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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Zwielicht. Shanija rannte los, suchte einen Unterschlupf, fand keinen, lief über die Straße, die sich sekundenschnell in einen Sumpf verwandelte, spürte die Einschläge von Regentropfen auf ihrer Haut, die so schmerzhaft waren, als stammten sie von kleinen, scharfen Steinchen, fürchtete, buchstäblich vom Blitz getroffen zu werden … und da klarte der Himmel wieder auf. Das Unwetter war so schnell vorbei, wie es begonnen hatte.
    Entgeistert stand Shanija da und starrte empor, als Mun ihr eine Hand auf die Schulter legte. »Wir müssen weiter«, sagte er. »Es ist nicht mehr weit. Nur noch ein paar Meter.«
    Sie ließ zu, dass er sie mit sich zog.
    »Was war denn mit dir los?«, fragte Darren verwundert, als er zu den beiden aufschloss. Seiya und As’mala blieben hinter ihnen, in eine Diskussion über den sinnvollen Einsatz von Schokolade vertieft.
    »Ich weiß nicht, ich dachte … das Unwetter …« Was war gerade hier passiert?
Uns bleibt nicht mehr viel Zeit
, dachte Shanija verwirrt.
Die Passage …
Mun hatte es ihr unterwegs erklärt, nachdem sie das Zentralarchiv verlassen hatten: Die drei Sonnen, Fathom und die drei Monde schoben sich langsamin eine Linie. Eine totale Finsternis würde stattfinden, und die beginnende, nur alle 257.000 Jahre stattfindende Konstellation löste bereits jetzt Veränderungen aus.
    Mir bleibt nicht mehr viel Zeit
, dachte Shanija.
Alles ist unterwegs und im Fluss. Je mehr ich versucht habe, mich zu beeilen, desto langsamer bin ich geworden. Und bald werde ich überhaupt keinen Einfluss mehr auf die Geschehnisse haben …
    Mun blieb stehen. »Da ist die Herberge«, sagte er. »Ich bin mit dem Wirt gut bekannt. Wir werden die Nacht hier verbringen, suchen nach geeigneten Transportmitteln, und morgen geht es dann zum Endspurt. Jetzt wendet sich alles zum Guten.«

    Das Haus war nicht groß, die Fassade leuchtete in einem hellen, sauberen Weiß, das der Platzregen regelrecht zum Strahlen gebracht hatte, und der Bürgersteig davor war sauber gefegt … bevor der Wolkenbruch ihn mit einer feinen, dünnen Schlammschicht überzogen hatte, die langsam trocknete.
    Mun öffnete die Tür und ging voraus. Shanija war angenehm überrascht, als sie einen sauberen, ordentlichen Schankraum sah. Robuste Holztische, an der hinteren Wand eine lange Theke, dahinter ein deckenhohes Regal mit Dutzenden, wenn nicht sogar Hunderten Karaffen. Und ein glatt gefegter Boden.
    Sie sah sich nach einer Klingel oder Glocke um, mit der man dem Wirt kundtun konnte, dass Kundschaft eingetroffen war, als durch die Tür in der hinteren Wand ein Mann in den leeren Schankraum stürmte und wie vom Schlag getroffen stehen blieb.
    »Mun!«, stieß er hervor. »Bist du hier, um mich zu retten?«
    »Eigentlich nicht, Haak Tenhaaken«, antwortete der Adept. »Gut siehst du aus, alter Freund, ein wenig grauer zwar als damals, aber so schlank wie vor zwanzig Jahren. Und Herbergswirt bist du auch noch – deswegen sind wir hier. Wir suchen eine Unterkunft.«
    »Aber weißt du denn nicht, was hier in Choc geschieht? Siehst du nicht die Zeichen der Zeit?«
    »Wir wollen nur eine Nacht bleiben«, erwiderte Mun. »Wir haben eine Pause dringend nötig, da wir morgen unsere anstrengende Reise fortsetzen müssen.«
    »Bete mit mir. Wenn die Gilde der Wissensträger schon einen Adepten des Zentralarchivs schickt …«
    Shanija hatte den Eindruck, dass die beiden geflissentlich aneinander vorbei redeten.
    »Ich verstehe den Grund für deine Sorge«, sagte Mun, »aber …«
    »Sieh doch einmal hinaus! Unberechenbares Wetter, innerhalb weniger Minuten bricht ein Sturm los, gleich darauf scheinen wieder die Sonnen … Das alles schlägt uns aufs Gemüt, macht uns mürrisch und verzweifelt. Nichts ist mehr wie früher … große Veränderungen stehen an … Kannst du das aufhalten, Mun?«
    »Ist es so schlimm?«, fragte der Adept und legte dem Alten tröstend eine Hand auf den Arm.
    »Kannst du uns nun Unterkunft geben oder nicht?«, mischte Shanija sich ungeduldig ein.
    Der Alte wandte sich zu ihr und musterte sie, als würde er sie und die anderen Begleiter jetzt erst bemerken. »Unterkunft? Ihr solltet die Stadt so schnell wie möglich verlassen, das Weite suchen, solange ihr es noch könnt. Flieht, ihr Ungläubigen, flieht!«
    »Nicht heute«, sagte sie. »Morgen reisen wir weiter, wie Mun gesagt hat.«
    Haak Tenhaaken sah wieder Mun an. »Und du gehörst du ihnen? Du wirst …«
    »Die Unterkunft«, sagte Shanija

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