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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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war Abbie, Mutters beste Freundin. Sie hatte einen neuen Typen kennengelernt, der diese Dinger vertrieb. Er war der Dreizehnte in diesem Monat. Sie veralteten so schnell.
    Manchmal fragte ich mich, ob Mutter Vater nicht zum Teufel jagen und ebenfalls einen Typen kennenlernen sollte, der uns aus diesem beschissenen Wohnblock herausholte.
    »Du hast großes Glück, mein letzter Kontakt war ein absoluter …« Rauschen, dann nichts mehr.
    Mutter schaute auf die Uhr, anstatt auszuflippen, weil das Holovid zusammengebrochen war. Sonst reagierte sie sehr empfindlich darauf. Aber jetzt nestelte sie an ihrer Bluse, schloss den obersten Knopf und öffnete ihn wieder, sah in den Spiegel, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, stand auf und ging unruhig auf und ab …
    Das akustische Türsignal erklang. Das visuelle war schon seit Jahren hinüber. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, wie es war, einen Besucher tatsächlich
sehen
zu können, bevor man die Tür öffnete.
    Mutter betätigte den Türöffner.
    »Außer Betrieb«, erklang eine kalte Stimme. »Empfehle Serviceeinheit Null-sieben.«
    Ein seltsames Geräusch drang aus Mutters Kehle. Steif fuhr sie sich mit den Händen über ihre … Brüste, hieß es, auch wenn die Jungs in meiner Klasse nur
Dinger
dazu sagten, und ging zur Tür. Manuelles Öffnen war meistens erforderlich, in fast allen Wohnungen des Blocks.
    Mutter starrte den Mann an, der vor ihr stand. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie sich nicht besonders wohl fühlte. Aber dann lächelte sie. »Schön, dass es so schnell ging«, sagte sie.
    »Hoffentlich geht es gleich nicht so schnell«, raunte der Techniker. Er blickte sich um und fügte laut hinzu: »Sie haben Probleme mit dem Haussystem? Mein Spezialgebiet, ich repariere Ihnen das im Handumdrehen.« Und wieder leise fügte er hinzu, während er hereinkam: »Andere Sachen dauern bei mir aber länger.« Er lachte. Das Geräusch kam mir furchtbar falsch vor.
    Mutter schloss die Tür, und der Techniker fasste sie von hinten an ihren
Dingern
an und rieb seinen Unterkörper an ihrem Hintern. »Ich habe auf deinen Anruf gewartet«, flüsterte er. »Geht denn gar nichts mehr bei dir kaputt?«
    »Ich … In letzter Zeit nur wenig.«
    Er ließ sie los. »Was soll ich denn reparieren? Bringen wir′s hinter uns, dann haben wir Zeit für uns.« Er legte seine rechte Hand auf ihren Hintern. »Wo war gleich der Zentralanschluss?« Er schob sich an ihr vorbei. Sie wich ihm aus, darauf bedacht, ihn nicht zu berühren. Auf seinem blauen Overall stand ein Name, wie ich nun sah.
Jack Mogin, Servicetechniker
.
    »Weißt du das etwa nicht mehr?« Mutter ging in den Wohnraum und goss zwei Gläser mit der öligen Flüssigkeit jeweils zur Hälfte voll.
    Unser Vorrat an sauberen Gläsern schrumpft weiter
, dachte ich.
Aber wen interessiert es, wenn alles vor die Hunde geht?
Konnte es schlimmer kommen?
    »Ist schon lange her, dass du dich gemeldet hast, Schätzchen. Du weißt doch, ich bin allzeit bereit. Musst dich nur melden, Raja.«
    Mutter stand still hinter Jack, sie atmete ziemlich heftig. Es war komisch. Einerseits schien sie zu verabscheuen, was sie tat, andererseits aber auch zu genießen.
    Er nahm das Glas, trank einen winzigen Schluck und stellte es ab. »Danke. Ich sollte aber zuerst arbeiten.«
    »Nichts funktioniert mehr«, sagte Mutter. Ihre Stimme klang gequält. »Nicht mal mehr die Türöffnung.«
    »Wohnblocks, finanzielle Grundsicherung«, sagte Jack. »Was erwartest du? Da draußen herrschen achtzig Prozent Arbeitslosigkeit. Jeden Moment kann ein Bürgerkrieg losbrechen, wenn sich genug Verzweifelte zusammenfinden. Oder Europa beschließt, seine Grenzen zu erweitern. Meinst du, da kümmert sich noch jemand um die Türöffner von Leuten, die von der Grundversorgung leben? Wir haben wirklich andere Sorgen.«
    Ich schreckte zurück vor seinem begehrlichen Blick, davor, wie er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, als er Mutter ansah, davor, wie er seine Hände über ihre
Dinger
gleiten ließ, und tiefer, über ihren Bauch, zwischen ihre Beine.
    Dann wischte er seine Hände am Overall ab. »Ich glaube, ich repariere das doch nachher. Jetzt kann ich mich nicht so richtig darauf konzentrieren. Später wäre besser, meinst du nicht auch?«
    Mutter hielt ihr Glas mit dem öligen Rest hoch. »Aber du bringst das wieder in Ordnung?«
    »Versprochen, Schätzchen. Auf jeden Fall. Und damit es länger dauert …« Er trank sein Glas mit einem Zug leer.

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