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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Anwesenheit ist von Bedeutung, das wisst ihr.« Er deutete auf den Bettlägerigen. »Wie geht es ihm?«
    Der hagere Peerer schüttelte traurig den Kopf. »Ich bin mit meinem Wissen am Ende. Sein Herz ist zu schwach. Ich kann nichts mehr für ihn tun.«
    »Wie lange noch?«
    »Das kann ich nicht sagen. Es kann jeden Augenblick soweit sein. Ich habe den Eindruck, Ferasin hält sich mit aller Kraft am Leben fest, weigert sich zu sterben …«
    »Als müsse er eine letzte Aufgabe erledigen?« Der Adept wandte sich dem Medikus zu. »Vielleicht hat er gewusst, dass ich komme. Vielleicht will er unbedingt mit
mir
sprechen. Die Gerüchte sind mir vorausgeeilt.«
    Der Peerer machte ein fragendes Gesicht. »Worauf willst du hinaus?«
    »Kann er mich hören?«, fuhr Mun fort.
    »Ich weiß nicht, ob sein Geist noch in dieser Welt weilt oder schon die nächste erreicht hat.«
    Plötzlich bewegte der Sterbende den Mund, doch Seiya konnte nicht verstehen, was er sagte.
    Mun kniete neben dem Bett nieder und ergriff eine Hand des Vorstehers. Er zuckte kurz zurück, als würde sie glühen, dann schloss er sanft die Finger darum.
    Kann es sein
, dachte Seiya,
dass Mun die Nähe des Todes zu schaffen macht? Er ist so aufgewühlt, ganz anders als sonst. Ich habe ihn noch nie so unausgeglichen und emotional erlebt. Sonst hätte er diesen Ferasin niemals für seinen Peiniger Alman a Sant gehalten, auch nicht in einem Augenblick wie diesem
.
    »Ferasin«, sagte Mun, »ich bin hier, weil ich alles über die Urmutter wissen muss, und über die Stele von Majakar …«
    Der Medikus trat zu dem Adepten und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Bitte, lass ihn in Frieden sterben. Quäle ihn nicht mit Fragen.«
    »Vielleicht kann er erst in Frieden sterben«, sagte Mun behutsam, »nachdem er mir meine Fragen beantwortet hat.«
    Der hagere Peerer zögerte und zog sich wieder zurück.
    Mun beugte den Kopf über Ferasins Gesicht, hielt das Ohr dicht über dessen Mund, um kein Wort des Sterbenden zu versäumen.
    »Die Stele …« Der Vorsteher sprach nicht leise und unverständlich, sondern klar und deutlich, und doch schien seine Stimme nicht mehr von dieser Welt zu sein. »Das brandende Meer, das gegen die gewaltigen roten Steilfelsen donnert … Auf der höchsten Klippe … in dem runden Kreis … dort findest du die Stele …« Der Sterbende riss die Augen weit auf und hob den Kopf vom Kissen. »Führe die Prophezeite dorthin …«
    Die Worte kamen zunehmend abgehackter über die Lippen, und einen Augenblick lang befürchtete Seiya schon, der Sterbende habe seine letzte Kraft verbraucht. Doch dann fuhr er fort: »Es ist sehr wichtig … erfülle deinen Auftrag …«Ein krampfartiger Husten schüttelte den Vorsteher, und sanft drückte Mun dessen Hand.
    »Warte«, sagte der Medikus, trat heran und flößte dem Sterbenden aus einer Tasse eine Flüssigkeit ein. »Etwas Stärkendes, Beruhigendes.« Er warf Mun einen strengen Blick zu. »Es ist genug.«
    »Die Urmutter«, bat Mun. »Wo genau finde ich sie?«
    »Nach Osten … wo das brandende Meer gegen den Steilfelsen schlägt … nur noch fünfzig Kilometer von hier entfernt …« Ferasin schüttelte den Kopf. »Aber du kommst zu spät … zu spät … sie lebt nicht mehr …«
    Seiya hörte, wie Mun scharf einatmete.

    »Zu spät«, wiederholte der Sterbende, »zwanzig Jahre zu spät …«
    »Dann … hat die Urmutter hier gelebt?«
    »Ja, sie hat hier gelebt … sie hat Boten geschickt … immer, wenn sie dies oder das brauchte … durch die Jahrhunderte …«
    »Was für Boten?«
    »Seit zwanzig Jahren gibt es keine Nachricht mehr von ihr … sie ist gestorben … die Menschenfrau muss gestorben sein …«
    »Die Menschenfrau?«
    »Wir haben immer wieder Adepten ausgeschickt, um nachzusehen und nach ihr zu suchen, aber sie haben sie nicht gefunden … die Menschenfrau muss inzwischen gestorben sein …«
    Der Kopf des Sterbenden sank zurück ins Kissen. Erschüttert hörte Seiya, dass Ferasins Atem nun rasselnd ging, röchelnd, gequält, unregelmäßig.
    Der Medikus ergriff seinen Arm und tastete nach dem Puls. »Er wird immer schwächer. Es wird jetzt schnell gehen.« Er blickte Mun an. »Vielleicht hast du recht. Ferasin besaß einen unglaublich starken Willen. Vielleicht hat ihm wirklich nur der Wunsch, dir dies mitzuteilen, die nötige Kraft gegeben, den Tod warten zu lassen. Ich befürchte, jetzt, da er seine letzte Botschaft überbracht hat, wird sein Lebenslicht erlöschen.«
    Aber der

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