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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ich. Ein Kind. Ich bin eine Frau, und du bist ein Mädchen, noch nicht erwachsen.«
    »Das ist unkorrekt«, widersprach Nur-Eins. »Ich bin nicht … Neu-Zwei … wie du. Ich bin nicht … Mensch. Ich bin einzig…artig.«
    As’mala schluckte schwer, als in ihrem Verstand ein ungeheuerlicher Gedanke Gestalt annahm. Aber sie konnte sich nur irren. Sie
musste
sich irren. Doch es ließ sich nicht mehr verdrängen.
    Ein furchtbarer Verdacht keimte in ihr auf, wer Nur-Eins war.

Marc A. Herren Verena Themsen

Das Sternenportal
Quinterna
Band 3

Fünfter Teil
    Marc A. Herren
    Der Todseher

Prolog
    »Jaffi! Komm nach Hause, Vater wird bald zurück sein!«
    Der Wind trug Mutters beunruhigte Stimme bis in sein Versteck im Kakteenhaus. »Psst!«, wisperte Jaffi. »Wenn wir uns ruhig verhalten, denkt sie, wir sind in den Wald gegangen.«
    Pirri sah den Jungen aus seinen schwarzen Knopfaugen verstehend an und rieb den kleinen, mit struppig weichem Fell bedeckten Schädel an Jaffis Knien.
    »Wie gut, dass ich dich habe, Pirri!«, sagte Jaffi lächelnd.
    Er lächelte immer, wenn er mit Pirri zusammen war.
    Sacht hob er das kleine Pech-Äffchen hoch und schmiegte es an seine rechte Wange. Es tat gut, den warmen Körper auf der nackten Haut seiner missgebildeten Kopfhälfte zu spüren.
    Pirri streckte ein Ärmchen aus und strich sanft mit seinen winzigen Fingern über Jaffis Lippen. Das Pechäffchen verströmte einen angenehmen dunklen Duft, den Jaffi verträumt in sich aufsog. Den Geruch ihrer Freundschaft!
    »Jaffi! Hörst du mich? Wo bist du?« Mutters Stimme klang noch eine Spur nervöser.
    Vater.
    Das eigentliche Problem.
    Jaffi war vor acht Sonnenzyklen geboren worden. Er wusste, dass er nicht aussah wie die anderen Kinder des Nadeltales – egal, ob es sich um Menschen, Rüsselflügler, ja sogar um die kleinen mausgesichtigen Ti'kochi handelte. Sie alle hatten etwas gemeinsam: symmetrische Gesichter und ebensolche Körper.
Rechts
und
links
sah bei ihnen gleich aus; einmal abgesehen von kleinen Unreinheiten, wie einem Hautflecken oder einer unterschiedlichen Musterung. Nur bei ihm war dies nicht der Fall.
Missbildung
und
Krüppelkopf
gehörten zu den Schimpfnamen, die er immer wieder zu hören bekam.
    Jaffis rechte Gesichtshälfte sah aus, als hätte sie jemand mutwillig zusammengedrückt. Seine runde Stirn schien zur Seite hin ausgebuchtet, das viel zu kleine Ohr stand ab wie das Blatt einer Tunem-Schote. Den Wangenknochen schien der Große Schöpfer gleich ganz vergessen zu haben, als er Jaffis Gesicht modelliert hatte. An seiner Stelle fand sich nur eine verhornte Hautfalte, hinter der sich wahrscheinlich sein rechtes Auge verbarg. So genau wusste man dies nicht, da sich Vater stets gegen eine Untersuchung durch einen wissenschaftlich bewanderten Heiler ausgesprochen hatte. Unterhalb dieser Falte begann gleich der nach oben verschobene Kiefer mit den wild wuchernden Zähnen, die so gar nicht aufeinander passten und Jaffi nicht nur das Sprechen, sondern auch das Essen zur Qual machten.
    Wenn ihn die anderen Kinder neckten und plagten, konnte er dies aushalten. Er wusste, dass sie es nicht so böse meinten, wie es sich anhörte. In erster Linie war er froh, dass sie sich überhaupt mit ihm abgaben. Sobald die Kinder in ihre Spiele vertieft waren, vergaßen sie ihre Vorbehalte und Jaffi fühlte sich wie einer von ihnen. So normal, wie sie es waren. Aus diesem Grund schmerzten Wörter wie
Missbildung
und
Krüppelkopf
nicht lange, wenn sie aus ihren Mündern kamen.
    Wie anders lag der Fall bei seinem Vater. Bei ihm tat jeder abschätzige Blick weh, jede verächtlich abgewandte Schulter. Jedes Wort, jede Silbe; schon das tiefe Einatmen vor einem Wutanfall oder einem schnellen Schlag in den Bauch oder auf den schiefen Rücken.
    Je älter Jaffi wurde, desto verdrossener wirkte Vater über sein eigenes Schicksal. Gestern Abend war es besonders schlimm gewesen. Mutter hatte über starke Bauchschmerzen geklagt und Jaffi ins Dorf geschickt, um vom Heiler Medizin zu holen.
    Quan'tobri, ein hoch gewachsener Mann mit schlohweißen Haaren und verständnisvollen wasserhellen Augen, hatte die schäbige Sichel in Jaffis ausgestreckter Handfläche eine Weile nachdenklich betrachtet. Dann hatte er wortlos seine abgewetzte Ledertasche gepackt und Jaffi aufgetragen, ihn zu Mutter zu bringen.
    Jaffi hatte gewusst, dass es gefährlich werden konnte, einen fremden Mann nach Hause zu bringen. Doch gegen die strengen Augen des Heilers war er nicht

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