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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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umarmen.
    Der Vorhang aus dunklem Licht öffnete sich. Eisiger Schrecken durchbohrte Jaffi, hakte sich in ihm fest.
    Torogards Augen!
    Jaffi konnte nicht genau sehen, was es war, das sein väterlicher Freund betrachtete. Aber er konnte die Wirkung erkennen, die es auf seinem Gesicht und in seiner Körperhaltung hinterließ.
    Jegliche Menschlichkeit und Wärme schien in Torogard in diesem schrecklichen Moment zu versiegen, wie ein verdampfender Wassertropfen im Licht der drei Sonnen Flavor, Rubin und Arausio. Von einem Herzschlag zum anderen wurde er zu etwas Neuem.
    Bösem
.
    »Ich grüße dich, Eigner Gratum«, erscholl seine völlig veränderte, kalte Stimme durch die Halle.
    Und
etwas anderes
antwortete mit dumpfem Dröhnen, doch Jaffi konnte, wollte es nicht hören oder verstehen. Abgrundtiefes Grauen erfasste ihn.
    Jaffi stolperte drei Schritte rückwärts, fiel hin, rappelte sich wieder auf und hastete zurück zum Fahrstuhl.
    Dumpf hämmerten die Gedanken im Kopf des Todsehers, verhöhnten ihn ob der naiven Hoffnung, der er sich hingegeben hatte. Selbstverständlich war die furchtbare Psimagie in ihm nicht erloschen. Selbstverständlich würde sich von nun an alles so abspielen, wie er es in den Todesvisionen vorausgesehen hatte.
    Selbstverständlich würde er in Kürze zum Mörder werden, wenn es ihm der Mann befahl, der bis vor kurzem Torogard gewesen war. Es gab keine Rettung für ihn, den Todseher.
    Aber vielleicht würde er die Frau retten können.

9.
Antworten sind nur einzelne Schritte auf einem weiten Weg
    Du musst mir helfen, Darren. Ich habe Fragen, auf die ich keine Antwort weiß
.
    Der Gedankenkörper des Menschen zuckte zusammen, geriet in schlingernde Bewegung, bevor er sich festigte und zu klaren Äußerungen fähig war.
    Du bist es!
    Nur-Eins' Gedankenkörper pochte in beruhigenden Grüntönen. Dann erst erfasste sie, dass der Mensch mit den telepathischen Feinheiten der Eins-Wir nichts anfangen konnte.
    Ja, ich bin es
, formulierte sie in klaren Wortgedanken.
Und du bist ein Junge?
    J… ja!
, kam es zögernd zurück.
    Du musst mir helfen, Junge. Zu viele Dinge habe ich entdeckt, die ich nicht einordnen kann. Ich befürchte, dass ich ein Mensch bin – und doch nicht so richtig
.
    Darrens Gedankenkörper verwirbelte kurzzeitig.
Erzähl mir, was du entdeckt hast und wie du zu diesem Schluss kommst
.
    Mit Erstaunen registrierte Nur-Eins, dass der Mensch entgegen ihrer früheren Erlebnisse besser imstande war, die Situation durch klare Fragen zu strukturieren als sie. Neue Hoffnung stieg in ihr hoch.
    Ich habe in ELIUM Kinder von dem Volk der Menschen gesehen, die von überall von Less stammen. Sie behaupten, dass ich gleich sei wie sie. Und doch nicht ganz. Dass mich
die Stummen
zu einem Maschinenmenschen gemacht hätten. Zu einem willenlosen Sklaven. Die Kinder haben Angst, dass mit ihnen dasselbe geschieht
.
    Nur-Eins verstummte, da sie nicht wusste, ob Darren mit ihren Aussagen etwas anfangen konnte. Möglicherweise hatte sie ihn überfordert?
    Ich habe keine Ahnung, was sie damit meinen
, fuhr sie hastig fort.
Was sind Sklaven? Maschinenmenschen?
    Noch immer antwortete der Junge nicht.
    Was bin ich?
, fügte Nur-Eins hinzu.
    Du bist in ELIUM?
, fragte Darren schließlich.
    Ja
.
    Du hast Kinder getroffen, die nach ELIUM gebracht worden sind?
    Ja
, dachte Nur-Eins. Weshalb wiederholte er alles, was sie bereits gesagt hatte?
    Und sie befürchten, dass die Stummen sie zu dem machen, was du bist?
    Diese Frage verunsicherte Nur-Eins erneut. Wen hatten die Kinder gemeint, als sie von
den Stummen
gesprochen hatten? Die Eins-Wir?
    Das haben sie so oder ähnlich gesagt
.
    Die Stummen
…, formulierte der Junge langsam, als würde ihn jedes Wort große Überwindung kosten.
… kennst du sie? Wie sehen sie aus?
    Ich … ich weiß

    Bevor sie den Gedankengang zu Ende formulieren konnte, senkte sich Dunkelheit über ihren Geist. Mit quälender Klarheit wurde Nur-Eins bewusst, dass eben das Undenkbare eintrat.
    Der
Anführer
holte sie ab.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde Nur-Eins von einem Gefühl erfasst, das alles andere übertünchte und auslöschte.
    Nackte Angst.

    Jaffi keuchte und schnaufte wie die Orgamechanoiden der Luftaufbereitungsanlage. Seit seiner Flucht aus dem Nadeltal hatte er nie mehr an einem einzigen Dianoctum so lange Wege zu Fuß zurückgelegt.
    Mittlerweile konnte er kaum noch gehen. Nach dem Verlassen des Fahrstuhls hatte er die kleine Schwelle am Boden übersehen und sich

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