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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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löste sich aus dem zusammenwachsenden Gefüge. Er war blutrot, und in ihm schimmerten kristallähnliche Weisheiten.
    Pong.
    »Lass mich gehen!«, forderte der Schmuckdrache. »Das hier ist nicht gut für mich!«
    Shanija verstand die Biomechanismen ihres ehemaligen Kampfgefährten nicht, und sie durfte seine »Gesundheit« unter keinen Umständen gefährden. »Ja, bring dich in Sicherheit«, stimmte sie zu.
    Im nächsten Atemzug konnte sie fühlen, wie Pong sich aus ihr löste. »Nicht ohne meinen Schatz!«, zischelte er, griff in ihre Brusttasche und fingerte die drei Kristalle aus der Mandiranei heraus, raffte sie an sich. »Alles ist wichtig … darf nicht gefährdet werden …«
    »Verschwinde«, sagte Shanija, die plötzlich eine düstere Vorahnung hatte. »Schnell!«
    Pongs Bild dünnte aus, wurde zu einem kaum wahrnehmbaren Schimmern, das in eine unbestimmbare Richtung davon flatterte.
    Übernimm du!
, hörte Shanija plötzlich eine kräftige, stechende Stimme.
Wir alle sind bereit
.
    Ja, das waren sie. Mun hatte die Gruppe von dreißig oder mehr Individuen auf sie, Shanija, eingeschworen. All die psimagischen Impressionen umschwirrten sie, blickten zu ihr auf wie zur Sonne, die sie wärmte. Eine Sonne, die sie auch war, wie sie in diesem phantastischen Moment wusste.
    Die Kraft wuchs in ihr. Wurde drängend, fordernd, wütend. Wollte freigelassen werden. Sehnte sich danach, hervorzubrechen und die kruden Gestalten, die am Rande ihres geistigen Wahrnehmungshorizonts tobten, zu zerstören.
    Gazevorhänge waren es, gesponnen aus Bösartigkeit. Ohne Geist und wahres Leben, dennoch voll unbändiger Kraft.
    Shanija pumpte sich auf. Immer weiter, immer höher, immer stärker. So sehr, dass die mit ihr verbundenen Geister stöhnten und schrien und sie darum baten, endlich das Inferno auszulösen.
    Sie wartete weiter, zögerte den Moment hinaus, bis genug Kraft gesammelt war. Sie wollte ihren Gegnern alles entgegenschleudern, das in ihr und den anderen Wesen des psimagischen Rings steckte.
    Drei oder vier Ewigkeiten vergingen. Dann erst ließ Shanija los. Die Sonne ging auf. 196

    Ein magischer Hitzesturm breitete sich aus. Er erleuchtete die Dunkelheit, verschleuderte Myriaden von Partikel, Strahlenteilchen und psimagischer Substanz, wie sie nur hier auf Less entstehen konnten. Nichts und niemand widerstand Shanijas Kraft.
    Die Gazeschleier wirbelten beiseite. Sie verfingen sich ineinander. Das Geschrei der Wesen wurde nebensächlich im Brüllen der Sonnenkraft. Gierige Klauen, die sich in Richtung des psimagischen Verteidigungskreises ausstreckten, brachen weg oder diffundierten.
    Shanija wollte es sehen. Wollte die Augen öffnen und die Konsequenzen ihres Tuns beobachten. Doch sie konnte, durfte es nicht. Die Verbindung würde brechen, bevor der Orkan ihrer Sonnenkraft sein verderbliches Werk vollendet hatte. Sie spuckte Psimagie aus, ohne zu wissen, wo denn diese Reserven eigentlich lagerten. Vielleicht erwachte sie mit geplatztem Gehirn, vielleicht würde sie vor Erschöpfung sterben; sie hatte keinen Einfluss mehr auf die Geschehnisse. Zu sehr war sie in diesem Mahlstrom der Macht gefangen und musste ihr Werk zu Ende führen.
    Der Kraftstrahl wurde schmäler, die Euphorie schwand. Völlig entkräftet fielen die Geister ihrer Gefährten weg, einer nach dem anderen. Matlin, der Kefir und Mun hielten am längsten durch, hielten die Energien am Fließen. Bis auch sie aufgaben und Shanija allein übrig war. Leer, des letzten
Tropfens
psimagischer Substanz beraubt.
    Sie begann ihren Körper wieder zu spüren. Sie war zu Boden gesunken und zitterte. Blut verklebte die Nase und Krämpfe plagten die Oberschenkel, doch sie fühlte sich so an, als wäre sie noch am Leben.
    Sie hatten gesiegt.
    Oder?
    Die Gazevorhänge waren vernichtet worden, gewiss.
    Aber schon kamen die Nachfolger heran, die vielleicht als Nachhut zurückgehalten worden waren.
    In ihnen steckte neue, bösartige Wut.
    Sie umflatterten Shanija in einem wilden Tanz, um sich schließlich in einem gesammelten Angriff auf sie zu stürzen und sie aufzufressen.

5.
Der Triumph
    Raban frohlockte. Alles kam so, wie er es sich wünschte. Seine Truppen stießen auf den erwartet starken Widerstand. Aber die Vorbereitungen auf den Überfall machten sich bezahlt. Seine mächtigsten Jünger fanden zu einem perfekt synchronisierten psimagischen Kreis zusammen und umfingen die Kutsche mit jenen Schleiertüchern, die durch keine Macht der Welt zu greifen oder zu

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