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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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schon vor geraumer Zeit verraten, dass Syptus Kenntnis von der Urmutter, der Stele und dem Ort, wo sie zu finden waren, erlangt hatte. Er befand sich auf dem Weg dorthin, und wie es aussah, würde er ihn als Erster erreichen – noch vor der Frau mit der Sonnenkraft, der die Prophezeiungen eine bedeutende Rolle bei der Passage und ihrem Ergebnis zugewiesen hatten.
    Das konnte Aliandur nicht zulassen.
Er
musste diese Frau in seine Gewalt bekommen. Kein anderer durfte sie haben.
    Das Bild verblasste, und Novizinnen führten auch diesen Seher fort.
    Auf einen Wink des Verkünders trat der Dritte vor.
    Aliandur musste sich überwinden, nun den verhassten Namen auszusprechen, den seines Erzfeindes, seiner Nemesis.
    Doch es musste sein. »Corundur«, sagte er.
    So wie er Aliandur genannt wurde,
Sprecher des Dur
, war Corundur der
Feind des Dur
. Der Abtrünnige mit seinen Anhängern hatte sich vor über zwanzig Jahren von dem ursprünglichen Orden abgespalten und bezeichnete seinen neuen Orden als »die Warner«. Die Warner hielten Dur für eine grausame, dunkle Gottheit und prophezeiten den Untergang der Welt, sollte die Verbindung gelingen. Das Universum würde sich dem anderen angleichen und sich in eine Hölle verwandeln. Ihr Anführer Corundur, »der Widersacher«, war ein humanoides Wesen, das sein Gesicht unter einer Maske verbarg. Seine Psimagie musste stark sein, denn niemandem war es bislang gelungen, unter diese Maske zu schauen. Auch Aliandur kannte seine Identität nicht, obwohl er einst ein Anhänger gewesen sein musste.
    »Ich bringe dir nun mein Opfer …« Blut und Bilder. Aliandur sah eine Stadt, wurde geradezu von ihr geblendet. Goldene Dächer und bunte Wandbemalungen raubten ihm die Sinne. Herrlich geschwungene Dachgiebel ragten in ihrer wertvollen Pracht in den Himmel. Die Säulen, die diese Dächer trugen, waren kunstvoll bemalt oder geschnitzt. Alles wirkte so echt, dass Aliandur fast damit rechnete, die Darstellungen würden zum Leben erwachen.
    Dann schwenkte der Blick, der nun der seine war, und die Stadt wich einer steinigen Ebene. In weiter Entfernung erblickte Aliandur nun eine andere, schlichtere Siedlung. Der Seher zog sie heran, und der Verkünder machte nun Dächer aus, von denen eine schwarze Substanz tropfte.
    Choc. Die Stadt, die die Frau mit der Sonnenkraft vor kurzem erreicht hatte.
    »Er ist ihr dicht auf den Fersen«, murmelte Aliandur. Damit hatte er nicht gerechnet; er hatte gedacht, dass noch etwas mehr Zeit blieb.
    Er musste sich eingestehen, dass sein Plan nicht so funktionierte, wie gehofft. Raban, dieser dumme Raban … Aliandur hatte ihm ursprünglich ein Bündnis vorgeschlagen, da sie beide dieser Shanija habhaft werden wollten. Natürlich hatte er nicht vorgehabt, die Vereinbarung zu achten. Er hätte Raban eine Falle gestellt, um ihn und seine Jünger zu töten. Doch Raban war nunmehr aus dem Spiel, und dieser Syptus wusste wahrscheinlich nichts von der Übereinkunft; und falls doch, interessierte sie ihn augenscheinlich nicht. Sonst hätte er sich längst mit den Erlösern in Verbindung gesetzt.
    Eile war also geboten. Syptus war Shanija auf den Fersen und Corundur ebenfalls nicht mehr weit entfernt. Aliandurs Gesandte waren gescheitert, die Frau war immer noch frei. Es war an der Zeit, persönlich einzugreifen.
    Aliandur schlug mit den Schwingen, und der Seher brach kraftlos zusammen. Es würde Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, bis er sich von dieser Kraftanstrengung soweit erholt hatte, dass er wieder einsatzfähig war.
    »Lass die Tiere vor die Kutsche spannen, Somile«, befahl der Verkünder. »Rufe unsere besten Kämpfer zusammen. Wir brechen sofort auf.«
    »Wir können niemals rechtzeitig an der Küste eintreffen, Herr«, wandte der Prior ein.
    »Wir fahren zum See.«
    »Zum …
See
, Herr?«
    »Zum See. Es ist so weit. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.«

    Das starke Holpern der Kutsche bereitete Aliandur Unbehagen. Hatte er zu lange gezögert? Waren die Auswirkungen der Passage schlimmer, als er erwartet hatte?
    Oder aber … hatte sein Glaube ihn verraten? Konnten die Warner recht haben? Würde Dur Less, vielleicht sogar das gesamte Universum in eine Hölle verwandeln?
    Nein. Aliandur glaubte an das, was er zu dem Menschenmädchen – das ihm übrigens auch kalt, als Bestandteil des Reiseproviants, ausgezeichnet gemundet hatte – im Klostergarten gesagt hatte:
Das wird nicht ohne gewisse Veränderungen vonstattengehen, aber Dur wird seine Kinder

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