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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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aufhalten. Dutzende der Leitungen waren hier gebündelt. Manche hatten die Dicke ihres Oberschenkels, einige waren schmaler als ihre Handgelenke.
    Nur-Eins hatte begriffen, dass sie ihr Leben lang von falschen Tatsachen ausgegangen war. Sie war nicht
nur Eins
. Sie war nicht einzigartig – vielleicht unter den Eins-Wir, aber bestimmt nicht im Universum. Sie war ein Mensch. Ein weiblicher Mensch, noch im Stadium der Jugend. Wie viele andere.
    Trotzdem war sie nicht
genau
wie die anderen Kinder. Sie unterschied sich durch ihre Herkunft und … Nur-Eins schüttelte sich. Die plötzliche Erkenntnis weckte in ihr Ekel und Enttäuschung. Sie unterschied sich nicht nur durch ihre Herkunft, sondern auch durch all die Dinge an ihnen, die sie verabscheute: Diese sinnverwirrenden, ungerichteten Emotionen, die willkürlichen Vorgehensweisen, die Unsicherheit, die aus den meisten ihrer Worte sprach.
    Und doch schien es ihr mit einem Male völlig logisch und nachvollziehbar, dass auch in ihr das Potential für diese Absonderlichkeiten steckte. Sie waren der Grund für ihre Verwirrung der letzten Tage, als sich ebenjenes Potential in ihr gemeldet hatte.
    An diesem Punkt ihrer Überlegungen angekommen, erhielten die Worte von Silena eine geradezu beklemmende Klarheit.
    Dass sie aus uns willenlose Sklaven machen
, hatte sie ihr auf die Frage geantwortet, wovor sie sich fürchtete.
Maschinenmenschen. Haben sie das bei dir etwa schon geschafft? Du bist so seltsam. Ein Mensch … und doch nicht mehr so richtig
.
    »Ein Mensch und doch nicht mehr so richtig«, murmelte Nur-Eins, während sie weiterhin das unregelmäßige gelbgrüne Pulsieren betrachtete.
    Noch viel schlimmer als der Verlust ihrer bisherigen Identität war das Gefühl der dadurch hervortretenden Einsamkeit. Bisher war sie ein Teil der Eins-Wir gewesen. Ein besonderer Teil zwar, aber doch anerkannt und gleichberechtigt. Wenn sie Fragen gehabt hatte, musste sie nur ihre telepathischen Fühler ausstrecken und konnte ihren Gedankenkörper auf die Reise schicken.
    Obwohl ihr die Fähigkeit zur Telepathie nicht abhanden gekommen war, hütete sich Nur-Eins davor, den Austausch mit einem Eins-Wir zu suchen. Selbst die ihr vertraute 0/A/11111-Einheit hätte für ihre Erkenntnisse und Gedanken nicht das geringste Verständnis übrig. Die kürzliche Ermahnung hatte eine deutliche Sprache gesprochen.
    Aber mit wem konnte sie sich sonst austauschen? Sie fürchtete sich davor, zurück zu den Kindern zu gehen.
    Du bist so seltsam
, hallte Silenas Stimme erneut in ihr nach.
    Als sie endlich die Lösung fand, beruhigte sich Nur-Eins augenblicklich. Es gab nur eine Person, einen Menschen, bei dem sie je das Gefühl gehabt hatte, dass sie beide etwas verband: Der …
Junge?
… mit dem Eigennamen Darren!
    Nur-Eins schloss die Augen und konzentrierte sich. Ihr Gedankenkörper splitterte ab, trieb durch das Schiff, durch den steinigen, von beängstigendem Leben beseelten Boden und glitt langsam über die Welt, welche die Bewohner Less nannten.
    Sie erinnerte sich gut an den Gedankenkörper des Menschen, der sich Darren genannt hatte. Sie war mit ihm in Kontakt getreten, weil er ihr seltsam vertraut erschienen war, als ob zwischen ihnen bereits eine Verbindung bestanden hätte. Zuerst hatte Nur-Eins angenommen, dass es sich um einen Eins-Wir handelte, den sie zufälligerweise aufgespürt hatte. Die Beschaffenheit des Gedankenkörpers und die geradezu primitive Art des telepathischen Kontaktes hatten ihn jedoch schnell als gewöhnlichen Menschen entlarvt.
    Da bist du ja!
, dachte Nur-Eins erleichtert, als sie sein vertrautes Muster im Gleichklang aus Millionen von Gedankenströmen erkannte.

    Lange Zeit stand er nur da und versuchte das Erlebte irgendwie zu verarbeiten.
    Drei Dinge hatte er innerhalb kurzer Zeit erlebt, die er allesamt noch vor wenigen Dianocten als undenkbar eingestuft hätte: In einer Todesvision hatte sich sein väterlicher Freund und Mentor in einen kaltblütigen Killer verwandelt und er, Jaffi, hatte in einer anderen Vision dessen Befehle ohne ersichtliche Gegenwehr ausgeführt. Und nun hatte ihn jemand berührt, ohne dass in ihm eine Todesvision ausgelöst worden wäre.
    Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Es konnte, durfte nicht sein! Es musste doch eine logische …
    Übergangslos wurde ihm abwechselnd heiß und kalt. Sein Auge tränte heftig. Während er das Tränensekret durch Zwinkern zu verscheuchen suchte, nahm der rettende Gedanke in seinem Kopf immer

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