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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Riese durch? Er orientierte sich nachlinks. Kein Eingeweihter kannte den geheimen Zugang, zu dem er nun lief.
    Mun … Mun … Mun
.
    Der Vorsteher des Archivs zuckte zusammen. Bildete er sich die in seinem Kopf entstehenden Schreie lediglich ein? Er identifizierte die lautlose Stimme des Rufers als die von Darren!

    Im Tal der lebenden Steine erwachte das überwunden geglaubte Böse zu neuem Leben und erhob sich aus dem Staub, in dem es so lange geruht hatte. Nach Äonen schickte es sich an, wie in grauer Vorzeit abermals Leid und Verderben über diejenigen zu bringen, die zu schwach waren, sich gegen das Böse zu wehren.
    Es trug einen Namen, der in Vergessenheit geraten war und die Zeiten dennoch überdauert hatte – ELIUM.
    ELIUM war hier, ganz in der Nähe, auf dieser Welt, und Darren stand ihm hilflos und ohnmächtig gegenüber.
    Die Grenzen zwischen dem eben durchlebten Alpdruck, der realistisch und viel mehr gewesen war als bloß ein Traum, und dem Wachzustand, in den er hinübergewechselt war, verschwammen. Darren stand da und beobachtete die Geschehnisse wie ein unbeteiligter Zuschauer, wie aus weiter Ferne. Er vernahm Muns Warnung, im Inneren des Großen Turms zu bleiben, und sah den väterlichen Freund davoneilen, um sich den Angreifern zu stellen, die vom Festland auf die Insel gekommen waren.
    Darren sah die Kämpfe nicht mit eigenen Augen, doch er verfolgte sie, als hielte er sich inmitten der Waffenbrüder auf.Er roch das Blut und erlebte den mannigfachen Tod hautnah mit. Unter den blitzenden Schwertern duckte er sich, um nicht von einem Streich getroffen zu werden, suchte Deckung vor den Handfeuerwaffen, deren Garben die Verteidiger des Archivs niederrissen, und wich vor den Schlägen von Händen, Klauen, Pranken und Scheren zurück. In seinem Kopf vermischten sich die Schreie der Verwundeten, das Wimmern und Stöhnen der Sterbenden und die Flüche der Kämpfer mit dem dröhnenden Rhythmus seines eigenen Herzschlags zu einem Geräuschorkan. In seinen Ohren rauschte das Blut wie ein in die Tiefe stürzender Wasserfall.
    Mutter, wo bist du?
    Shanija antwortete nicht. Sie konnte ihn nicht hören.
    Wie in Trance setzte Darren einen Fuß vor den anderen. Er ließ den Schlafsaal hinter sich, in dem Adepten über Muns Kinder wachten, die sie zu sich geholt hatten. Sonst war niemand in der Nähe. Alle waren zur Verteidigung nach draußen geeilt. Darren selbst konnte nichts tun. Er fühlte sich hilflos angesichts des Geschehens.
    Draußen starben Wesen. Er sah ihre von Schmerz und Qual verzerrten Gesichter, ihre aus den Fugen geratenen Züge und vor Entsetzen aufgerissene Augen. In manchen zeichnete sich der unmittelbar bevorstehende Tod ab, in anderen, gebrochen und ohne den Glanz des Lebens, der Augenblick nach seinem Eintreffen.
    Nur-Eins, bist du wenigstens da? Hörst du mich?
    Es war sinnlos. Das Chaos in Darrens Kopf übertönte alles. Selbst wenn er eine Antwort erhalten hätte, hätte er sie wohl nicht verstanden.
    Nichts sehnte er mehr herbei als die Gegenwart seiner Mutter. Ohne sie fühlte er sich einsam und hilflos. Sie hätte gewusst, was zu tun war. Alles in Darren schrie nach einemEnde des Gemetzels, das seinen unerbittlichen Fortgang nahm. Er wollte etwas unternehmen, um es zu beenden. Er, ausgerechnet er! Wie sollte das möglich sein, wenn es nicht einmal Mun gelang, der sich durch die Reihen der Feinde schlug und tötete, auf wen er traf?
    Es musste enden, jetzt!
    Darrens Verzweiflung hatte ihren Höhepunkt erreicht.
    Mun … Mun … Mun
.

    Der feindliche Riese war irgendwo im Inneren des Großen Turms verschwunden, Mun konnte keine Spur entdecken. Was hatte er vor? Mit welchem Auftrag hatte Corundur ihn ausgesandt? Seine Absonderung von der Truppe und sein Eindringen in den Turm waren kein Zufall. Auch kein spontaner Alleingang. Er ging mit einem bestimmten Plan vor, mit einem Ziel. Gab es ein konkretes Opfer, auf das er es abgesehen hatte?
    Hin und her gerissen, entschied Mun, zunächst nach Darren zu sehen, bevor er sich auf die Suche nach dem Eindringling machte.
    Er fand Shanijas Sohn in einem Korridor, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt und die Augen geschlossen. Darrens Züge schienen wie aus Stein gemeißelt. Er presste die Hände gegen seine Schläfen und murmelte unverständliche Worte vor sich hin. Muns Auftauchen registrierte er nicht.
    »Darren, komm zu dir, ich bin es, Mun!«
    Der Junge schlug die Augen auf. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren und den Mann zu

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