Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
»Kompliment, gutes Zeug.« Er öffnete seinen Overall, wakkelte mit den Schultern, ließ ihn an seinem Körper hinabgleiten.
    Mutter wollte sich bücken, doch er hielt sie fest. »So nicht, Schätzchen. Zieh dich erst aus, ja?«
    Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber ihr Körper wirkte verkrampft. Sie knöpfte die Bluse auf, streifte sie ab, öffnete den BH – den hatte ich mal anprobiert, nur sah es komisch an mir aus, weil ich noch platt bin –, ließ ihn fallen, zog die Hose aus und den Slip darunter.
    Ich hatte Mutter noch nie nackt gesehen und fragte mich, wieso dieser Jack sie so sehen durfte und ich nicht. Dann ging sie vor ihm auf die Knie, zog ihm die Unterhose herunter und machte irgendwas, ich konnte es nicht sehen.
    Ich wusste nur, dass es nicht richtig war.
    »Ich repariere dir alles«, murmelte er, und Mutter nuschelte Unverständliches.
    Es war falsch, was hier geschah, das begriff ich.
    Na schön
, dachte ich und fällte in diesem Moment meine Entscheidung.
Mutter tut es, und ich werde es auch tun. Etwas Falsches
.
    Ich würde es an meinem zehnten Geburtstag tun.
    Dann würde ich heimlich durch die Stadt fahren und mich ins Palmenhaus schleichen.
    Und endlich einmal Pflanzen sehen.
    Das hatte Vater strengstens verboten und war mindestens so falsch wie das, was Mutter gerade tat.

3.
    Seiya hatte das Gefühl, das Gasthaus in einer anderen Stadt zu verlassen. Innerhalb kürzester Zeit hatte das Straßenbild sich völlig verändert. Nichts mehr erinnerte an die ausgelassene Freude, mit der die Chocer ihrem kleinen Prinzen zugejubelt hatten. Die Straßen waren fast leer; die wenigen Stadtbewohner, die sich noch draußen aufhielten, verrammelten und verriegelten ihre Häuser.
    Sie beeilte sich, zu Mun aufzuschließen. Am Himmel ballten sich Wolken an mehreren Stellen zusammen, bildeten brodelnde Knäuel, die sich ausdehnten und wieder auftürmten. Das hatte mit einem normalen Unwetter nichts mehr zu tun; es war
unnatürlich
.
    Was geschieht hier?
, fragte die Prinzessin sich.
Ist das tatsächlich der Untergang der Welt?
    Ein Geräusch drang an ihre Ohren, ein monotoner Singsang. Mun drehte sich langsam um, und sie tat es ihm gleich.
    Ein Zug von Sektierern näherte sich ihnen auf der breiten Straße. Die meisten hatten die Köpfe gesenkt und schritten leise betend aus, doch einige, darunter humanoide Frauen, hatten die Oberkörper entblößt und geißelten sich mit Schnüren, Stricken, Peitschen, was ihnen wohl gerade in die Finger gekommen war.
    Diese verdammten Sekten
, dachte Seiya. Die eine verkündete den Weltuntergang, die andere rief Gott den Allmächtigen herbei, und die dritte … was die wollte, hatte die junge Fraunie so richtig begriffen. Jedenfalls waren alle hinter ihnen her und wollten verhindern, dass Shanija Less verließ. Die meisten trachteten nach dem Tod der Frau von der Erde.
    »Warte hier«, sagte Mun und ging zu den Gläubigen hinüber.
    Er sprach einen an, doch der Mann achtete gar nicht auf ihn. Als Mun seinen Versuch wiederholte, schlug er mit seinem Tau nach ihm. Der Adept wich ihm ohne Mühe aus.
    Anschließend versuchte er es mit einer menschlichen Frau, die sich ebenfalls geißelte. Ohne in ihrem Tun innezuhalten, antwortete sie ihm.
    Seiya kniff die Augen zusammen. Täuschte sie sich, oder war Mun bemüht, nicht auf die bloßen Brüste der Büßerin zu blicken?
    Er drehte sich um und kam zu ihr zurück. »Ich weiß jetzt, wo sich die Niederlassung des Zentralarchivs befindet«, erklärte er.

    Zwei Kuntar hielten an der Pforte des mehrstöckigen, durchaus schlichten und unauffälligen Gebäude des Zentralarchivs Wache – einerseits eher gelangweilt, weil so gut wie niemand mehr auf den Straßen unterwegs war, andererseits beunruhigt, weil ihnen nicht verborgen blieb, dass sich die unnatürlichen Schauspiele am Himmel beständig verschlimmerten. Ein Unwissender hätte nicht ahnen können, dass beide derselben Art angehörten – der eine war über zwei Meter groß und grünbraun gefärbt, der andere eher graufarben, und nur gut halb so groß. Beide verfügten jedoch über langgezogene Echsenschnauzen, und ihre winzigen roten, tiefliegenden Augen musterten Mun und Seiya misstrauisch, als sie sich dem Eingang näherten.
    Der kleine Kuntar ergriff seinen Speer fester und trat einen Schritt vor. »Sieh an, der menschliche Adept«, zischte er geringschätzig. »Was willst du hier?«
    Mun bedeutete Seiya, hinter ihm zurückzubleiben. »Was mag ich wohl hier wollen? Ein Adept

Weitere Kostenlose Bücher