Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Mädels der Gangs umgehen, mich akzeptierten sie.
    Gegen zehn Prozent meines Nettolohns.
    Los, Mädchen, denk nach! War irgendwas anders als sonst?
    Ich stellte meine Tasche ab und starrte den nutzlos gewordenen Ausweis an. Auf dem Passbild grinste ich. Mein lockiges, brünett-rotes Haar trug ich mittlerweile kürzer, und das Gesicht war etwas kantiger geworden, hatte ich den Eindruck. Das konnte nicht der Grund gewesen sein, dass man mich gefeuert hatte.
    Ich schaute in den grauen Himmel hoch über den Wohnblocks hinauf. Eigentlich sollte er ja blau sein, hieß es, doch ich hatte ihn noch nie anders gesehen.
    Was hätte ich jetzt für eine Tafel weiße Schokolade mitMinzfüllung gegeben! Ohne meinen Job konnte ich mir diesen kleinen Luxus endgültig abschminken.
    »Schon frei?«
    Leise fluchte ich. Ich war einen Moment lang unaufmerksam gewesen, und das konnte ein übles Ende nehmen.
    Ich drehte mich um und blinzelte. Eine junge Frau stand mit dem hell erleuchteten Glasportal im Rücken zu mir. Ihre langen, schwarzen Haare wehten in der Abluft eines Gebläses. Sie war keine fünf Jahre älter als ich. Wie hieß sie noch gleich? Genau, Garia. Sie arbeitete in derselben Abteilung wie ich, ich hatte sie ein paar Mal bei der Auftragsvergabe gesehen, und wir hatten gelegentlich ein paar Worte miteinander gewechselt.
    Ich schluckte. Was wollte sie von mir? Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Gefeuerte waren wie Aussätzige. Niemand sprach gern mit ihnen, vielleicht aus Angst, dass es dadurch einen selbst erwischen konnte.
    »Ein Missverständnis«, murmelte ich und drückte meine Werkzeugtasche an mich, bevor sie Begehrlichkeiten weckte. »Angeblich ist mein Ausweis ungültig. Ich werde das klären.«
    »Du bist diese Woche bereits die Vierte. Hast du nicht mitbekommen, dass sie in unserer Abteilung aufräumen?« Der Blick ihrer blauen Augen schien mich zu durchbohren.
    »Aber … ich habe letzten Monat meinen Fleißbonus erreicht. Niemand ist unzufrieden mit mir. Es gibt keinen Grund für eine Entlassung.«
    »Sie finden immer einen Grund. Die Schnüffler durchforsten deine Vergangenheit, alles, bis zu dem Moment, an dem du zum ersten Mal geschrien hast. Vielleicht hast du zu spät mit dem Laufen begonnen.«
    Mir waren solche Gerüchte über die Rückverfolgung bis zur Geburt zu Ohren gekommen, hatte sie jedoch als Unfug abgetan. »Das ist nicht dein Ernst!« Woher sollten die wissen, was in der staatlichen Armenklinik passiert war?
    Garia legte mir eine Hand auf die Schulter. »Geh nach Hause! Wenn du Lust hast, kannst du mich ja mal anrufen, und wir überlegen, wie du an einen neuen Job kommst.«
    »Aber sie haben mich getestet! DNA-Analysen, Blutbilder, Herkunft. Alles war in Ordnung.«
    »Shanija, bitte. Es ist vorbei. Sie haben dich rausgeschmissen! Das machen sie nie rückgängig.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht hinnehmen. Ich will den Grund wissen. Ich lasse mich nicht einfach abservieren.«
    Sie sah mich forschend an. »Vielleicht deshalb. Du bist sehr emotional. Ungewöhnlich für ein Mädchen in deinem Alter. Vielleicht halten sie dich für zu aufrührerisch. Was ist denn mit deinen Eltern? Sind die okay?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Arbeitslos. Aber die können mir gestohlen bleiben!« Ich merkte, dass ich lauter sprach, als ich beabsichtigte. Diese Garia traf keine Schuld. »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien.«
    Plötzlich lächelte Garia. »Also doch Emotionen. Vielleicht schreist du zu oft.« Sie streckte die Hand aus, und ich ergriff sie überrascht. Sie schüttelte sie nicht nur, sie drückte mir etwas hinein.
    Einen Zettel. Verwirrt steckte ich ihn unauffällig ein.
    Zögernd setzte ich mich in Bewegung. Da man mich also rausgeworfen hatte, würde ich mir eben einen neuen Job suchen. Das war zwar nicht einfach, aber ich würde es schon schaffen. Und wenn nicht, würde ich die zwei Jahre, bis ich mich auf der Militärakademie bewerben konnte, auch irgendwie überstehen. Auch wenn im Augenblick alles wie ein Kartenhaus über mir zusammengebrochen schien, würde es irgendwie schon weitergehen.
    Ich würde jedenfalls nicht aufgeben. Niemals.

    Zum Glück war niemand daheim. Vater trieb sich vermutlich im Gemeindehaus von LICA herum, Aaron war sowieso kaum noch hier, aber Mutter … Ich schaltete das Holovid ein; es funktionierte.
    Seltsam
, dachte ich.
    Mutter ging immer seltener raus; das Herz machte ihr zu schaffen. Nichts, was ein Arzt nicht hinbekommen könnte, aber sie

Weitere Kostenlose Bücher