Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
hatte, würde irgendwann einmal in den großen Plan des Einen Gottes passen. Die Erfüllung war ohnehin so nah; es war nicht mehr notwendig, nach Verständnis zu suchen. Die Passage würde sich öffnen, und jedes einzelne Ding, vom geringsten Staubkörbchen bis zum größten Planeten, würde seinen Platz finden.
    Es klopfte.
    Hastig zog As’mala ihre Kutte über und öffnete.
    Syptus stand in der Tür. Seine stechenden Blicke faszinierten sie immer noch. »Du hast mit der Frau gesprochen?«, fragte er.
    »Ja. Sie benötigt nach wie vor Ruhe. Sie ist noch nicht bereit, um mit dem Erhabenen Propheten zu sprechen.«
    »Die Zeit wird knapp.«
    »Ich weiß.« Demütig senkte As’mala den Kopf. »Aber Shanija benötigt alle ihre Kräfte, soll sie den Wiedergängern von Nutzen sein. Ihre Verwirrung …«
    »Darum kümmern wir uns.« Syptus lächelte hintergründig. »Es wäre Raban gar nicht so unrecht, wenn er mit ihr sprechen könnte, bevor sie sich erholt hat. Man sagte mir, dass Shanija sehr … starrköpfig ist?«
    »Sie besitzt einen starken Willen.«
    Syptus legte ihr eine Hand schwer auf die rechte Schulter. Dort, wo Shanija sie verletzt hatte. »Wir brauchen diese Frau mehr als alles andere«, sagte er. »Sie darf unter keinen Umständen auf falsche Gedanken kommen.«
    »Ja, Syptus.« As’mala nickte. Ihr Oberarm schmerzte, und sie konnte fühlen, wie das Blut zwischen den frischen Tüchern hervordrang. »Ich werde tun, was ich kann.«
    »Dann ist es gut.« Der Gläubige trat zurück und zog die Kemenatentür hinter sich zu.
    Schmerz. Blut.
    Bilder überlagerten einander.
    Lüge. Wahrheit.
    Syptus, der hagere und so gut aussehende Mann, wurde für einen Moment zu einem buckligen Gesellen, dessen Zähne verfault und dessen Arme von schwärenden Wunden befallen waren.
    Der Augenblick verging, die Tür fiel ins Schloss.
    Die Unsicherheit blieb.
    Alles, was ihr in diesen Tagen und Wochen so viel Halt und Selbstsicherheit gegeben hatte, schien mit einem Mal wie weggeblasen. Zweifel und Angst kehrten zurück.
    Wo, so fragte sich As’mala, könnte sich Mun befinden?
    Sie vergaß den Gedanken so schnell wieder, wie er gekommen war.

Selbstzufriedenheit
    Ein Getreuer übermittelte Raban die letzten Neuigkeiten. Er beglückwünschte sich im Nachhinein, mehrere Leute auf dieses billige, kleine Flittchen namens As’mala angesetzt zu haben. Die Frau fraß ihm mittlerweile aus der Hand. Eine tief in ihr steckende Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit vor den Unbilden, denen sie zeitlebens ausgesetzt gewesen war, hatte sie in die Arme der Wiedergänger getrieben. Mithilfe As’malas würde es Raban wesentlich leichter gelingen, den Widerstand der Trägerin der Sonnenkraft zu brechen. Schon jetzt taten die
Engelszungen
ihre Arbeit. Bald schon würden Shanijas Zweifel schwinden. Und dann war da noch der Weiße Adept, dessen Gefangennahme ebenfalls einen Glücksfall für den Orden der Wiedergänger darstellte …
    Zwei nackte Diener ölten seinen zernarbten Rücken ein. Er atmete tief durch und genoss das Gefühl.
    Es war schade, dass so viele seiner Jünger besonderer Hilfe bedurften, um die Wege des Einen Herrn in all seiner Pracht zu erkennen.
Er
hatte niemals gezweifelt. In ihm steckte alles, was notwendig war, um den Hohepriester Seiner Herrlichkeit zu repräsentieren. In seinen Adern floss das Blut eines Propheten. Eines Mannes, der dazu auserkoren war, das Wort des Einen Gottes zu künden.
    Zufrieden schloss er die Augen. Einer der beiden jungen Gläubigen hockte mit den Knien auf ihm. Mit seinen langen, schlanken Fingern glitt er über sein Fleisch, holte verdorrte Symbionten aus den narbigen Falten hervor und trug Heilsalbe auf.
    »In dir steckt der Frevel, mein Sohn«, sagte Raban, »ich kann es fühlen.«
    »Ja, Herr.« Der Gläubige verstärkte den Druck. Sein süßer Atem streifte Rabans Nacken, das erigierte Glied des Jünglings berührte ihn dort, wo der Ort der Sünde war.
    »Ich erteile dir für deine schmutzigen Gedanken die Absolution«, murmelte der Erhabene Prophet und reckte sein Becken erwartungsvoll nach hinten. »Du darfst nun tun, wonach es dir gelüstet.«
    Raban genoss die Lust, doch er weinte blutige Tränen der Schande.

Das Erwachen
    Shanija unternahm nichts, das etwaigen Beobachtern Grund gegeben hätte, sie in ihrem Zimmer aufzusuchen.
Dass
sie überwacht wurde, stand außer Frage. Was auch immer hier vorging – man war hinter ihren Fähigkeiten her. Die Sonnenkraft galt den Wiedergängern als

Weitere Kostenlose Bücher