sagte As’mala ernst. »Du fühlst dich sicherlich noch schwach …«
    »Unsinn! Ich könnte drei oder vier Soloppen-Steaks wegmachen und das eine oder andere Bier vertragen, aber sonst fühle ich mich ausgezeichnet.« Sie zog die Diebin mit sich zum Bett und schob sie neben sich. Mit einem halben Auge behielt sie die Waffen am nahen Tisch im Blickfeld. Zur Sicherheit. »Jetzt erzähl schon!«, forderte Shanija ein zweites Mal. »Wo sind wir, und wie kommt es, dass wir uns so unerwartet wieder sehen? Bist du Seiya und Darren begegnet? Sind sie ebenfalls hier?«
    As’mala setzte sich kerzengerade hin, die Beine eng beieinander. Sie wirkte ungewöhnlich ruhig. »Alles der Reihe nach«, sagte die Diebin und zeigte ein knappes Lächeln. »Du erinnerst dich an Burundun und die Schwimmende Stadt Lakara?«
    »Schön, dass
du
dich noch daran erinnerst, denn das Wichtigste weißt du noch gar nicht, weil du … unterwegs warst.« Für einen kurzen Moment empfand Shanija Wut, denn As’malas offensichtliche Unversehrtheit ließ den Streit nur noch sinnloser werden. »Ich bekam vom Zentralarchiv entscheidende Hinweise auf die Urmutter und die Stele von Majakar. Aber … ich verlor meine Freunde.«
Deinetwegen
, wollte sie hinzufügen, aber sie verbiss es sich.
    As’malas Blicke forderten sie auf, weiterzureden. In knappen Worten erzählte Shanija vom Streit, der die einstigen Gefährten auseinandergebracht hatte. Von Darrens Abschied, den sie hingenommen, aber bis jetzt nicht verkraftet hatte. Von Mun, der sie in ergebener Nibelungentreue unbedingt begleiten wollte, und von den Worten des sterbenden Selachen Legetar, der ihr wichtige Hinweise über den Aufenthaltsort der Urmutter gegeben hatte …
    »Und jetzt du!«

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