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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Labyrinth, das sich über mehrere Ebenen erstreckte. Anfangs behielt Shanija die Orientierung, doch irgendwann steckten die Reitvögel in einer Sackgasse. Unversehens endete die Straße vor dem Fundament eines Turms.
    »Sinnloser geht es wirklich nicht«, beschwerte sie sich.
    »Ich sehe einen Eingang etwa zwanzig Meter über uns«, machte Sel sie aufmerksam. »Er ist über einen Steg mit dieser Passage verbunden.«
    Shanija entdeckte die steinerne Rampe, die den hochgelegenen Straßenverlauf bildete. Dabei erkannte sie, dass die Innenstadt tatsächlich aus mehreren Ebenen bestand, die auf verwirrende Weise gegeneinander verschoben waren. Es gab durchaus Verbindungen zwischen ihnen über Treppen, Brücken und Stege, die das ebenerdige Labyrinth überspannten. In diesem Teil wurde es gewissermaßen von der Stadt überwuchert wie von einem natürlich gewachsenen Organismus, der sich immer weiter ausbreitete.
    In ihrem Zentrum und darüber hinausragend lag die Wohnburg der Hags, auch sie turmartig, hoch und schmal angelegt. Die untere Etage bestand wie die meisten Gebäude in diesem Bereich aus Metall, die Stockwerke darüber aus glitzerndem weißem Quarzgestein.
    »So nah und doch so fern«, seufzte Shanija.
    »Es wird dauern, bis wir den richtigen Weg gefunden haben«, stimmte Sel ihr pessimistisch zu.
    Plötzlich einsetzendes, vergnügt klingendes Gekicher ließ Shanija im Sattel herumfahren. Auf einem Mauersims, zwischen im Kreis verlaufenden und an kein Ziel führenden Arkadenbögen, hockte ein Männlein. Es kreuzte die Beine undklopfte sich vor Lachen mit der flachen Hand auf den Bauch. Bis eben hätte Shanija es für eine leblose, deplatziert aufgestellte Skulptur gehalten.
    »Immer dasselbe«, jauchzte das Hutzelmännchen. »ThelRyon verwirrt Besucher von auswärts, die sich zu weit ins Innere wagen. Thel-Ryon schickt sie in die Irre.«
    »Hockst du deshalb dort, um dich am Ungeschick der Reisenden zu erfreuen?«, schnauzte Sel Worth den Zwerg an.
    »Aber nein. Gombomurph sitzt hier, damit alle an ihr Ziel gelangen. Gombomurph will nicht, dass sich jemand verirrt. Deshalb weist er Fremden den Weg.«
    »Wofür Gombomurph bestimmt ein paar Sicheln verlangt«, spottete Worth.
    »Sicheln? Aber nein. Gombomurphs Fremdenführung ist zweifellos einen Halbmond wert.«
    »Ein Halbmond? Das ist beinahe der Grundlohn eines Tagelöhners.«
    »Was für ein Glück, dass Gombomurph kein Tagelöhner ist, sondern ein respektabler Fremdenführer. Niemand in Thel-Ryon kennt sich so gut aus wie er.«
    Bevor Worth das Hutzelmännchen abkanzeln konnte, mischte sich Shanija ein. Sie hatte keine Lust auf Feilschen. »Würde Gombomurph uns für zwei Halbmonde auf schnellstem und direktestem Weg zur Wohnburg von Earl Hag führen?«
    Das unerwartete Angebot zauberte ein Lächeln aufs Gesicht des Zwerges. »Zwei Halbmonde? Dafür würde Gombomurph euch, da bin ich ganz sicher, sogar zu den versteckten Tavernen von Raggadur und zu den Freude spendenden Wonnetempeln der höchsten Glückseligkeit führen.«
    »Die Burg der Hags, sonst nichts.« Shanija unterstrich ihren Wunsch mit einer ungeduldigen Handbewegung.
    »Schon verstanden.« Der Zwerg sprang von der Mauer und winkte der Gruppe, ihm zu folgen. »So ein Glück für euch, dass ihr auf Gombomurph getroffen seid. Es gibt Überlieferungen, die davon bezeugen, dass sich Fremde im Labyrinth verlaufen haben und so lange darin herumgeirrt sind, bis sie vor Hunger und Durst starben. Das war natürlich lange, bevor Gombomurph seiner Aufgabe nachging. Ihr habt Glück. Gombomurph kennt sogar einen Weg hinauf, der euch das Mitführen eurer Tiere gestattet. Wir werden schon bald am Ziel eurer Wünsche ankommen.«
    Das hoffte Shanija. Andernfalls konnte Gombomurph nämlich seine fürstliche Bezahlung in den Wind schreiben.

    Gombomurph hatte nicht übertrieben. Ihr Stadtführer brachte die Gruppe schnell und zielgerichtet nach oben. Shanija kam nicht umhin zuzugeben, dass sie ohne ihn womöglich stundenlang im Kreis gelaufen wären, denn es gab nicht nur die eine Sackgasse, in die sie gelaufen waren. Jede dritte Straße und Gasse lief sich, wie Gombomurph aufzeigte, vor einer unüberwindbaren Mauer tot.
    Man war nicht zwangsläufig auf die Brücken, Stege, Treppen und Simse, die größtenteils für die Reittiere unzugänglich waren, angewiesen. Das Labyrinth ließ sich auf sicheren Wegen durchqueren, wenn man sie kannte. Außerdem gab es drei bestimmte Stellen, von denen über das Labyrinth hinweg

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