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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ausgebauten Untergrund der Stadt und wird dort von den Arbeitern neuerlich in Platten gepresst, die nach der Nachtkühlungsphase wieder auf die Dächer gebracht werden.«
    »Mun hat so etwas verlauten lassen«, sagte Shanija, »aber ich habe nur mit halbem Ohr zugehört, es nicht ernst genommen. Das klang so verrückt, dass ich nicht wusste, ob er mich veräppeln wollte …«
    »Und diese Schokolade sorgt dafür«, unterbrach Darren sie, »dass die Bürger von Choc glücklich und zufrieden …«
    Der Rest seiner Worte ging in lautem Trompetenschall unter. »Platz für Maximus Xam!«, vernahm Shanija aus einiger Entfernung. »Macht Platz für den Herrn der Schokolade! Platz für Xam den Süßen! Den Großen! Den Vierten! Den Einzigen! Platz für Xam! Xam! Xam! Platz! Platz! Platz!«
    Die Passanten hatten es auf einmal eilig. Sie liefen zu den Häusern, drückten sich gegen die Mauern, um den geforderten Raum zu schaffen. Sie wirkten dabei keineswegs unwillig, ganz im Gegenteil; ihre gute Laune schien sich noch zu verbessern, als wäre es eine große Ehre, einen Blick auf
Maximus Xam
werfen zu können.
    Plötzlich wurde es ganz still, und Shanija vernahm rhythmische Schritte, die sich langsam näherten. Dann bogen vier menschliche Soldaten vorn um die Ecke. Sie wirbelten mit ihren Hellebarden, tänzelten vorwärts und zur Seite, liefen zusammen, bauten sich Rücken an Rücken auf, reckten die Waffen in die Höhe, sprangen wieder auseinander und gingen mit Paradeschritten weiter.
    Soldaten
war der falsche Begriff, wurde Shanija klar. Operettenkrieger wäre angebrachter gewesen. Ihre Rüstungen waren protzig, aber hinderlich und viel zu unpraktisch. Der Tand, das bunte Zierwerk würden sie bei einem Kampf nur behindern. Shanija hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie diese vier lächerlichen Schauspieler im Ernstfall in weniger als zehn Sekunden kampfunfähig gemacht hätte.
    Dennoch ging ein Raunen durch die Menge. »Der kleine Prinz!«, hörte Shanija. »Der Prinz kommt!«
    Die lachhaften Söldner blieben in etwa zehn Metern Entfernung stehen, drehten sich um, schienen auf etwas zu warten, bis …
    Shanijas Beschwingtheit verwandelte sich in Verwirrung,aber nur kurz. Dann wurde Fassungslosigkeit daraus.
    Zwei Frauen folgten den Gardekriegern, auf ihre Rücken war ein Gestell geschnallt, und darauf …
    Shanija rieb sich die Augen, konnte nicht glauben, was sie sah.
    Die Frauen – ebenfalls Menschen – trugen scheinbar mühelos eine Sänfte auf den Schultern, ein schweres, breites, samtbezogenes Ding mit einem kleinen thronartigen Sessel, auf dem ein großer, schlanker Junge saß.
    Das muss ihre Psimagie sein
, dachte Shanija,
sie müssen schwere Lasten tragen und ertragen können. Ein normaler Mensch würde darunter zusammenbrechen. Um dieses Ding zu tragen, sind normalerweise mindestens sechs kräftige Athleten notwendig
.
    Ein Kuntar rempelte sie an, als er von der Straße zur nächsten Hauswand lief, um dem kleinen Prinzen Platz zu schaffen. Shanijas rechte Hand fuhr an den Schwertgriff, mit der Linken überzeugte sie sich gleichzeitig davon, dass das Echsenwesen sie nicht bestohlen hatte. Gemeinsam mit den anderen trat sie nun ebenfalls an den Straßenrand.
    »Das sind starke Frauen, was?«, bemerkte Seiya beeindruckt und stieß As’mala leicht an. »Die haben mehr Muckis als du.«
    »Ich setze meine Muckis lieber anderweitig ein«, erwiderte die blonde Frau.
    Die vier Operettenkrieger setzten den Weg fort, und Shanija konnte bald die beiden Frauen mit der Sänfte auf den Schultern gut erkennen. Sie sahen einander ziemlich ähnlich, waren wahrscheinlich Schwestern. Ihre Gesichter waren zu frohlockenden Masken erstarrt, doch die Zeichen der Anstrengung waren unübersehbar. Beide Trägerinnen ächzten unter ihrer gewaltigen Last.
    »Der kleine Prinz!«, jubilierten sie im Singsang. »Der kleine Prinz!« Die Stimme der größeren, jüngeren Frau war einigermaßenausgebildet und konnte zumindest den Ton halten, was Shanija von der kleineren, etwas älteren Trägerin nicht behaupten konnte.
    Na schön
, dachte Shanija,
wenn
ich
singe, muss das Schiff nicht sinken, damit die Ratten es verlassen
.
    Die Passanten störten sich nicht daran. Sie applaudierten und jubelten, als das seltsame Gespann an ihnen vorbei zog.
    »Was … hat das zu bedeuten?«, fragte Shanija.
    »Das ist der Herr der Schokolade«, antwortete Darren. »Der nominelle Herrscher über die Stadt, auch wenn er de facto nicht die geringste

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