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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Sackgasse«, sagte er. »Shanija, bist du sicher, dass das der richtige Weg ist?«
    Sie nickte erschöpft. Einige Momente lang konnte sie nur dastehen, die Hände auf die Oberschenkel gestützt, und atmen. Ihre Kleidung war in Fetzen und blutbesudelt, zahlreiche kleine Schnitte und Wunden brannten wie Feuer.
    »Kannst du noch?«, fragte Darren besorgt.
    »Aber immer«, antwortete Shanija und richtete sich auf. »Als ich vom Mutterschiff der Quinternen floh, ging es mir bedeutend schlechter, und ich war allein.«
    »Deine Vergangenheit hat dich eingeholt, hm?«
    »Ja, schon seit Beginn der Passage. Aber das hindert mich nicht, ist eher ein Ansporn.«
    Darren hob die Arme und drehte sich leicht. »Und wo ist nun das Schiff?«
    Shanija streckte den Arm aus und deutete auf die Wand gegenüber, wo sie das Zeichen entdeckt hatte. Ein x in einem Kreis.
    »Ich sehe nichts.«
    »Da ist ein Durchgang.« Shanija konnte ihn von hier aus auch nicht sehen, weil die schroffen Felsen mit ihren Zacken und Kanten trügerische Schattenspiele warfen. Unwillkürlich dachte sie an Gorelus, Seiyas verkrüppelten Zwillingsbruder. Seine Psimagie hatte in Schattenrissen gezeigt, dass Seiyas älterer Bruder sie umbringen wollte, um an den Thron zu gelangen.
    Diese Schatten hier zeigten ebenfalls Fratzen, höhnische, boshafte, flackernde Gesichter, als wollten sie sagen:
Du wirst dein Ziel nie erreichen
.
    Shanija schüttelte den Kopf und rieb sich die Stirn.
Ja, eines Tages werde ich meinen Meister treffen. Aber nicht heute. Niemandkann mich aufhalten
. Sie wandte sich Darren zu. »Ich muss jetzt gehen.« Sie hätte ihn gern gebeten mitzukommen, doch sie wusste, er würde seine Welt nie verlassen, weil es für immer wäre. Und er hätte sich auf der Erde nicht sonderlich wohlgefühlt, bei aller Technikbegeisterung. Hier auf Less war er Jemand, ein berühmt-berüchtigter Abenteurer, reich und unabhängig. Sie verließ ihn daher jetzt besser, ohne große Zeremonie, Küsschen-Küsschen und Umarmung. Im Grunde hatten sie sich schon voneinander verabschiedet, als Darren sich draußen vor der Stele den Angreifern entgegengeworfen hatte. Shanija war froh, dass Darren lebte, dass sie endlich einmal jemanden zurückließ, der heil aus dem Abenteuer kam. Der viel zu erzählen hatte, wenn er demnächst den Frauen wieder die Herzen brach. Was mit Shanijas Herzen geschah, spielte keine Rolle. Die Pflicht ging über alles, neun Milliarden Leben hingen davon ab.
    Darren schwieg, über seiner Nasenwurzel hatte sich eine steile Falte gebildet.
    Als Shanija sich zum Gehen wandte, brach es aus ihm hervor.
    »Wie oft muss ich dich eigentlich noch bitten?«
    »Darren, versteh doch …«
    »
Du
verstehst nicht!« Er deutete hinter sich. »Dort draußen beginnt die Passage, ein einmaliges Phänomen! Die Massen kapieren das aber nicht, sie sind in Panik, bringen sich gegenseitig oder selbst um. Wir müssen Ordnung schaffen! Wir müssen die Katastrophe verhindern!«
    »Das haben wir schon so oft diskutiert«, erwiderte Shanija bemüht ruhig. »Wenn du mich liebst, lässt du mich gehen.«
    Sie ging auf das Zeichen zu, doch schon nach zwei Schritten vertrat Darren ihr den Weg, hielt jedoch vier Meter Abstand zu ihr.
    »Nein.«

    Für einen langen, kalten Augenblick herrschte tiefe Stille. Shanija spürte, wie sie plötzlich erstarrte. Wie etwas sie daran hinderte, sich zu bewegen. Langsam sagte sie: »Du also.«
    Sie verfluchte sich, dass sie ihre Waffen nicht zurückgefordert hatte. Ein weiterer ihrer vielen Fehler, seit sie die Nähe zu anderen zugelassen hatte.
    »Ich dachte, du wärst überraschter«, versetzte er und steckte ihr Schwert und den Dolch in den Gürtel. In seine grauen Augen war ein eiskalter Glanz getreten, seine Miene war hart, sämtliche weichen Züge ausgetilgt. Zum ersten Mal sah sie sein wahres Gesicht.
    »Nur zum Teil«, erklärte sie. »Ich mag mich verändert haben, weil ich es zuließ, zu lieben und geliebt zu werden. Aber ich bin immer noch ich, stets misstrauisch. Ich sehe immer und überall nur das Böse, weil ich es nicht anders kenne. Ich wollte deshalb nicht glauben, dass alle meine Freunde selbstlos sind. Ich habe immer einen Verräter unter uns vermutet. Schon allein deshalb, weil ich mit schöner Regelmäßigkeit von meinen Verfolgern aufgespürt wurde. Weil ich trotz allem noch an einen Rest Gutes glaube, ging ich davon aus, dass derjenige nichts davon wusste, dass er einem fremden Herrn diente. Ich hatte As’mala am stärksten in

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