Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
und dort jemand stand: Ein Mensch, eine Hand über die Augen gelegt, um sie vor dem gleißenden Licht der drei Sonnen zu schützen, die hoch am Mittagshimmel standen. Ein Flüchtling aus der Mandiranei. Er musste aus einem der Geheimgänge, die zum Monolithen führten, getreten sein.
    Er war nicht der Einzige. Nur Augenblicke später folgten weitere Menschen, erst Dutzende, dann Hunderte in einem stetigen Strom. Es war, als würde der Fels zum Leben erweckt werden, sich in zuckendes Fleisch verwandeln.
    Ein dumpfes Gefühl der Hilflosigkeit wollte sich Tschads bemächtigen, angesichts der unaufhörlich hervordrängenden Menschenmassen. Unmissverständlich kam ihm zu Bewusstsein, dass in diesem Augenblick alle Pläne Makulatur waren.
    »Ich glaube, unsere Prioritäten haben sich soeben drastisch verschoben«, stellte er düster fest.

    Dunkelheit. Zuckendes Licht im Fackelschein. Unvermutet gleißende Helle. Fredron taumelte ins Freie. Die plötzliche Helligkeit überwältigte ihn. Es dauerte einige Momente, bis sich seine Augen an das Tageslicht gewöhnt hatten. Was sich seinen Blicken dann bot, war berauschend und beängstigend zugleich. Diese Weite, das Gras, alles flach, die Aussicht, bis zum Horizont reichend. Ein Blickwinkel, der sich um Dimensionen erweitert hatte – und zugleich Gefahr bot, sich darin zu verlieren. Eine Welt, die sich völlig von dem im Gebirge eingeschlossenen Monolithen unterschied. Eine Weile wusste Fredron nicht, was er sagen sollte.
    Er ließ die nutzlos gewordene Fackel fallen.
    »Was wollen wir hier?« Fragend blickte er Hemja an, die neben ihm stand.
    »Frei sein«, erwiderte seine Frau knapp. »Das, was wir immer waren.«
    Er sah ihr tief in die Augen. »Wir hätten bleiben können. Ich meine, welche Rolle hätte es noch gespielt.«
    »Es war meine Entscheidung. Es soll nicht hier passieren, nicht unter diesen Kreaturen, die unsere Heimat besetzen.« Die Stimme von den noch immer sinnlichen Lippen ließ keinen Widerspruch zu. Aber der Klang vibrierte, und daran war nicht allein der Stress der Flucht schuld.
    Hemja lehnte sich Halt suchend an ihren Gatten. Es dauerte einige Atemzüge, bis sie sich wieder gefangen hatte und sich von ihm löste. Sie blickte ihn dankbar an und dann an ihm vorbei.
    »Schau, es sind so viele«, stieß sie ergriffen hervor.
    Die Zahl der Mandiri, die auf der Grasebene angekommen waren, war beträchtlich. Und aus zahlreichen getarnten Einlässen strömten immer noch mehr. Fredron stockte der Atem, er fuhr sich mit der Hand durchs ergraute Haar. Unwillkürlich rückte er den Gürtelholster zurecht, in dem sein Revolver steckte.
    Ob Befürworter oder Ablehner des zu Ende gegangenen Regimes des Schattenkönigs Tainon, hier draußen waren sie alle gleich, hier gab es keine Klassenunterschiede. Viele der Ankömmlinge trugen die erstaunten Mienen von Mandiri zur Schau, die ihre Heimat zeitlebens nicht verlassen hatten. Andere weinten. Nur wenige bemühten sich um Gleichgültigkeit. Männer und Frauen, sie unterschieden sich kaum im Ausdruck ihrer Gefühle.
    Und die Kinder … Ihre Zahl war, verglichen mit der der Erwachsenen, erschreckend gering. Zu wenige waren vom Zugriff der Stummen verschont geblieben. Sah man den Paaren ins Gesicht, ließ sich leicht erkennen, wer seine Sprösslinge verloren wusste. Diese Leere, allumfassend. Fredron wandte den Blick ab, er kannte dieses Gefühl selbst nur allzu gut; die Einsamkeit, die ihre Parzelle ausgefüllt hatte, das Empfinden, verloren zu sein in dem Monolithen, der sie noch bis vor kurzem beherbergt hatte.
    Würde er die Stätte seiner Geburt je wiedersehen? Oder war sie für immer verloren gegangen an diese schaurigen Bestien, die man
die Stummen
nannte?
    Hemja riss ihn aus den trüben Gedanken. Sie tippte ihn mit dem Finger an und deutete auf vier Gestalten, die etwa einen Steinwurf entfernt umherliefen und den erschöpften Leuten irgendetwas zuriefen.
    »Das sind die Adepten, die uns geholfen haben! Ich erkenne sie an ihrem Zeichen an den Umhängen!«
    Sie hatten nur wenige Augenblicke, dann mussten sie tätig werden. Gus erfasste die Mandiri mit seinem Ultraschall-Sinn, die sich überall verteilten oder zu Grüppchen zusammenfanden. Einige hatten die Adepten bereits entdeckt und deuteten zu ihnen.
    »Wir müssen sie nach Burundun bringen«, erklärte Tschad.
    Gus ließ seine schwarzen, spitzen Zähne aufblitzen. »Inakzeptabel. Sie würden uns nur behindern.«
    Tschad schien sich darin zu gefallen, ihm zu

Weitere Kostenlose Bücher