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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Shanija atmete tief durch. Ihr Geist war doch noch nicht ganz klar. Sie stellte die falschen Fragen und setzte die falschen Prioritäten. Die Erzählung über ihr eigenes Schicksal war nachrangig. Auch As’malas Schicksal verblasste angesichts der Aufgabe, der sie sich eigentlich zu stellen hatte. Sie benötigte jene Informationen, die es ihr gestatteten, den Weg nach Osten so rasch wie möglich wieder aufzunehmen.
    »Ich wollte mich in Burundun umsehen«, begann As’mala mit ruhiger, tragender Stimme. »Hummeln steckten in meinem Hintern. Ich war auf Abenteuer und Abwechslung aus. Ich wollte mir den Schmutz der Reise aus dem Körper fick… ich meine: schwitzen.«
    »So oder ähnlich haben wir es uns gedacht, nachdem wir deine Nachricht fanden.« Shanija wollte sich missbilligend anhören, dabei aber musste sie plötzlich grinsen. Ihre Wut war verraucht, und Erleichterung machte sich breit.
    »Ich vergnügte mich also da und dort, im Spiel und in der Liebe, ließ mich treiben. Bis ich in einer dunklen Kaschemme landete. Irgendwie, irgendwo, irgendwann. Ich hatte möglicherweise einen kleinen Schwips, und ich war der Dinge müde. Eigentlich wollte ich nur noch zurück in unser Quartier, als ich diesem Kerl begegnete.«
    »Und an dem war etwas anderes als an den anderen?«
    »Zuerst nicht. Ich nuckelte also soeben an einem Muntermacher in besagtem Lokal. Mein Kopf brummte, meine gute Laune machte einem gewaltigen Kater Platz. Da setzte sich dieser Mann namens Syptus zu mir und begann eine Unterhaltung. Ich wollte ihn eigentlich so rasch wie möglich loswerden; er schien mir einer zu sein, der auf eine flotte Nummer aus war, und davon hatte ich wahrlich genug gehabt. Also ließ ich ihn reden und hoffte, dass er irgendwann das Interesse an mir verlöre, wenn ich lange genug schwieg.«
    »Du musst wirklich völlig durch den Wind gewesen sein. Normalerweise hustest du solche Typen doch vom Tisch, nicht wahr?«
    »Mag sein.« As’mala blickte sie verlegen an. Und dann schlug sie plötzlich einen anderen Tonfall an, der … pathetisch klang. Von einer Minute zur nächsten veränderte die Freundin sich. »Syptus hatte etwas an sich, das mich interessierte. Er zeigte Anteilnahme und brachte mich dazu, aus meiner Jugend zu erzählen. Dinge, die ich niemals erwähne. Die ganz, ganz tief da drin vergraben sind und keinesfalls für das Ohr eines anderen bestimmt sind.« Sie presste beide Hände gegen ihr Herz.
    Shanija nickte. Sie vermutete längst, dass die Diebin einige Leichen in ihrem Keller begraben liegen hatte. Solche, die sie in seltenen, ganz bestimmten Situationen melancholisch werden ließen – und die wahrscheinlich den wahren Grund für ihre überbordende Lebenslust darstellten. Nur zu gerne hätte sie gewusst, was As’mala mit sich herumtrug …
    »Einerlei«, schnitt As’mala ihren Gedankengang ab. »Es reicht für dich zu wissen, dass mir Syptus neue Wege wies. Solche, an die ich niemals zuvor gedacht hatte, und die mir erst seit unserer Begegnung zugänglich sind. Ich konnte nicht anders; ich musste ihm folgen. Hierher, an diesen Ort der Ruhe und Zufriedenheit.«
    Shanijas Unwohlsein nahm zu. As’mala redete auf einmal ganz anders, als sie es von ihr gewohnt war. Ihre Körpersprache wirkte … aufgesetzt. Nichts in ihrem Auftreten wies mehr auf die tatkräftige Draufgängerin hin, die Shanija kennengelernt hatte. Es war, als besäße As’mala eine neue Persönlichkeit.
    »In den Tagen, die ich hier verbringen durfte, habe ich vieles durchdacht«, fuhr die junge Frau fort. »Ich bin zu dem Entschluss gekommen, mein Leben umzukrempeln.« Sie zog die Kapuze über ihr Haar. Nur noch ihre blauen Augen leuchteten darunter hervor. »Ich habe bei den Wiedergängern mein neues Zuhause gefunden.«

    »Das … freut mich«, sagte Shanija stockend. Sie rückte ein wenig von ihrer Freundin ab. »Bist du dir dessen aber auch ganz sicher? Ich kann mich gut daran erinnern, wie wenig du früher von Sektierern hieltest.«
    »Ich habe mich geirrt«, sagte As’mala schlicht. »Syptus brachte mich zu Raban. Ich sah ihn, und ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte, indem ich dem Jünger hierher folgte.« Sie nahm Shanijas Hand. »Um so mehr freut es mich, dass du nun ebenfalls hier bist. Der Erhabene Prophet will dich empfangen.«
    Um mir dieselbe Gehirnwäsche wie dir angedeihen zu lassen?
, fragte sich Shanija im Stillen, während As’mala fortfuhr: »Er weiß, dass du die Angekündigte bist, dass
du
die Sonnenkraft

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